Deutsch
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Die Identität (auch was ist "deutsch")

19.01.09 09:25
Re: Die Identität
 
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Karaokemaster
в ответ Eftibida 18.01.09 18:42
Zitat]Es gibt viele Deutsche, die sehr gut in Geschichte sind und Bescheid wissen[/Zitat]
Ich glaube wir Deutsche haben ein Problem damit, dass wir offiziell kein Einwanderungsland sind und immer versucht haben, das Deutsch sein, als etwas Besonderes zu empfinden. Besonders nach dem 1. Weltkrieg wurde damit Politik gemacht. Angst ist ein Teil, womit auch heutzutage noch Politik gemacht wird. Seit ich lebe, gab es die Einteilung OST/ WEST Kommunismus/Demokratie. Böse/Gut. So wurde die Welt außerhalb Deutschlands beschrieben, wobei ich damit nur die damalige BRD meine. Innenpolitisch wurde uns erzählt, wie stolz wir auf den Wiederaufbau waren. Er war so gut, dass wir zu viel Arbeit für zu wenig Menschen hatten. Als dann die ersten Ausländer in Deutschland ankamen, waren sie willkommen. Es waren ja Menschen aus dem Westen, die konnten nicht schlecht sein. Zuerst kamen sie nur um hier Geld zu verdienen, dann blieben die ersten Menschen hier. Doch wie wurden sie integriert? Ist es schon Integration, wenn sie Restaurants oder Eisdielen eröffnen und wir Deutsche dann dort essen gehen? Dann wird gesagt, ach die sind ja nett. Aber gibt es einen tieferen Kontakt? In den meisten Fällen eher nicht.
Als dann die türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen, änderte sich die Einstellung gegenüber den Ausländern erneut. Die Türken kamen nach Deutschland. Zuerst war es genauso wie bei den Spaniern, Griechen u Portugiesen, aber sie wurden die ersten Ausländer, vor denen man wieder Angst hatte. Schuld an dieser Sichtweise haben die Politiker und die Medien, denn sie arbeiteten wieder mit den Ängsten. Der Wirtschaft ging es nicht mehr gut, plötzlich gab es immer mehr Arbeitslose, wieso waren Deutsche arbeitslos und Türken nicht? Wer diese Nachrichten immer wieder aufnahm, glaubte sie eines Tages vielleicht. Das viele Deutsche sich zu schade waren, überhaupt bestimmte Arbeit noch auszuführen, wurde natürlich nicht erwähnt.
Durch solche Argumente hatten es die Türken viel schwerer und sie trugen ihren Teil dazu bei, indem sie └Klein Anatolien in Berlin Kreuzberg entstehen ließen. Die Türken blieben lieber unter sich. Es gab kein Interesse an Integration und sie wurde durch die Deutschen nicht gefördert. Erst als es zu Übergriffen kam, und türkische Bürger sogar ums Leben kamen, änderte sich die Politik, aber leider nicht die Auffassung vieler Deutscher. Zu lange wurde ignoriert statt gehandelt.
In er Sovjetunion lebten viele Völker mehr oder weniger zusammen. Es war ein Staatenbund, aber trotzdem verloren viele Völker nie ihre Identität. Ich weiß nicht , wie sehr dort nationalistische Tendenzen eine Rolle spielten. Für mich war die Sovjetunion ein riesiges Land unter der Herrschaft Russlands und man hatte das Gefühl, die Menschen waren damit einverstanden. Leider weiß ich nicht sehr viel, wie die Menschen dort wirklich dachten.
Wenn nun die Aussiedler oder Russen oder Deutschrussen hier leben möchten, dann sollten sie bedenken, dass diese Vorurteile in den Köpfen von uns drin sind. Für mich ist dies der Hauptgrund, warum eine Integration so schwierig ist. Wir Deutschen und die ausländischen Mitbürger, die hier leben möchten, sollten viel mehr miteinander als nebeneinander leben. Dieses gilt für beide Seiten.
Dabei sollte es so sein, das Ausländer ihre Kultur pflegen können, aber wir nicht das Gefühl haben, wir verlieren unsere┘
Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.©Alexis Carrel
 

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