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Возникновение любви - часть вторая - Биохимия

09.10.04 21:07
Re: Возникновение любви - часть вторая - Биохимия
 
MATISSE постоялец
в ответ MATISSE 07.10.04 19:31
2) VERSTAND VERLIEREN
Beiderseitige Attraktivitaet reicht jedoch nicht aus, damit zwei Menschen auch zusammenbleiben. "Wer verliebt ist, der ist auch ein bisschen verrückt", sagt die Psychiaterin Donatella Marazziti von der Universität Pisa. Nur so könnten es zwei Menschen, die sich kaum kennen, miteinander aushalten. Ein Verliebter befinde sich in einem Zustand, der sich mit zwanghaftem Verhalten vergleichen lasse - wie bei einem Menschen, der sich 43-mal am Tag die Hände wasche. Bei der Verliebtheit, so Marazziti, seien es jedoch nicht bestimmte Handlungen, die einen zwanghaften Charakter annähmen, sondern die Gedanken. Alle kreisen nur noch um die angehimmelte Person. Mindestens vier Stunden täglich, gaben die Probanden an, dachten sie einzig und allein an das Objekt ihrer Begierde.
Nicht nur ihr Geisteszustand hatte zwangsneurotische Züge angenommen. Ein Bluttest offenbarte: Auch ein bestimmter Stoff in ihrem Körper, das Serotonin, war auf ein extrem niedriges Niveau gesunken. Es lassen sich mithin biochemische Parallelen nachweisen zwischen einer Neurose und dem Zustand der Verliebtheit.
Marazziti fand überdies heraus, dass sich frisch Verliebte ähnlicher werden - zumindest biochemisch. Normalerweise zirkuliert im Blut von Männern deutlich mehr Testosteron als bei Frauen. Doch wenn Menschen von der Liebe entflammt sind, sinkt sein Testosteron-Spiegel, ihrer hingegen steigt. "Männer werden in gewisser Weise weiblicher, Frauen eher männlicher", sagt Marazziti. "Es scheint, als wolle die Natur die Unterschiede zwischen den Geschlechtern einebnen."
Dass Verliebte darüber hinaus sogar manisch sind, entdeckte die New Yorker Anthropologin Helen Fisher. Sie untersuchte die Hirnaktivität von Männern und Frauen mithilfe eines Kernspintomographen, während diese ein Bild ihres oder ihrer Liebsten ansahen. Der Befund: Ihre Gehirne waren von dem Molekül DOPAMIN überflutet. Je größer ihre mittels Fragebogen festgestellte Leidenschaft war, desto mehr Aktivität zeigte sich im so genannten Nucleus caudatus, einem Kern der Basalganglien, in dem DOPAMIN verarbeitet wird. Die Basalganglien liegen im Zentrum des Gehirns und gehören zu dessen so genanntem Belohnungssystem. Immer wenn wir etwas tun, das im Dienste der Evolution steht, wenn wir essen, trinken oder Sex haben, schüttet das Gehirn DOPAMIN aus. Der Botenstoff aktiviert die Belohnungsareale, und wir fühlen uns gut.
"DOPAMIN ist ein wahres Lustmolekül", sagt Isabella Heuser, Direktorin der Klinik für Psychiatrie an der Berliner Charite. Es steigert vor allem das Begehren. "Kein Wunder", sagt Helen Fisher, "dass Verliebte Kontinente überqueren, nur, um sich ein Wochenende lang zu umarmen."
 

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