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AFD - так ли страшен черт, как его малюют?

09.11.19 08:47
Re: AFD - так ли страшен черт, как его малюют?
 
cosmos70 патриот
в ответ atma 29.10.19 13:38

Германия празднует 30-летие единения. В обществе ведутся важные глубокомысленные дискуссии. Например :


WELT: Herr Gauck, die großen Themen der Friedlichen Revolution 1989 waren Freiheit und Einheit. Rückblickend stellt sich die Frage, ob es damals zu einem Missverständnis gekommen ist. Die Betonung lag auf deutscher Einheit. Aber was bedeutete das?


Joachim Gauck: Da mögen Sie recht haben. Zu Beginn der Friedlichen Revolution ging es um Freiheit und Demokratie: Es ging um einen Dialog zwischen Ohnmächtigen und Machthabern. Der Wunsch nach deutscher Einheit hat sich erst danach entwickelt, weil Teile der Protestbewegung glaubten, Freiheit, Menschenrechte und Demokratie seien so am sichersten zu erreichen. Dass ein Gesamtdeutschland ethnisch längst nicht mehr homogen deutsch sein würde – darüber haben wir 1989 gar nicht nachgedacht, weil uns die veränderte Situation in Westdeutschland gar nicht so bewusst war.

Gauck: Ich habe die Härte der Diktatur ja persönlich erlebt. Für eine reformierte DDR gab es weder einen ökonomischen noch einen politischen Spielraum. Ich war damals Sprecher des Neuen Forums in Rostock. Uns wurde schnell klar, dass die Volksmassen keine Lust auf reformsozialistische Experimente in der DDR hatten. Die überwältigende Mehrheit der Bürger in der DDR hat in der Bundesrepublik ein taugliches, handfestes Antimodell erkannt. Sie wollten keine Debatten über einen dritten Weg, sondern wendeten sich der rheinischen Demokratie und dem rheinischen Kapitalismus zu. Viele Intellektuelle, auch Freunde von mir, haben diese Einstellung missdeutet und deren Anhänger als Reaktionäre denunziert.


WELT: Die Folgen dieser Erbschaft spüren wir heute auch bei den Wahlergebnissen. Es gibt eine Sehnsucht nach autoritärer Ordnung.

Gauck: Es gibt deutlich sichtbar eine Strömung, die Furcht vor der Moderne hat. Es ist eine Furcht, in ein eigenverantwortliches Leben gerufen zu werden. Aber das ist nicht nur bei uns so. Wir erleben das in vielen Ländern, etwa in Ungarn. Wie lebe ich in einer Welt, in der ich nicht aufgewachsen bin? Wie spreche ich eine Sprache, die ich nicht erlernt habe? Das ist alles anstrengend. Und dann sagen einige: „Ihr müsst euch nicht anstrengen. Das ist alles übertrieben, westlich, dekadent.“ Diesen Populismus gibt es in einer linken und einer völkischen Variante.


WELT: Und was setzen Sie diesen Populisten entgegen?

Gauck: Hoffentlich mehr Argumente, angstfreie Offenheit und weniger vorschnelle moralische Verurteilung. Und – wichtig zu erkennen: Der europäische Osten lebt in Transformationsgesellschaften. Es gibt dort auch einen verklärten Blick zurück auf einen Zustand, in dem es mehr Autorität und wenig offenen Streit gab. Dass diese regressiven Wünsche vorhanden sind, konnte ich Anfang der Neunziger noch nicht deuten. Über den Erfolg der PDS habe ich mich nur gewundert. Später habe ich erkannt, dass das Wahlverhalten weniger von der Ideologie bestimmt war, sondern von der Mentalität. Und Mentalitätswandel ist ein sehr langwieriger Prozess.


Es hat starke Veränderungsprozesse gegeben. Aber dieser Prozess ist nicht abgeschlossen. Es gibt da immer noch verwirrte Kommunisten und welche, die ich als rote Reaktionäre bezeichnen würde. Sie sind im Alten befangen, können sich von der Diktatur nicht ehrlich und entschlossen verabschieden.


Der Weg in den Parlamentarismus war ein heilsamer Weg.


Aber ich muss doch differenzieren, sehe Unterschiede, und ich bin imstande, diese Unterschiede zu benennen. Was die Reformer in der Linken geschafft haben, ist mit dem zu vergleichen, was konservativen Parteien nach dem Krieg im Westen mit Altnazis gelungen ist.


Es ging darum, die Autoritären einzustimmen auf die Demokratie. Zu Teilen ist das gelungen, das muss man dann auch respektieren. Der Leninismus lehrte, die Macht niemals aus der Hand zu geben. Wenn Linke heute respektieren, dass Macht nur demokratisch legitimiert und auf Zeit vom Volk verliehen ist, zeigt das, dass diese Leute eine Umkehr vollzogen haben. Dann sind sie als Demokraten erkennbar.


Die Linke weltweit fragt sich, für wen sie kämpfen soll, wen sie repräsentiert. Die Arbeiterklasse? Einzelne Gruppen, Minderheiten? Für wen sind wir zuständig? Manche sehnen sich zurück nach alten, vertrauten Rezepten, nach Klassenkampf. Ich bezweifle, dass das funktionieren wird und mehrheitsfähig ist.....


WELT: Diese Sehnsucht nach Beheimatung und einfachen Lösungen existiert offenbar auch auf der rechten Seite des Spektrums.

Gauck: Ja, da treffen zwei Arten von politischer Heimatlosigkeit aufeinander. Das macht die Lage natürlich noch unübersichtlicher. Daraus berechenbare Politik zu machen ist nicht leicht.

WELT: Die AfD bezieht sich in ihren politischen Kampagnen in Ostdeutschland sehr erfolgreich auf 1989. „Vollende die Wende“, heißt es da. Auf welche Heimat zielt das denn?

Gauck: Tja, was genau will die AfD da vollenden? Mehr Demokratie, mehr Recht, mehr Europa, mehr Wohlstand, mehr Meinungsfreiheit? Das haben wir 1989 gefordert. Bei der AfD kann ich das alles nicht erkennen. Die Übernahme des Slogans „Wir sind das Volk“ ist lächerlich. Wir haben diesen Slogan gerufen, weil die SED nicht legitimiert war von uns Bürgern. Die Regierungen heute, ob im Bund oder in den Ländern, sind von der Mehrheit des Volkes gewählt worden, haben also ein demokratisches Mandat. Außerdem: Die AfD hat nirgendwo eine Regierungsmehrheit. Sie behaupten trotzdem, aus der Minderheit heraus einen Volkswillen zu vertreten. Diese Anmaßung muss man zurückweisen....http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/„dies...

Молчи, молчи, молчи, сейчас легко стать палачом смотря на орды Путлера. Слава Украине ! Путин ху.ло ! Русский солдат иди на... !
 

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