Deutsch
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Die Identität (auch was ist "deutsch")

28.01.09 20:51
Re: Die Identität
 
gadacz патриот
gadacz
в ответ gakusei 28.01.09 11:02
Die zitierte Glosse bezog sich ja auch eher auf die paar Individuen, die der Meinung sind, dass sich die Deutschen verstärkt den Zugezogenen anpassen müssten.
Da gab es Vorschläge zur Reform der Sprache, der hohe Bildungsstandard und Fleiß, den man sich zum Beispiel nehmen sollte, die Kultur usw.
Da gibt es Stimmen, die von den Deutschen mehr erwarten, als sie von sich aus geben wollen und ihre eigene Situation in perfekt dargestelltem Selbstmitleid darstellen.
Ich rede NICHT von der Mehrzahl der Betroffenen, die hier auch nicht die Stimme erheben, weil sie sich ohne Probleme eingliedern und sich an der Diskussion nicht beteiligen, da sie keinerlei Sinn darin sehen. Die sind hier und keiner merkt, dass sie da sind.
Chancen durch fremde Einflüsse werden in Deutschland auch heftig wahrgenommen. Döner und Pizza muss ich nicht schon wieder durchkauen und die Sprache hat sich zu Neudeutsch oder Denglisch verändert. In der DDR wurde der Wortschatz etwas östlicher erweitert. Das mag gefallen oder nicht, es ist so! keiner kann ernsthaft behaupten, dass die Gesellschaft hier statisch ist und an alten Traditionen festklebt.
Aber nun muss auch akzeptiert werden, dass die Mehrheit von sich aus entscheidet, was sie übernehmen und akzeptieren will. Das geschieht undemokratisch, ganz ohne Abstimmung; gäbe es darüber demokratische Mehrheitsbeschlüsse, dann würde sich nichts bewegen, denn immer noch sind die Eingeborenen in der Mehrzahl. neue Sitten, Gebräuche, Worte und Elemente anderer Kulturen werden einfach übernommen, weil es erst Einzelnen und dann immer mehr Menschen hier gefällt, weil sie es chic finden, weil es in ist oder einfach weil man merkt, das es besser ist.
In der Regel liegen allen diesen Dingen/Verfahren Angebote zugrunde, die an die Masse herangetragen wurden. Manches wird abgelehnt und vergessen und Anderes entwickelt sich zum Renner oder läuft parallel mit unterschiedlicher Intensität mit. Das passiert eher lautlos und unspektakulär.
Wenn ich überlege, was es alles in meiner Kindheit und Jugend NICHT gab, bin ich froh, dass das Spektrum erheblich erweitert wurde. Ich gehöre auch grundsätzlich zu denen, die alles Neue erst probieren und dann subjektiv beurteilen. Dabei kann mich auch lautstarke Werbung oder ein "das macht man so" beeinflussen.
In Antwort auf:
Ich kenne so viele, die ja lieber "Weltbürger" als Deutsche sind. Wenn du dir ansiehst, wie wir selbst, als Muttersprachler, unsere Sprache "pflegen" usw.
Ich sehe mich durchaus als Staubkorn im Universum, blicke kurzfristig auf Europa, pfeife auf Nationalität und pflege trotzdem die mir vertraute Sprache. Da kenne ich etliche Nationalisten, die einen grauenhaften Sprachmüll von sich geben.
In Antwort auf:
wir zerstören uns als hier geborene, einheimische Deutsche (kulturell) in erster Linie selbst.
Warum Zerstörung? Ist es nicht einfach eine Entwicklung, die von außen beeinflusst wird? Wollen wir nun stagnieren oder weltoffen das annehmen, was uns vorteilhaft erscheint?
Doch was von Vorteil ist, kann nicht Werbung und Propaganda bestimmen, das muss jeder für sich selbst herausfinden. Wenn dann viele es akzeptieren, wird es langsam zum Allgemeingut. Wer auf seinem Standpunkt beharrt, sich an Gewohntem festklammert oder andere Wege geht, wird automatisch zum Außenseiter.
In Antwort auf:
... dieses gebrochene Verhältnis zu unserer Nationalität,....
Was ist das denn? Ich lebe zufällig im Moment hier, spreche die verbreitete Sprache und halte mich so gut es geht an die Gebräuche und Gesetze (letzte Woche fing ich ein Knöllchen ein -- 10┬). Ich hoffe, dass ich noch einen Pass bekomme, in dem steht "Staatsbürger Europas/EU". Dabei ist es mir egal, ob dann auch noch eine Nationalität steht. Der Geburtsort sagt genug aus und den habe ich nicht einmal selbst wählen können. Ich hoffe, dass dann Europa auch wirklich Europa ist und mein Heimatstaat bis an den Ural reicht.
Ich will dabei nicht, dass alles zu einer undefinierbaren Einheitsmasse verschmilzt. falls es per Beschluss eine allgemeine Amts- und Staatssprache "Europisch" gibt, werde ich sie lernen und weiterhin meine Muttersprache sprechen und pflegen und auch die am aktuellen Aufenthaltsort verbreitete "traditionelle" Sprache, falls es mich in sonnigere Gefilde zieht. Falls ich in Urlaub fahre, werde ich mich dort ortsüblich verständlich machen müssen. Im Zweifel kann man sich ja immer noch in der Einheitssprache verständlich machen.
In Antwort auf:
Wie können wir das dann von anderen erwarten?
Genau das, was ich von mir selbst erwarte.
In Antwort auf:
Als was fühlst du dich denn, als Russe oder Deutscher, Türke oder Deutscher ...
Als Mensch (homo sapiens), ist das so kompliziert?
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
 

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