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Die Identität (auch was ist "deutsch")

19.01.09 14:18
Re: Die Identität
 
gadacz патриот
gadacz
in Antwort Karaokemaster 19.01.09 09:25, Zuletzt geändert 19.01.09 14:28 (gadacz)
In Antwort auf:
das Deutsch sein, als etwas Besonderes zu empfinden
das ist immer noch so, aber eher in den Augen der Anderen! "made in Germany" ist immer noch etwas, was auf dem Weltmarkt zählt und viele orientieren sich gerne an deutschen Eigenschaften. Manchmal halte ich es für übertrieben, denn Andere können es auch genau so gut.
In Antwort auf:
...dann blieben die ersten Menschen hier. Doch wie wurden sie integriert?
das ist ja ein total anderes Bild. Die Gastarbeiter kamen ja ursprünglich nicht mit der Absicht, hier einzuwandern. manche blieben hängen, passten sich größtenteils an und das Thema Integration wurde nur für die Minderheit aufgemacht, die mit der Anpassung Schwierigkeiten hatten. natürlich brachten sie auch ihre Kultur mit. Döner, Pizza, Balkan- und Griechenrestaurants gehören zum Stadtbild. Ja, die Gastronomie wurde fast schon zur Domäne der Zuwanderer.
dazu kommt noch, dass viele Deutsche als Urlauber Gegenbesuche machten, also die Herkunftsländer waren einigermaßen vertraut. Dann aß man gerne zu Hause so wie im Urlaub!
Aber wie ist es mit den Zuwanderern aus Osteuropa?
1. Kommen sie aus Ländern, die früher zum Feindgebiet gehörten! da ist das Vorurteil schon vorprogrammiert und anerzogen worden. Meine "Ostkontakte" werden von manchen bekannten noch kritisch gesehen und oft wurde mir unterstellt, dass ich ein verkappter Kommunist bin.
2. Diese Leute kamen als Einwanderer, um hier zu bleiben. Das ist etwas Anderes als ein Arbeits-Zeitvertrag
3. Die Gastarbeiter kamen überwiegend zu einer Zeit, als man sie hier dringend brauchte. Sie halfen beim Aufbau und nahmen kaum jemanden die Arbeit weg. Die späteren Zuwanderer wurden Nachbarn von 3 - 4 Millionen Arbeitslosen und stehen mit den Deutschen beim Arbeitsamt in einer Schlange.
4. Urlaubsreisen, also Gegenbesuche in die Herkunftsländer sind extrem selten.Man bekommt also die heimische Kultur nur aus zweiter Hand mit.dazu ist der Papierkrieg für Reisen in einige Länder noch erheblich. Schneller ist man in viele andere Länder auf dem Globus gereist und vor Ort ist meist auch viel mehr Komfort geboten.
5. Für uns (Deutsche) interessante Kulturerlebnisse sind noch recht rar. Aus meiner Erfahrung (nicht repräsentativ) sind russische Restaurants entweder sehr teuer oder eine Oase der Russen hier. Mit dem Rang und Verbreitung der "Südländer" kommen sie noch lange nicht mit. Man frage mal Deutsche nach typischen Gerichten aus dem Osten. Allenfalls in der Ex-DDR kennt man gerade noch Soljanka. Selbst da sind die Vietnamesen präsenter und "brauchbarer".
In Antwort auf:
dass diese Vorurteile in den Köpfen von uns drin sind
... und sie werden nur mühsam abgebaut! Doch ist es nun Aufgabe der deutschen, sich nach Argumenten gegen die Vorurteile umzusehen. Wenn russische Fast-Food à la Döner hier verbreitet sind und man in ein russisches Restaurant genau so selbstverständlich geht, wie zum Italiener um die Ecke, dann haben die Zuwanderer den Sieg errungen.
Damit können sie auch die eigene Identität erfolgreich demonstrieren und Zustimmung ernten, ohne sich total auf die Verhältnisse hier einzustellen.
Es ist ein Witz, aber in einer Branche geben die Osteuropäer den Ton an: die Prostitution würde fast zusammenbrechen, wenn alle wieder in die Heimat gehen. Auch manche Gewerbe, die den Staatsanwalt interessieren haben einen beachtlichen Anteil an Osteuropäern. Doch sind diese Identitäten hier wirklich so sehr gefragt?
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
 

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