Письмо 1942 года
Seelow, 1.6.42
Mein lieber Jürgen,
vor einer Stunde bin ich vom Dienst gekommen., habe Abendbrot gegessen und jetzt ist noch eine Weile Zeit. Heute bin ich richtig müde, am 1. ist stets viel zu tun. (Den) Schalter (mache) ich fast den langen (lieben) Nachmittag nicht zu. Die Leute kommen mit vier-fünf Anweisungen. Wenn es(dann) 18.00 ist, dann aber (nichts) als— den Schalter zu. Morgen habe ich auch schon, um 1/2 7 Uhr Dienst. Also früh aufstehen.Von dir müßte ich (hin) eigentlich auch wieder einen Brief bekommen. Oder bist Du nicht mehr in B.? Ich bin richtig traurig darüber, (dann) mach ich mir noch mehr Sorgen um Dich.
Du mußt mir dann gleich schreiben, damit ich nicht so lange warten brauche. Deine Hilla denkt doch so oft an Dich.
Gestern Nachmittag saß ich so schön in der Sonne und habe Hausarbeit gemacht. Es bewegte sich kein Lüftchen Und der Nachmittag verging viel zu schnell. ( Ursel) war mitgekommen. . Es ist die Kollegin, mit der ich mich sehr gut verstehe.
Wir sollten gestern zu ihren Eltern fahren, hatten aber keine Lust.
Die Winzigkeit des Papiers mußt Du entschuldigen, aber meine Schreiben — gehen der Neige zu und ich möchte doch oft an dich schreiben.
Behalt mich lieb, ich bin bei Dir, einen lieben Gruß
von Deiner Hilla