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Karfreitag

14.04.17 21:40
Re: Karfreitag
 
lav-sl коренной житель
lav-sl
в ответ regrem 14.04.17 20:42, Последний раз изменено 14.04.17 22:50 (lav-sl)

Die Feier In der römisch-katholischen Kirche




Der Karfreitag ist eingebunden in die „Dreitagefeier vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn“, das Triduum Sacrum, auch „österliches Triduum“ genannt. Es beginnt am Gründonnerstag mit der Messe vom letzten Abendmahl und findet seinen Höhepunkt in der Feier der Osternacht. Als Teil des Osterfastens ist der Karfreitag in der römisch-katholischen Kirche ein strenger Fast- und Abstinenztag. Die Tradition, freitags kein Fleisch zu essen, ist auf das Karfreitagsgeschehen zurückzuführen.

Wie seit dem frühen Christentum kirchliche Tradition, wird am Karfreitag keines der mit Festfreude verbundenen Sakramente gefeiert („Ecclesia … sacramenta penitus non celebrat“), daher auch nicht die Eucharistie. Der Altar ist schmucklos, ohne Kerzen und Altartücher. Kreuze sind verhüllt, Triptychen und Flügelaltäre sind häufig zugeklappt und zeigen die einfacher gestaltete Rückseite der Flügel. Das Ewige Licht brennt nicht, Kerzen brennen nur beim provisorischen Aufbewahrungsort des Allerheiligsten.


Liturgie

Hauptartikel: Feier vom Leiden und Sterben Christi

Vor allem in Kathedralkirchen werden am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag morgens feierlich gesungene Karmetten mit der Gemeinde gefeiert.

Hauptgottesdienst der Liturgie der Lateinischen Kirche ist am Karfreitag die Feier vom Leiden und Sterben Christi am Nachmittag. Sie besteht aus drei Teilen mit unterschiedlichem liturgiegeschichtlichen Hintergrund:

Wortgottesdienst mit dem Vortrag der Passion und den Großen Fürbitten (römische Tradition)

Erhebung und Verehrung des Heiligen Kreuzes (aus Jerusalem übernommen)

Kommunionfeier (nach altem Brauch Konstantinopels, seit dem 7. Jahrhundert in Rom bekannt).

Der Gottesdienst beginnt in der Regel um 15 Uhr, zur überlieferten Todesstunde Jesu, und keinesfalls später als 18 Uhr. Die liturgische Farbe ist seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht mehr Schwarz, sondern Rot. Rot steht hier als Zeichen für das im Leiden und Sterben Jesu vergossene Blut. Auf die Verwendung von Weihrauch wird verzichtet.

Der Wortgottesdienst des Karfreitags mit den biblische Lesungen bildet den alten und eigentlichen Kern der „Feier vom Leiden und Sterben Christi“; Höhepunkt der Wortfeier ist die Verkündigung des Leidensevangeliums Christi (Passion) nach dem Evangelisten Johannes (Joh 18,1–19,42 EU).

Darauf folgen gegebenenfalls eine kurze Predigt und immer die Großen Fürbitten, welche die Anliegen der Kirche, der Welt und der Notleidenden vor Gott tragen; hierzu gehört auch die Fürbitte für die Juden, die umstritten war und mehrfach geändert wurde.

Die Kreuzverehrung (Adoratio crucis) bildet den zweiten Teil der Feier. Das seit dem 1. Passionssonntag verhüllte Kruzifix wird enthüllt und von allen verehrt. Den Abschluss bilden eine schlichte Kommunionfeier mit am Gründonnerstag „vorgeheiligten Gaben“ (Praesanctificata) und ein Segensgebet. Örtlich schließt sich als fromme Übung eine Feier der „Grablegung Christi“ an.


Brauchtum

Die Kreuzverehrung (Adoratio crucis) bildet den zweiten Teil der Feier. Das seit dem 1. Passionssonntag verhüllte Kruzifix wird enthüllt und von allen verehrt. Den Abschluss bilden eine schlichte Kommunionfeier mit am Gründonnerstag „vorgeheiligten Gaben“ (Praesanctificata) und ein Segensgebet. Örtlich schließt sich als fromme Übung eine Feier der „Grablegung Christi“ an.


Grablegung, Heiliges Grab

In manchen Diözesen, so in Trier, schließt sich an die Karfreitagsliturgie die „Feier der Grablegung“ an. Die Trierer Bistumstradition fügt den drei Teilen des nachmittäglichen Karfreitagsgottesdienstes somit einen vierten hinzu. Nach der Kommunionfeier erinnert der Priester an die Abnahme des Leichnams Jesu vom Kreuz und seine Grablegung. Die Feier der Grablegung wird in vier liturgische Elemente unterteilt:

Evangelium der Grablegung Jesu

Gang zum Heiligen Grab

Grablegung

Segensgebet und Abschluss

Der Priester liest am Ambo den Schluss der Johannespassion (Joh 19,38–42 EU). Wegen der Feier der Grablegung endet die Leidensgeschichte nach Johannes bereits mit den Worten: „Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben“. (Joh 19,37 EU). Nach der Verkündigung des Evangeliums von der Grablegung Jesu legt ein Ministrant das Kreuz dem Priester auf das über beiden Armen geschürzte Messgewand. Dieser trägt es zu dem in der Kirche hergerichteten Heiligen Grab. Er wird begleitet von zwei Leuchterträgern. Der Thuriferar führt die Prozession an, ihm folgen die Ministranten mit den Klappern, jene die einen besonderen Dienst ausüben und nach Möglichkeit die übrigen Gläubigen. Während der Übertragung des Kreuzes kann das Responsorium „Jerusalem luge“ oder das Lied „O Traurigkeit, o Herzeleid“ gesungen werden.

Am Ort der Grablegung legt der Priester das Kreuz nieder. Er inzensiert es und bedeckt es mit einem Leinentuch. Währenddessen kann der Chor das Responsorium „Ecce quomodo moritur justus“ oder „Sepulto Domino“ singen. Es folgt eine Zeit der Stille. Am Ende der Feier spricht der Priester das Segensgebet. Danach kann er den Versikel singen: „Ihm ist ein Ort bereitet im Frieden. Seine Wohnung wird sein auf dem Zion“. Der Priester begibt sich mit den liturgischen Diensten direkt in die Sakristei. Die Gläubigen verlassen schweigend die Kirche.

Das „Heilige Grab“ mit dem dort niedergelegten Kreuz, dem Bild des im Grab ruhenden Christus, soll am Abend des Karfreitags und am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe des Herrn, den Gläubigen zugänglich sein.

Das in der Kirche aufgestellte Kreuz (bzw. das im Heiligen Grab liegende) wird bis zur Feier der Osternacht durch eine Kniebeuge verehrt.


Andachten und Prozessionen

Neben der Karmette und der Feier vom Leiden und Sterben Christi sind die Kreuzwegandacht und die Andacht von den sieben letzten Worten verbreitete Frömmigkeitsformen am Karfreitag.

Regional gehören auch Prozessionen zum Brauchtum, so die Karfreitagsprozession in Lohr am Main, in Menden im Sauerland und in Stuttgart-Bad Cannstatt. Sehr verbreitet sind solche Prozessionen am Karfreitag in Süditalien und Sizilien, in Spanien – insbesondere in Andalusien – und in Guatemala. Von überregionaler Bedeutung sind auch das Bensheimer Passionsspiel sowie der Kreuzweg durch die Via Dolorosa in Jerusalem und der im Kolosseum in Rom, der mit dem Papst begangen wird. Eine Leidensprozession in Heiligenstadt im Eichsfeld wurde 1734 vom Karfreitag auf den Palmsonntag verlegt und findet bis heute mit sechs überlebensgroßen Passionsfiguren an diesem Tag statt; sie wurde 2016 von der UNESCO als „immaterielles Kulturerbe“ anerkannt.

 

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