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grenzen sich Russlanddeutsche ab?

11.08.09 02:11
Re: grenzen sich Russlanddeutsche ab?
 
gadacz патриот
gadacz
Es bleibt irgendwie ein Missverständnis, wenn man die Situation und Motivation der HIER angesiedelten Russlanddeutschen nach Ereignissen aus der Geschichte beurteilen will.
Damit kann man doch mangelnde Integration und Abgrenzung nicht bewerten oder entschuldigen.
In stalinistischer Zeit geschah viel Unrecht, nicht nur an Deutschen, sondern auch am eigenen Volk. Das kann man nur vergleichen mit den Nazis, die sowohl Ausländer, Juden als auch Systemkritiker gnadenlos verfolgten und ausrotteten. Vielleicht gab es einen kleinen Unterschied: In Deutschland wurde alles, auch Verbrechen des Regimes, brav und genau dokumentiert und ist somit größtenteils "aktenkundig". In Russland machte man sich die Mühe offensichtlich nicht und demzufolge verschwanden viele auf Nimmerwiedersehen.
In Antwort auf:
Damit werden die Verstorbene gemeint
Das klingt ja fast so, als wären die an Altersschwäche gestorben. Vielleicht waren die genau so alt und gebrechlich, wie die ausländischen Zwangsarbeiter in Deutschland? Ich nenne das nicht "verstorben", sondern umgebracht!
Natürlich betraf die "Umsiedlung" (ich nenne es Vertreibung, Deportation) in der UdSSR weitaus mehr Personen als in anderen Ländern, die waren ja auch viel kleiner.
Auch die Strecken waren deutlich weiter. In Rumänien war das im Vergleich ja fast "Nachbarschaft". Gemessen an der Weite der SU ist es ja nur ein winziger Fleck auf der Landkarte. Da blieb ja nicht einmal genug Platz um Deutsche richtig zu zerstreuen. Vermutlich wäre sogar deren Einfluss gestiegen. In zusammenhängenden Siedlungen konnte man sie viel besser kontrollieren.
Im asiatischen Teil der SU war das einfach: jede Menge Platz um alle weiträumig zu verteilen. Dennoch gab es ja wohl etliche zusammenhängende Siedlungen, aber vielleicht entstanden die nicht durch vertriebene, sondern durch Auswanderer, die sich schon zuvor dort niederließen. Das kann ich schlecht beurteilen. Ich kenne nur einige alte Landkarten mit eindeutig deutschen Ortsnamen in Sibirien und Kasachstan.
Aber mit der ganzen geschichtlichen Situation kann man vielleicht erklären, warum viele ursprünglich Deutsche zu waschechten Russen in den Folgegenerationen wurden. Ich denke, dass sich auch sehr viele freiwillig, zwangsweise oder durch "Mischehen" einfach komplett integriert haben.
Der "harte Kern", der die Tradition der Herkunft ihrer Ahnen trotz aller Widrigkeiten bewahrt hatte, ist entweder immer noch russlanddeutsch in der damals gewählten oder zwangsweise zugewiesenen "neuen Heimat" oder ist inzwischen nach Deutschland zugewandert, zurück in die alte Heimat der Urahnen. Davon konnten sich etliche Neubürger hier gut integrieren und ein Teil sind nun Deutschlandrussen und pflegen eher russische Traditionen und Kultur als eine Integration in Deutschland.
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
 

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