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grenzen sich Russlanddeutsche ab?

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gadacz патриот04.08.09 18:05
gadacz
NEW 04.08.09 18:05 
in Antwort Musiker53 03.08.09 14:57
In Antwort auf:
Auch mit den Sachsen aus Siebenbürgen
Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben, die ja um Stuttgart bzw. Baden-Württemberg reichlich vorkommen, sind irgendwie anders. Ich hörte sie nie Rumänisch (resp. Ungarisch, Kroatisch) reden, auch nicht untereinander. Sie pflegen durchaus die Bräuche ihrer Herkunft, integrieren sich aber nahtlos und ohne Berührungsängste, ja sie sind in vielen Firmen begehrte Angestellte, da sie als fleißig gelten.
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  Musiker53 свой человек05.08.09 17:02
NEW 05.08.09 17:02 
in Antwort gadacz 04.08.09 18:05
Guten Tag!
Am Freitag komme ich aus dem Urlaub und dann...
Vielleicht schaffe ich irgendetwas noch heute. Wir haben dieses Thema hier schon 3 Mal angesprochen.
Ich habe jetzt wenig Zeit, aber das Wesentliche:
a) Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben wurden nicht deportiert und nicht zerstreut.
b) Diese zwei Dialektgruppen wurden zwar an die Arbeit in der UdSSR und andere Landkreise Rumänien verschickt, kamen aber zurück, richtig ZURÜCK.
In Antwort auf:
Ich hörte sie nie Rumänisch (resp. Ungarisch, Kroatisch) reden, auch nicht untereinander.

Russlanddeutscher Dialekt gab es nicht, es gab mehrere.
Irgendetwas kann man hier noch einmal durchlesen!
http://foren.germany.ru/showmessage.pl?Number=9667766&Board=bruecke
In Antwort auf:
ja sie sind in vielen Firmen begehrte Angestellte, da sie als fleißig gelten.

Meine Schwester zum Beispiel ist auch eine begehrte Projektleiterin in Baden-Württemberg. Über Sie wird es ab und zu in lokalen Zeitungen geschrieben.
Ich war heute wieder bei ihrer Kinderferiengruppe. Zwei Aussiedlerinnen aus der ehemaliger UdSSR beschäftigen sich mit den überwiegend schwäbischen Kindern.
Sehr schön!
NOCH WAS!!! wie schlimm war die Arbeitslosigkeit zu den Zeiten der Masseneinreise den Deutschen aus Rumänien und den Deutschen aus der ehemaligen UdSSR.
Bis später.

gadacz патриот05.08.09 20:26
gadacz
NEW 05.08.09 20:26 
in Antwort Musiker53 05.08.09 17:02
In Antwort auf:
Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben wurden nicht deportiert und nicht zerstreut
Stimmt! Diese Vertreibung über weite Entfernungen konnte es in Rumänien nicht geben, dazu war das Land einfach zu klein. Aber im Kleinen gab es auch den Krieg gegenüber den "Deutschen". Insbesondere die im ungarischen und damals jugoslawischen Teil wurden teilweise gnadenlos verfolgt und vertrieben.
Die Rumänen waren da etwas liberaler, da die Betriebe mit und von "Deutschen" einen wesentlichen Anteil hatten, um die ansonsten marode rumänische Volkswirtschaft vor dem totalen Zusammenbruch zu bewahren. Man brauchte sie einfach und daher wurden sie weniger hart verfolgt.
In Antwort auf:
Russlanddeutscher Dialekt gab es nicht, es gab mehrere
Auch im Banat/Siebenbürgen gab es verschiedene Dialektgruppen. Durch meine damalige Arbeit verstehe ich nahezu alle und kann/konnte sie teilweise sogar sprechen. Mein damaliger Chef (Siebenbürger) organisierte ab Stuttgart Sonderzüge für "Fahrrt of de Heimaat" mit Visa- und Dovadabeschaffung (Dovada = Befreiung vom Zwangsumtausch). Ich hatte also täglich damit zu tun und begleitete die Züge auch oft. Dialekt ist aber kein Grund zur Ausgrenzung, sonst müssten ja sehr viele Deutsche permanent im Kleinkrieg stehen.
In Antwort auf:
ist auch eine begehrte Projektleiterin
Keiner behauptete jemals, dass alle Russlanddeutschen arbeitslos auf der Straße liegen. Viele haben sich hervorragend integriert. Gibt es nicht auch in Berlin einen Musiker, der auf vielen lokalen Bühnen seinen Beifall bekommt, obwohl er kein "waschechter" Berliner ist?
In Antwort auf:
wie schlimm war die Arbeitslosigkeit...
Tatsächlich war die Situation etwas besser, vor allen Dingen in BW und im schwäbischen Bayern, wo damals die meisten "Rumänen" angesiedelt wurden. Aber ist Arbeitslosigkeit ein Hinderungsgrund für Integration? Ich denke, gerade die schwierige Situation zwingt verstärkt dazu, eine Abgrenzung zu durchbrechen. Das kann man aber gerade jetzt von den "Eingeborenen" erwarten, die ja selbst um Arbeitsplätze kämpfen und jeden Zugereisten als potentiellen Dieb ihres Arbeitsplatzes (neudeutsch: Jobkiller) ansehen.
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gakusei местный житель07.08.09 00:04
gakusei
NEW 07.08.09 00:04 
in Antwort gadacz 04.08.09 18:05
В ответ на:
Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben, die ja um Stuttgart bzw. Baden-Württemberg reichlich vorkommen, sind irgendwie anders. Ich hörte sie nie Rumänisch (resp. Ungarisch, Kroatisch) reden, auch nicht untereinander. Sie pflegen durchaus die Bräuche ihrer Herkunft, integrieren sich aber nahtlos und ohne Berührungsängste, ja sie sind in vielen Firmen begehrte Angestellte, da sie als fleißig gelten.

Deine Vergleiche sind meiner Meinung nach nicht ganz stimmig. Von Ungarn weiß ich nicht, aber die Deutschen in Rumänien haben teils schon unmittelbar nach dem Krieg, v.a. aber ab den 70ern den Weg in die Bundesrepublik gesucht. Und auch wenn sie mehr und mehr Diskriminierungen ausgesetzt waren: In Siebenbürgen etwa gab es trotzdem schon noch die Möglichkeit des Unterrichts auf Deutsch z.B. im Gegensatz zu den in der damaligen SU lebenden Deutschen, die man in Kasachstan oder in Sibirien aussetzte und nach dem Krieg wohl in den meisten Fällen stark russifizierte. (Obwohl es wohl "Abstufungen" in der Möglichkeit der Bewahrung deutscher Sprache und Kultur gab, darüber hatte Waldemar einmal ausführlich geschrieben). Von daher war und blieb die Muttersprache deiner Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben normalerweise Deutsch. Wen wunderts, wenn sie das auch untereinander sprachen und sprechen?
Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, der diesselbe Muttersprache hat wie ich, egal wo, und es gibt keine weiteren Gesprächspartner, die vielleicht nicht Deutsch verstehen, dann quatsche ich mit dem auch nicht im "Exil" in einer Sprache, die für uns beide Nichtmuttersprache ist.
Okay, was schreib ich eigentlich noch: Bleib halt bei deinen ewigen Vorwürfen, die sowohl statistisch belegbar (Integrationsstudien) nicht stimmen als auch etwa nach meinen, sicher nicht sehr maßgeblichen Erfahrungen.
'Die Asiaten haben den Weltmarkt mit unlauteren Methoden erobert - sie arbeiten während der Arbeitszeit.' (Ephraim Kishon)
gadacz патриот07.08.09 08:26
gadacz
NEW 07.08.09 08:26 
in Antwort gakusei 07.08.09 00:04
Immer wieder wird auf die historischen Hintergründe ausgewichen, um eine Ausrede zu finden, warum es diese teilweise Abgrenzung gibt.
Tatsächlich sind die sehr unterschiedlich.
Die "Jugoslawen-Deutschen" wurden nach dem Krieg ähnlich wie die Sudeten vertrieben und in ganz Jugoslawien zerstreut, sofern sie nicht Partisanen zum Opfer fielen.
Ähnlich erging es den "Ungarn-Deutschen", die teilweise sogar nach Rumänien flüchteten oder den Zipsern.
Die Rumänen lösten zwangsweise deutsche Betriebe und Organisationen auf oder rumänisierten sie. Muttersprachlichen Unterricht in Deutsch gab es offiziell nicht, aber in den Familien und Kirchen wurde die angestammte Sprache in ihrem typischen Dialekt gegen alle Diskriminierungen gepflegt. Das ist genau so ein "abwegiges" bzw. historisches Deutsch, wie Plautdietsch, hier also ebenso gut/schlecht verständlich, wie Jiddisch. Ein "Vorteil" war, dass Ceaușescu zwar ihre Einrichtungen und Betriebe brauchte, aber nicht unbedingt die Siebenbürger/Banater/Bessarabiendeutschen. Da er meinte, dass sie auch ohne sie funktionieren, was sich als Irrtum herausstellte, ließ er sie relativ problemlos nach Deutschland aussiedeln. So haben sie schon eine relativ lange Zuwanderungsgeschichte.
Alle diese Gruppen kamen also irgendwann hier als Flüchtlinge/Heimatvertriebene/Zuwanderer an und mussten sich nun integrieren. Alle hatten ihre eigene Kultur und irgendwie eine eigene Sprache und waren hier erst einmal "Ausländer". Alle wurden von der ansässigen Bevölkerung kaum mit offenen Armen aufgenommen und erhielten irgendwelche öffentlichen Starthilfen, die überwiegend politisch motiviert war, denn man konnte ja dem kommunistischen Klassenfeind ein Teil seiner Bürger entreißen und es in die Propaganda des kalten Krieges einbringen!
Lediglich die Art und Höhe der Hilfen änderte sich mit dem Wandel der Politik und der wirtschaftlichen Lage -- doch diese Änderungen betrafen dann alle. Sicherlich haben die Russlanddeutschen den Nachteil der späten Zuwanderung, da die Wirtschaftssituation ungünstiger geworden ist und der Kalte Krieg eingefroren wurde.
Man kann nun nicht immer Waldemar zitieren und sich an ihm orientieren. Er ist ja gerade das Gegenbeispiel, der sich bei Bewahrung seiner mitgebrachten Kultur hervorragend integriert. Seine Musikgruppe heißt "Berliner Jungs" und nicht Russische, Kasachische, Sibirische oder Mennonitische Jungs. Er kämpft mit den gleichen Schwierigkeiten wie jeder andere Musiker auch, der auf Engagements hofft, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Als Michael Jakson des Ostens könnte er auf Anpassung und Integration pfeifen, doch ich fürchte, er tanzt nicht ganz so gut
Abgrenzung ist kaum eine Frage der Herkunft und Geschichte, sondern eher eine Frage des Willens und Charakters
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  Musiker53 свой человек08.08.09 19:51
NEW 08.08.09 19:51 
in Antwort gadacz 05.08.09 20:26, Zuletzt geändert 08.08.09 21:43 (Musiker53)
In Antwort auf:
Russlanddeutscher Dialekt gab es nicht, es gab mehrere
Auch im Banat/Siebenbürgen gab es verschiedene Dialektgruppen... Dialekt ist aber kein Grund zur Ausgrenzung

Du denkst an ganz andere Sachen.
Es geht um das Folgende.
Die Arbeitsdienstleistende Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben kamen nach einigen Jahren (nach der Einberufung zu den Diensten in der UdSSR und Bărăgansteppe im Südosten Rumäniens zurück zu ihrer Familien in die Dörfer, von wo sie einberufen wurden, und die Familien sprachen ihre Dialekten ununterbrochen weiter.
In UdSSR wurde nach der Deportation 1941 fast für alle Männer und sehr viele Frauen auch Arbeitsarmee organisiert und danach noch Kommandatur bis 1956. Sehr viele verstarben damals. Die Zuwachsrate der Deutschen der UdSSR betrug zwischen 1939 und 1959 nur 14 %.
Die Generationsverbindung und Weitergabe der Sprache wurde häufig unmöglich.
Sehr viele FAMILIEN wurden zerrissen. Ich kannte einen Holländer namens Vaal in meiner Stadt. Er wurde genauso wie Deutsche deportiert, und zwar bis zum Fluss Amur. Als es ihm erlaubt wurde, dieses Gebiet zu verlassen, könnte er ganz wenige Angehörige aufs schnelle zu finden und kam nach Semipalatinsk. Mit wem könnte er häufig sein holländisch sprechen? Selbst mein Vater hat plautditsch nur bis zur Deportation gesprochen und danach ein bisschen den andere Dialekt. Deswegen war es für viele Russlanddeutsche nach 1956 leichter auch unter sich russisch zu sprechen, weil sie so sehr vermischt wurden. Nur rund 20 % der Deutschen wurden nicht deportiert, sie lebten schon 1941 in asiatischem Teil der UdSSR, aber auch zu der Arbeitsarmee einberufen.
Eine Zeit lang wurde es gar verboten, deutsch zu sprechen.
gadacz патриот08.08.09 21:24
gadacz
NEW 08.08.09 21:24 
in Antwort Musiker53 08.08.09 19:51
Waldemar, die Geschichte der Deportationen, Zwangsarbeit, Diskriminierung der Deutschen und anderer Volksgruppen ist ja hinlänglich bekannt. Das ist in allen diesen Ländern eine Tragödie und Unrecht gewesen.
Bei der Frage der Abgrenzung einiger Zuwanderer kann man doch nicht die Geschichte heranziehen, um eine Abgrenzung zu entschuldigen. Das geht in der ersten Zeit nach der Einreise noch gut, aber irgendwann -- möglichst bald -- sollten sie ein integrierter Teil der Gesellschaft hier sein. Da helfen keine Ausreden mehr.
Immerhin sind ja die Zuwanderer mit Deutscher Abstammung, sofern sie nicht gleich nach dem Krieg als Vertriebene hier ankamen, nach Deutschland eingereist, weil sie DEUTSCHE sind.
Einige schaffen den Sprung in die Heimat der Vorfahren sehr gut und Andere zeigen geringes Interesse sich hier einzugliedern. Sie warten bestenfalls ab, wie sich nun die hier geborenen Deutschen und die Behörden um deren Integration bemühen. Da weder die Nachbarn noch die Ämter besonderen Eifer zeigen, kapseln sie sich ab und meckern herum. Das schafft wenig Freunde.
Früher hatte ich beruflich und in der Nachbarschaft viel mit "Rumänen" zu tun, nun treffe ich jede Woche mindestens 10 - 20 "Russen". Da erlaube ich mir schon manchen subjektiven Vergleich.
Von den "Russen" sind etwa die Hälfte Russlanddeutsche, der Rest andere Nationalitäten aus der ex-UdSSR. Der Kontakt zu den nichtdeutschen Zuwanderern aus dem Osten ist deutlich besser und herzlicher. Erstaunlicherweise sprechen sie auch meistens gut Deutsch, oft besser als die Russlanddeutschen. Vielleicht liegt es daran, dass sie es nicht als selbstverständlich betrachten, hier aufgenommen zu werden. Sie bemühen sich selbst darum.
Interessant war auch in letzter Zeit die Beobachtung der Veranstaltungen
1. Bundestreffen der Landsmannschaft Deutscher aus Russland in Rheinberg
2. Deutsch-Russische Festtage im Juni in Berlin (etwas in der Tradition der Feste der DSF in der DDR)
Die Ersten feierten sich selbst, die Zweiten feierten zusammen mit den Deutschen
Die Ersten wollen Deutsche sein nach eigenem Verständnis, die Zweiten waren überwiegend Russen und eingeborene Deutsche als Gäste der fröhlichen Feier.
Vergleicht man die Programme, Berichte und das Echo in der Presse, findet man eine interessante Antwort auf die Frage: "Grenzen sich Russlanddeutsche ab?"
Ich vermute, dass die etablierten Russlanddeutschen, die hier ein Teil der Gesellschaft geworden sind, kaum nach Rheinberg gereist sind. Die nehmen ihr Leben selbst in die Hand und jammern (und fordern) nicht im Chor. Die grenzen sich nicht ab sondern sind mittendrin, so sehr, dass sie garnicht auffallen und jedem als normale Mitbürger gelten
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  Musiker53 свой человек08.08.09 22:09
NEW 08.08.09 22:09 
in Antwort gakusei 07.08.09 00:04, Zuletzt geändert 08.08.09 22:45 (Musiker53)
In Antwort auf:
Deine Vergleiche sind meiner Meinung nach nicht ganz stimmig.

Tatsächlich vergleicht Klaus die am besten und am schlechtesten gestellten Deutschen aus der Osteuropa bzw. Asien.
1. Deutschland führte gegen die UdSSR den als Großen Vaterländischen Krieg benannte Feldzug und die Sowjetdeutschen wurden als Staatsverräter und Hitlers Helfer beschuldigt.
2. Rumänien und Ungarn (Das Territorium der Siebenbürger Sachsen war mal ungarisch, mal rumänisch aber auch Österreich-ungarisch) waren Deutschlands Verbündete. Also wurden die Deutschen dort wenigstens von 1941 bis Ende 1944 verschont.
Fast alle Deutsche aus Rumänien könnten sich hier beieinander ansiedeln und gründeten Vereine, Großteil der deutschen Rückkehrer aus UdSSR/GUS wurden hier nach einem Schlüssel verteilt. Wieder ein Problem mit den Dialekten.
Zahl der deutschen Rückkehrer aus Rumänien 1950-2007: 430.160
Zahl der deutschen Rückkehrer aus UdSSR/GUS 1950-2007: 2.347.285 . Und diese Zahl ist 5,4567 Mal größer, als die erste!!
  Musiker53 свой человек08.08.09 22:23
NEW 08.08.09 22:23 
in Antwort gadacz 07.08.09 08:26, Zuletzt geändert 08.08.09 22:43 (Musiker53)
In Antwort auf:
Muttersprachlichen Unterricht in Deutsch gab es offiziell nicht,

Ich vermute, das die deutschen aus Rumänien wusten , dass irgendwan ein Klauspeter Gadacz sie als gegenbeispiel für andere deutsche Volksgruppen verwendet und haben geschrieben:
"Die ethnopolitische und minderheitenrechtliche Lage der Deutschen in Rumänien verschlechterte sich zwar nach Kriegsende durch zeitweilige politische Entrechtung erheblich, dennoch war sie günstiger als in anderen Ländern jenseits des "Eisernen Vorhangs". Eine wichtige Voraussetzung nationaler Identität blieb ihnen im kommunistischen Staat erhalten: der muttersprachliche Unterricht und Gottesdienst."
www.kulturraum-banat.de/Banat/Geschichte-Ueberblick/Geschichte-Ueberblick...
Übrigens, ich habe in Heidenheim extra mit einem siebenbürgischen Sachsen darüber gesprochen.
Er sprach in der Familie sächsisch, in der Schule lernte man (hoch)deutsch und rumänisch.
In Antwort auf:
Immer wieder wird auf die historischen Hintergründe ausgewichen

Du hast selber damit angefangen,
In Antwort auf:
Ich hörte sie nie Rumänisch (resp. Ungarisch, Kroatisch) reden, auch nicht untereinander.#321

Und noch etwas, was ich schon wahrscheinlich irgendwo geschrieben habe.
Ich und meine Frau kennen mindestens 3 nichtdeutschstämmige Einwanderer aus der UdSSR, die gut, sogar sehr gut deutsch sprechen, passen in vielen Hinsichten an die Lebensumstände hier, und hassen dabei den Deutschen, insgesamt.
gadacz патриот08.08.09 22:55
gadacz
NEW 08.08.09 22:55 
in Antwort Musiker53 08.08.09 22:23
der muttersprachliche Unterricht und Gottesdienst.
Man muss schon weiterlesen: "... die nationalistisch ausgerichtete Politik von Partei und Regierung täuschte den Deutschen bis Mitte der siebziger Jahre zeitweilige kulturelle Zugeständnisse vor, die dann konstellationsbezogen wieder eingeschränkt bis aufgehoben wurden, so wie beispielsweise zwischen 1971 und 1974 im Schul- und Pressebereich."
Nach meinen Informationen -- die waren damals reichlich -- gab es muttersprachlichen Deutschunterricht nur privat, teilweise von Kirchengemeinden oder organisiert. Im offiziellen Lehrplan gab es nur (Hoch-)Deutsch als Fremdsprache in den Oberstufen und Universitäten, genau so wie viele andere Fremdsprachen. Doch daran konnte nicht jeder teilnehmen und es blieb der täglich gesprochene Dialekt in den Familien. Ich war auf 3 Hochzeiten dort. Da konnten sich nur sehr wenige mit mir in Hochdeutsch unterhalten und die haben dann teilweise in den Dialekt übersetzt. Den verstand ich zwar noch einigermaßen, aber die verstanden mich kaum. Das waren Menschen vom Land/Kleinstadt und keine Akademiker.
In Antwort auf:
Ich und meine Frau kennen mindestens 3 nichtdeutschstämmigen Einwanderer aus der UdSSR, die gut, sogar sehr gut deutsch sprechen, passen in vielen Hinsichten an die Lebensumstände hier, und hassen dabei den Deutschen, insgesamt.
das können sie gerne machen, aber dann frage ich mich, warum sie sich in so eine verhasste Gesellschaft begeben? Das kann ich mir eigentlich nur bei Kriminellen, Mädchenhändlern, Zuhältern und Waffenschiebern vorstellen, die rein aus Gewinnsucht hier sind. Da ist ein gesunder Hass eine wichtige Voraussetzung für den "Beruf". Vielleicht mögen sie auch die Polizei und Justiz nicht, die ihre Geschäfte stört.
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gadacz патриот08.08.09 23:00
gadacz
NEW 08.08.09 23:00 
in Antwort Musiker53 08.08.09 22:09
In Antwort auf:
Also wurden die Deutschen dort wenigstens von 1941 bis Ende 1944 verschont.
Stimmt, Stalin hat damit früher begonnen, aber nach 1945 wurden in den dann kommunistischen Ländern die "Deutschen" sicher nicht mit Samthandschuhen angefasst. Das kann man in dem oben von Dir erwähnten Bericht gut nachlesen. Deportationen zur Zwangsarbeit und Umsiedlungen/Vertreibungen sind ja auch nicht das wahre Vergnügen.
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gadacz патриот08.08.09 23:06
gadacz
NEW 08.08.09 23:06 
in Antwort Musiker53 05.08.09 17:02
#322
In Antwort auf:
a) Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben wurden nicht deportiert und nicht zerstreut.
b) Diese zwei Dialektgruppen wurden zwar an die Arbeit in der UdSSR und andere Landkreise Rumänien verschickt, kamen aber zurück, richtig ZURÜCK.

Da ist Herr Josef Wolf aber ganz anderer Meinung! Siehe der von dir angeführte Bericht http://www.kulturraum-banat.de/Banat/Geschichte-Ueberblick/Geschichte-Ueberblick...
Nun muss man sich schon entscheiden, ob man so "Ein geschichtlicher Überblick" komplett ernst nimmt oder sich nur Rosinen heraussucht, die in Bruchstücken in die eigene Argumentation passen
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  Musiker53 свой человек11.08.09 00:55
NEW 11.08.09 00:55 
in Antwort gadacz 08.08.09 23:06
Ein sprachliches Missverständnis?!?!
Meinst du diesen Abschnitt? "Im Januar 1945 wurden ca. 35 000 Deutsche aus der Region zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert. Viele kehrten 1949 nicht mehr zurück."
"Viele"=Damit werden die Verstorbene gemeint. Die Überlebte kamen zu ihren Familien in seit Jahrhunderten bestehende Dörfer.
noch eine Zitat: "Im Sommer 1951 erfasste eine neue massenhafte Internierungswelle das Banat: 40 000 Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft aus dem rumänisch-jugoslawischen Grenzraum, darunter ein Viertel Deutsche, wurden bis 1956 in die östlich von Bukarest gelegene Baragan-Steppe zwangsumgesiedelt."
Und jetzt vergleiche dies mit der Situation in der UdSSR
Meine Eltern unterschrieben im Jahre 1956 eine Verpflichtung, dass sie nicht mehr in ihre Geburtsorte zurückkehren dürften.
Nur die überlebten Deutschen aus dem asiatischen Teil der UdSSR blieben nach 1956 dort, wo sie vor dem 1941 wohnten. (Ob alle, weiß ich auch nicht.)
12/11/07 20:19 #14
В ответ на:
Als ich in den 80-gen Jahren in die Westukraine kam, wo es so viel wie gar keine
Rußlanddeutsche gab, wurde ich oft als eine Außerirdische angesehen, wenn ich gestand, dass ich eine Deutsche bin. Als ich dann fragte, ob sie wissen, wie die Deutschen nach Rußland kamen,
habe ich das folgende Antwort bekommen:"Na klar, wahrscheinlich waren deine Eltern die Kriegsgefangenen, die dann in der UdSSR für immer blieben!"

Dies habe ich mit dem Wort "Zurück" gemeint!!!
Sehr viele Russlanddeutsche blieben auch nach 1956 in nicht ursprünglichen Gebieten VERSTREUT.
gadacz патриот11.08.09 02:11
gadacz
NEW 11.08.09 02:11 
in Antwort Musiker53 11.08.09 00:55
Es bleibt irgendwie ein Missverständnis, wenn man die Situation und Motivation der HIER angesiedelten Russlanddeutschen nach Ereignissen aus der Geschichte beurteilen will.
Damit kann man doch mangelnde Integration und Abgrenzung nicht bewerten oder entschuldigen.
In stalinistischer Zeit geschah viel Unrecht, nicht nur an Deutschen, sondern auch am eigenen Volk. Das kann man nur vergleichen mit den Nazis, die sowohl Ausländer, Juden als auch Systemkritiker gnadenlos verfolgten und ausrotteten. Vielleicht gab es einen kleinen Unterschied: In Deutschland wurde alles, auch Verbrechen des Regimes, brav und genau dokumentiert und ist somit größtenteils "aktenkundig". In Russland machte man sich die Mühe offensichtlich nicht und demzufolge verschwanden viele auf Nimmerwiedersehen.
In Antwort auf:
Damit werden die Verstorbene gemeint
Das klingt ja fast so, als wären die an Altersschwäche gestorben. Vielleicht waren die genau so alt und gebrechlich, wie die ausländischen Zwangsarbeiter in Deutschland? Ich nenne das nicht "verstorben", sondern umgebracht!
Natürlich betraf die "Umsiedlung" (ich nenne es Vertreibung, Deportation) in der UdSSR weitaus mehr Personen als in anderen Ländern, die waren ja auch viel kleiner.
Auch die Strecken waren deutlich weiter. In Rumänien war das im Vergleich ja fast "Nachbarschaft". Gemessen an der Weite der SU ist es ja nur ein winziger Fleck auf der Landkarte. Da blieb ja nicht einmal genug Platz um Deutsche richtig zu zerstreuen. Vermutlich wäre sogar deren Einfluss gestiegen. In zusammenhängenden Siedlungen konnte man sie viel besser kontrollieren.
Im asiatischen Teil der SU war das einfach: jede Menge Platz um alle weiträumig zu verteilen. Dennoch gab es ja wohl etliche zusammenhängende Siedlungen, aber vielleicht entstanden die nicht durch vertriebene, sondern durch Auswanderer, die sich schon zuvor dort niederließen. Das kann ich schlecht beurteilen. Ich kenne nur einige alte Landkarten mit eindeutig deutschen Ortsnamen in Sibirien und Kasachstan.
Aber mit der ganzen geschichtlichen Situation kann man vielleicht erklären, warum viele ursprünglich Deutsche zu waschechten Russen in den Folgegenerationen wurden. Ich denke, dass sich auch sehr viele freiwillig, zwangsweise oder durch "Mischehen" einfach komplett integriert haben.
Der "harte Kern", der die Tradition der Herkunft ihrer Ahnen trotz aller Widrigkeiten bewahrt hatte, ist entweder immer noch russlanddeutsch in der damals gewählten oder zwangsweise zugewiesenen "neuen Heimat" oder ist inzwischen nach Deutschland zugewandert, zurück in die alte Heimat der Urahnen. Davon konnten sich etliche Neubürger hier gut integrieren und ein Teil sind nun Deutschlandrussen und pflegen eher russische Traditionen und Kultur als eine Integration in Deutschland.
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
  Musiker53 свой человек11.08.09 22:29
NEW 11.08.09 22:29 
in Antwort gadacz 11.08.09 02:11
В ответ на:
Es bleibt irgendwie ein Missverständnis, wenn man die Situation und Motivation der HIER angesiedelten Russlanddeutschen nach Ereignissen aus der Geschichte beurteilen will.
Damit kann man doch mangelnde Integration und Abgrenzung nicht bewerten oder entschuldigen.

Entschuldigemich bitte, aber jetzt verstehe ich dich gar nicht.
Wer versucht bei "Die Brücke" Motivation der HIER angesiedelten Russlanddeutschen nach Ereignissen aus der Geschichte zu beurteilen.
Ich habe gerade die Mitteilung von gakusei unter #324 noch einmal gelesen. Sie hat nur von der sprachlichen Kenntnissen den in Rumänien lebenden/gelebten Deutschen geschrieben.
bkytransl прохожий12.08.09 19:56
NEW 12.08.09 19:56 
in Antwort Musiker53 11.08.09 22:29
Hallo, ich bin neu hier, habe das Forum zufällig gefunden. Ich komme mütterlicherseits auch aus einer russlanddeutschen Familie. Meine Vorfahren waren Baptisten und wanderten unter Zarin Katharina aus Württemberg in die Ukraine, genauer Wolhynien (Rozyscze, Kreis Lutzk) ein. Von meiner Großmutter weiß ich, dass meine Urgroßeltern in Wolhynien noch ihren schwäbischen Dialekt sprachen, als sie um 1913 mit ihrem Hof nach Ostpreußen flohen. Trotzdem sprachen sie auch perfekt Russisch (bzw. meine Urgroßmutter auch Polnisch, weil sie aus einer deutschen Familie im Kreis Lublin kam und als Kind mit ihren Eltern nach Wolhynien floh) und hatten viele russische Freunde. Das war auch der Grund, weshalb mein Urgroßvater nachdem er bereits in Ostpreußen war, noch mal in die Ukraine zurückging um dort Freunde zu besuchen und dann dort von russischen Offizieren verhaftet und postwendend in den Fernen Osten 7 Jahre in ein Arbeitslager gebracht wurde, wo er Mühlen bauen mußte, wofür er sehr bekannt war.
Obwohl das nun schon eine Weile zurückliegt, haben auch wir als Familie immer viel Kontakt mit anderen russlanddeutschen Familien gehabt. Das missdeuten andere oft als Abgrenzung, aber es hat auch damit zu tun, dass diese anderen Familien eben eine ähnliche Vergangenheit haben wie wir.
Meine Frau hat keinen russlanddeutschen Hintergrund und spricht manchmal einfach von Russen, wenn sie mit Leuten Kontakt hatte, die einen russischen Akzent hatten. Das stößt mir immer bitter auf, nicht weil ich was gegen Russen habe, sondern weil es sich eigentlich um Deutsche aus Russland handelt, genau wie mein Großvater. Da protestiere ich dann, und das korrigiere ich dann immer.
Ich weiß, dass es die Deutschen die nach dem ersten Weltkrieg bis heute wieder nach Deutschland kamen, viel schwerer hatten, ihre Sprache und Kultur in Russland aufrecht zu erhalten. Deshalb ist bei vielen natürlich dann die russische Prägung gezwungenermaßen stärker als sie vielleicht noch 1915 war.
Wenn sich Menschen mit russlanddeutschem Hintergrund mehr unter sich halten, dann ist das nicht einfach Abgrenzung sondern liegt auch daran, dass viele sehr viel Schlimmes erlebt haben, und natürlich einander am besten verstehen. Man hat dadurch natürlich auch ähnliche Gesprächsthemen. Der weitere Grund von Abgrenzung kann auch dadurch gefördert werden, dass Leute, die diesen Hintergrund nicht haben, wie z. B. meine Frau, diese Menschen, wenn sie mit russischem Akzent deutsch sprechen, einfach pauschal als Russen ansehen und manchmal deshalb Kontakte vermeiden. Nebenbei bemerkt, auch wenn jemand wirklich Russe und nicht Russlanddeutscher wäre, ist das noch lange kein Grund, deshalb keinen Kontakt zu beginnen.
  prav.de прохожий12.08.09 21:51
NEW 12.08.09 21:51 
in Antwort gadacz 11.08.09 02:11
В ответ на:
Der "harte Kern", der die Tradition der Herkunft ihrer Ahnen trotz aller Widrigkeiten bewahrt hatte, ist entweder immer noch russlanddeutsch in der damals gewählten oder zwangsweise zugewiesenen "neuen Heimat" oder ist inzwischen nach Deutschland zugewandert, zurück in die alte Heimat der Urahnen. Davon konnten sich etliche Neubürger hier gut integrieren und ein Teil sind nun Deutschlandrussen und pflegen eher russische Traditionen und Kultur als eine Integration in Deutschland.

Sie müssen verstehen, viele Menschen aus den sogenannten Misch-ehen, die verständlicherweise reine Russen sind, haben schlicht und einfach russische Mentalität.
Es ist für sie genau so schwer im Rentenalter sich in Deutschland zu intergrieren wie es für Sie sicher schwer ist sich in Russland vollständig gesellschaftlich zu orientieren. Da muss man doch dafür Verständnis haben.
Anders widerum sieht es mit Menschen russischer Nationalität im Berufsalter aus. Diese Menschen meiner Meinung nach müssen alles daran setzen sich in deutsche Gesellschaft zu integrieren.
Es ist schwer keine Frage. Manchen fällt es leicht deutsch zu erlernen, manchen nicht. Aber der Schlüsselpunkt war und bleibt immer noch die Sprache. Wenn man kein Deutsch kann, hat man automatisch schlechte Karten eine dauerhafte Arbeitstelle zu bekommen und zu behalten. Viele junge Menschen haben einfach Scheue die Zunge frei zu machen und reden zu beginnen, egal wie. Sie füllen sich benachteiligt nicht fließender Sprache mächtig zu sein. Dacher auch die Verzweifellung an der Integration. Sie beginnen Jobs zu suchen wo man keine gute Sprachkenntnisse benötigt und bleiben daher in der Klicke russisch sprechender. Manche haben einfach keine Gabe deutsch zu lernen, die Sprache ist ihnen vollig fremd. Es ist wie Sie sehen, keine einfache Sache. Die Menschen sind verschieden und grund individuell, auch die, die Russen sind nicht Russlandsdeutsche.
Karaokemaster знакомое лицо13.08.09 21:05
Karaokemaster
NEW 13.08.09 21:05 
in Antwort prav.de 12.08.09 21:51
Jeder führt hier seine Gründe und Erklärungen an, ob Russen, Russlanddeutsche, Deutsche. Ich glaube es ist jedem hier klar, das sich Russlanddeutsche abgrenzen, auch Russen machen es, die Deutschen ebenso. Aber genauso kennt auch jeder genau das Gegenteil.
Für mich ist die Frage viel interessanter, wie wir gemeinsam leben können, ohne dem Anderen das Gefühl zu geben, er ist nicht willkommen, oder wie kann man die Integration erleichtern, wie kann man die Angst nehmen, wie können sich Ausländer mit der deutschen Kultur identifizieren, ohne ihre zu verlieren? Wie werden wir alle toleranter, ohne sich als Verlierer zu fühlen. Ich denke es ist sehr schwer, wenn man sich allein die Wiedervereinigung der Deutschen anschaut. Ich glaube jeder muss etwas dafür tun, egal welcher Natinonalität. Wir Deutschen können nicht sagen, ihr seit hier und müsst machen was wir wollen, umgekehrt können die Ausländer nicht verlangen, das wir unsere Nationalität aufgeben. Ein wichtiger Punkt ist halt, das keiner gezwungen wird, hier in Deutschland leben zu müssen, aber wenn sich jemand dafür entscheidet, sollten wir auch mit etwas mehr Toleranz diese Menschen unterstützen
Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.©Alexis Carrel
gakusei местный житель13.08.09 23:00
gakusei
13.08.09 23:00 
in Antwort Karaokemaster 13.08.09 21:05
Ach, Ralf, so schwierig. Auf "deutscher" Seite würde ich damit anfangen, nicht alle Menschen, die merklich aus der ehemaligen SU kommen, als "Russen" abzustempeln. Ich schreibe bewusst abstempeln, denn Fakt ist, das Wort hat in diesem Kontext oft einen negativen Beigeschmack. Schon als solches und noch dazu, dass du sie damit abgrenzt von dir. Denn wahrscheinlich sind weit über 80 Prozent aller "russischsprachigen" Zuwanderer über die deutsche Linie zugewandert. Wenn du jemanden schon nicht als Deutschen annimmst, wie soll er sich hier willkommen fühlen? Und nicht gleich so abweisend zu reagieren, wenn jemand nicht perfekt Deutsch spricht, erst recht nicht untereinander, eventuell seine Songs singt oder Filme guckt, was weiß ich. Es zu akzeptieren, dass der eine oder andere sich vielleicht in einer Identitätskrise befindet. Warum erwarten viele, so nach dem Motto: "Bist du Deutscher oder Russe? Entscheide dich." Es geht auch, dass man sich als beides fühlt und deswegen nicht gleich einem Staat und dessen Bewohnern unloyal gegenüber ist. Denn die nächsten Generationen werden diese Identitätskrisen nicht mehr haben, da bin ich relativ sicher.
Von "russischer" Seite erwarte ich, dass sie selbst den "schwarzen Schafen" in "ihren" Reihen klarmachen, dass man sich a) mit dem Erlernen der deutschen Sprache auf den Hosenboden setzen und was dafür tun muss und b) gerade Neubürgern klarzumachen, dass Deutschland keine Kuh ist, die man bis zum geht nicht mehr melken und ausnutzen kann, sondern dass man selbst auch die Ärmel hochkrempeln muss, möchte man als Teil dieses Landes akzeptiert und heimisch werden.
'Die Asiaten haben den Weltmarkt mit unlauteren Methoden erobert - sie arbeiten während der Arbeitszeit.' (Ephraim Kishon)
gadacz патриот14.08.09 18:20
gadacz
NEW 14.08.09 18:20 
in Antwort gakusei 13.08.09 23:00
In Antwort auf:
dass man selbst auch die Ärmel hochkrempeln muss
Die Betonung liegt auf selbst
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