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Wie der Staat die Immobilienpreise in die Höhe treibt

19.05.19 17:51
Re: Wie der Staat die Immobilienpreise in die Höhe treibt
 
investor2014 знакомое лицо
если и дальше так пойдёт, то покупать кроме очень богатых никто не сможеt

Вот одно интервью. Подобная ситуация и в других регионах



WELT AM SONNTAG: Herr Wittlinger, lassen Sie uns über Wahrheiten und Mythen auf dem Hamburger Wohnungsmarkt sprechen. Erster Mythos: Vermieter in Hamburg verdienen sich eine goldene Nase.

Axel-Hermann Wittlinger: Wer heute eine Eigentumswohnung kauft, hat nach Abzug aller Kosten eine Rendite von ein bis zwei Prozent. Angesichts der Risiken eines Vermieters würde ich da nicht von einer goldenen Nase sprechen, gerade nicht bei Neuinvestments. Trotzdem stecken viele Hamburgerinnen und Hamburger ihr Geld in Immobilien, weil es kaum Alternativen gibt, eine Rendite zu erzielen. Das Statistische Bundesamt gibt an, dass der Durchschnittsimmobilienbesitzer im Jahr ein zu versteuerndes Mieteinkommen von 6000 bis 8000 Euro erwirtschaftet. Das zeigt: Die Diskussion wird von einem Zerrbild bestimmt.


WELT AM SONNTAG: Dann helfen Sie uns auf die Sprünge. Wie ist er denn, der typische Hamburger Vermieter?

Wittlinger: Ich muss Sie enttäuschen, den typischen Vermieter gibt es nicht. Neben den knapp 300.000 Wohnungen, die von kommunalen Anbietern oder Genossenschaften gehalten werden, dazu gehört auch die städtische Saga/GWG, gibt es in Hamburg auch einige große Immobilienverwalter, die jeweils etwa 5000 bis 15.000 Wohnungen besitzen. Der Großteil der Wohnungen aber, das sind mehr als 51 Prozent, gehört privaten Vermietern. Das sind Leute aus der Mittelschicht, die Rechtsanwältin, die ihre Eigentumswohnung vermietet, der Handwerksmeister, der sich eine Wohnung oder ein Zinshaus zur Altersvorsorge gekauft hat, oder ein Erbe, der eine Immobilie im langjährigen Familienbestand vermacht bekommen hat.

WELT AM SONNTAG: Die Mietpreisbremse funktioniert nicht.

Wittlinger: Die Mietpreisbremse funktioniert nicht für die Zielgruppe, für die sie mal gedacht war, nämlich Geringverdiener. Der Vermieter wird immer an denjenigen vermieten, der ihm sicher die Miete bezahlt und sein teures Gut Wohnung auch ordnungsgemäß in Stand hält. Profitiert haben somit am Ende vor allem die Mieter in höheren Gehaltskategorien, die jetzt mehr Wohnung für das gleiche Geld bekommen.


WELT AM SONNTAG: Warum scheiterte die Bremse?

Wittlinger: Zunächst muss man verstehen: Mietpreisbremse bedeutet nicht, dass die Mieten gar nicht ansteigen, sondern nur langsamer. Aber die Mietpreisbremse scheitert, weil der Nachfrageüberhang durch eine Bremse nicht zu beheben ist. Die Mieten werden erst dann nicht mehr steigen oder sogar sinken, wenn es genug Wohnungen gibt. Und das kann man nur durch Bauen erreichen.


WELT AM SONNTAG: Und nun kommt auch noch die Diskussion über Enteignungen. Was halten Sie davon?

Wittlinger: Wir haben wegen dieser Debatte nun den ersten ausländischen Eigentümer, der sein Vorhaben, zwölf Wohnungen in Dachgeschossen auszubauen, gestoppt hat. Der Kunde will abwarten, wie sich die Stimmung in Deutschland weiterhin entwickelt. Dieses Thema wird uns die Investitionskraft kosten, die wir jetzt doch so dringend brauchen. Die Bundeskanzlerin hat es ganz richtig gesagt: Wir können nicht diejenigen enteignen, die die Wohnungen bauen sollen.


WELT AM SONNTAG: Was würden Sie sich von der Politik wünschen?

Wittlinger: Ich wünsche mir einen bundesweiten Wohnungsbaukoordinator, der die Aktivitäten aller betroffenen Bereiche der Ministerien (Justiz, Bauen, Finanzen, Soziales, Familie etc.) sinnvoll koordiniert. Der Staat könnte zum Beispiel an zwei Schrauben drehen, um Wohnraum preiswerter zu machen: Zum einen die Grunderwerbssteuer senken – am besten von heute 4,5 Prozent in Hamburg auf zwei Prozent. Zum anderen sollte die Mehrwertsteuer heruntergesetzt werden. Es gibt keinen Grund dafür, dass die Kartoffel mit sieben Prozent Mehrwertsteuer belegt wird und Wohnen mit 19. Beides, Nahrung und Wohnen, gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen und muss deshalb steuergerecht behandelt werden


https://www.welt.de/regionales/hamburg/article193007563/Immobilien-Wir-haben-keine-Wohnungsnot.html

 

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