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grenzen sich Russlanddeutsche ab?

27.01.09 15:29
Re: grenzen sich Russlanddeutsche ab?
 
gadacz патриот
gadacz
in Antwort gakusei 27.01.09 08:04
Aber Hoppla, jetzt geht es rund!
1. (Spät-)Aussiedler sind per Definition im amtlichen Sprachgebrauch seit dem 1. Januar 1993 Menschen, die im Rahmen eines Aufnahmeverfahrens als deutsche Volkszugehörige nach Deutschland übersiedelt sind. Vorher benannte man sie nach dem Bundesvertriebenengesetz als Aussiedler. Vor allem erfasst der Begriff die Angehörigen von deutschen Minderheiten, deren Familien teilweise seit Generationen in Ostmitteleuropa, Osteuropa, Südosteuropa und teilweise in Asien gelebt haben und in die Bundesrepublik Deutschland eingereist sind.
Ich denke die Anzahl der Menschen deutscher Volkszugehärigkeit in der Türkei ist verschwindend gering. Dennoch gab es sie, z.B. den regierenden Bürgermeister von Berlin Ernst Reuter und auch sein Sohn Etzard Reuter (ex Daimler Chef) spricht ebenso gut Türkisch wie deutsch, da er in Ankara zur Schule ging.
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So weit ich weiß, wurden die Eingliederungshilfen, wenn überhaupt, deutlich reduziert.
Ja, denn die Politik änderte sich und die Kassen sind leer. Die Gastarbeiter bekamen aber nie diese Eingliederungshilfen, da per se keine Eingliederung vorgesehen und beabsichtigt war. Das dennoch viele Türken hier blieben. Hat nun wirklich mit "Aussiedlern" nichts zu tun.
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Wie kann es sein, dass die Eltern, also die zweite Generation, besser Deutsch sprechen als viele ihrer Kinder?
Keine Ahnung, da liegen mir weder zahlen noch ausreichende Erfahrungen vor. Ich kenne viele Türken, auch junge, die so akzentfrei und gut Deutsch sprechen, dass man sie allenfalls am südländischen Aussehen von den Anderen unterscheiden kann. Man nehme z.B. den neuen Bundesvorsitzenden der Grünen, Wird sein türkischer Name nicht genannt und hört man ihm im Radio, wird man kaum feststellen können, das seine Familie einmal aus der Türkei kam. Auch ein gutes Beispiel perfekter Integration, nahtloser Eingliederung und Chancengleichheit, wenn man sich den Gegebenheiten der neuen Heimat anpasst. Seine Kultur hat er deswegen nicht aufgeben müssen, er hat sie nur erweitert.
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Sind für dich junge Menschen, die hier mit Russisch als Muttersprache hergekommen sind, m Gegensatz zu vielen hier geborenen Türken trotzdem ihre Schule hier gemeistert haben und meistern und dann Ausbildung oder Studium, keine Aussiedler?
Also mal langsam! Hier geht es um Russlanddeutsche und nicht um Russen mit russischer Muttersprache. Russen sind keine Aussiedler (siehe oben) Das ist nicht meine Definition, sondern ist so ist es im Bundesvertriebenengesetz festgelegt (http://bundesrecht.juris.de/bvfg/). Da ist weder von Türken noch von Russen mit russischer Muttersprache die Rede. demnach sind auch alle Leistungen des Gesetzes nicht für die relevant, die nicht ausdrücklich im Gesetz genannt sind. Auch wenn mir manche Gesetze (allgemein betrachtet!!!!) nicht gefallen, aber als hier ansässiger Staatsbürger sind die auch für mich bindend.
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Ich kenne z.B. in Berlin und Hamburg Schulen, wo richtig zweisprachiger Unterricht in Türkisch und Deutsch erfolgt etc.
Wunderbar, kenne ich auch. meine Schwester ist Lehrerin an einer "italienischen" Schule in Berlin, in Neukälln gibt es die Deutsch-Franzäsische-Regenbogenschule
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Von Russisch oder Polnisch wüsste ich das nicht.
Vermutlich gibt es zu wenig Russen und Polen hier! Ich denke für einen Deutschen, der nach Deutschland kommt um hier als Deutscher zu leben, brauche ich weder eine zweisprachige Schule für Russisch oder Polnisch. da kann zur Pflege der einmal erworbenen Sprache der normale Fremdsprachenunterricht ausreichen. bei unserer "Dorfschule" in Beelitz gibt es sehr wohl auch Russisch-Unterricht. nach meiner Beobachtung sind aber die meisten Teilnehmer Deutsche.
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P.S. Auch Türken machen Integrationskurse, . Sind das keine Hilfen?
Wenn sie hier bleiben wollen, weil ihnen Arbeit und leben hier gefallen und sie einen deutschen Pass haben wollen, dann MÜSSEN sie es sogar.
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bekommen ihre Moscheen etc
Nach meinem Wissen sind das moslemische Einrichtungen, die NICHT vom Staat oder deutschen Steuerzahler finanziert werden. Auch Orthodoxe, Buddhisten, und andere Glaubensrichtungen haben ihre sakralen Einrichtungen hier, selbst wenn sie hier nur als Gäste leben. Das nennt man hier Religionsfreiheit. Sie ist eines der elementaren Grund- und Menschenrechte, die auch im Grundgesetz Art. 4 garantiert wird.
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machst du aus ihnen scheinbar mit Vorliebe "Russen"
Das mache ich nicht, das machen sie vorzugsweise selber. Die vielen Beispiele muss ich jetzt sicher nicht zitieren. Noch druckfrisch wurde ich gerade in #272 gefragt 'Oder bist sauer, dass eine Russin Dich "verletzt" hat' -- komisch, ich kenne hier keine Russin, die mich verletzt hätte. Muss aber irgend eine Landsmännin des Autors sein
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Intergationsunwillen vieler "Russen" hier kritisierst und deren Ghettobildung
Ja, ich kritisiere auch die Ghettobildung der Türken und deren Integrationsunwillen. Aber geht es hier um Russen oder um Russlanddeutsche? Unter Ruslanddeutsche verstehe ich Menschen, die Deutsche sind und in Russland, resp. UdSSR leben oder lebten. Es ist sicherlich nicht meine Aufgabe, ihnen vorzuschreiben, ob sie nun lieber Deutsche sein wollen oder lieber Russen, weil sie aus Russland kommen und sich dieser Kultur näher fühlen. Ich grenze sie weder aus noch ab, ganz im Gegenteil!
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
 

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