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Eigenartiges Gemälde

17.06.13 17:24
Re: Eigenartiges Gemälde
 
gadacz патриот
gadacz
в ответ ComBat 17.06.13 14:19
Sehr interessante Gedankengänge und Theorien.
Das hat auf jeden Fall einen Vorteil: Man kann sich Gedanken machen, was alles sein könnte und was man bei Sicht auf die bekannten und möglichen Umstände getrost aussortieren kann.
Nun habe ich ja die Nachbarschaft und die Nachkriegszeit intensiv erlebt und kenne die lokalen Umstände. Da gab es Möglichkeiten und Unmöglichkeiten.
Die Nachbarin, aus deren "Sammlung" das Bild stammte, hatte zwar den Mann (vermutlich) im Krieg verloren, jedenfalls gab es den nicht mehr, aber das Thema war stets ein Tabu. Keine Ahnung warum. Vielleicht war er strammer Nazi und daran erinnerte sich kein Mensch gerne, vielleicht lag sie mit ihm im Klinsch.
Als das Bild aussortiert wurde, hat man überall viel "alten Krempel" aussortiert und es begann die Zeit der Modernisierung mit Cocktail-Sesseln, Nierentische und bunten Bildern von Italien. Außerdem war alles, was irgendwie "Russisch" war in Berlin-Grunewald ohnehin Sche.... Da blickte man nach Amerika! Auch die Tochter wurde Amerikanerin durch und durch.
Vielleicht erkannte auch die Nachbarin die Bedeutung der Vorderseite, jetzt kompromittierende Rückseite. Damals war auch die Justiz sehr mit der Verfolgung von Kriegsverbrechen beschäftigt. Da konnte man schnell ins Kreuzfeuer geraten, wenn man verdächtiges Belastungsmaterial entdeckte.
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Offensichtlich gibt es dort keine persönliche Verbindung dazu
Manche "persönlichen Verbindungen" wurden bewusst abgebrochen und verdrängt. Damals gab es ja auf einmal auch überhaupt keine Nazis mehr, das waren ja alles "die Anderen" und von den Verbrechen an Juden hat sowieso keiner was gewusst. Natürlich gab es auch noch viele ausnahmen, die der "guten alten Zeit" nachtrauerten. Das geschah aber meist sehr dezent oder in Kneipen-Hinterzimmern in Kriegervereinen. Gutbürgerliche Kriegerwitwen in diesen Nazi-Fan-Clubs? Fast schon unmöglich!
Nicht lange her, da wurde Berlin von den "Russen" befreit und die haben gerade bei den Frauen selten gute Erinnerungen hinterlassen (sehr, sehr diskret ausgedrückt.) Auch in unserer Gegend gab es jede Menge Kinder, die "keinen Vater" hatten und vom Alter her konnte es auch unmöglich der im Krieg gefallene Vater hinterlassen haben. Als "Souvenirs" der westalliierten Besatzer waren sie aber schon zu alt. Inzwischen gab es eine Sowjetische Besatzungszone und in unserer Gegend erschien die wie der totale Horror. Auch die Blockade durch die Sowjets war noch in lebhafter Erinnerung.
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Ich schrieb UdSSR und nicht zaristische Russland
OK, diese feinen Unterschiede kenne/kannte ich nicht -- bis jetzt, jedenfalls nicht bei Signaturen von Bildern.
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Fünf Bilder sind von mindestens 3 Malern gepinselt worden
So sehe ich das auch, denn dass einer in so unterschiedlichen Stilen malt, ist eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht total unmöglich. Bestenfalls war es ein Malerkollektiv, das sich das Material teilte
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Als Hintergrund diente in allen Fällen die Thorafragmenten aus dem dritten Buch
Auch das große Tora-Fragment, das angeblich aus dem Raum Leningrad stammt, ist ein Rest vom 3. Buch. Allerdings habe ich da Zweifel. Es könnte auch aus der Ukraine stammen, denn vom damaligen Inhaber der Restrolle kennt man die Wehrmachts-Einheit. Die wurde mehrmals umgestaltet/zusammengelegt/umbenannt und war 1942/43 ausgerechnet in der Ukraune
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TÜBINGER FUND PASST ZU SAMMLUNGSSTÜCKEN IN BERLIN
Das beweist nur, dass die Wermacht keine Einheiten bildete, die alle aus der Nachbarschaft kamen. Es gab sogar Gebirsjäger aus Friesland und Marinesoldaten aus den Alpen. Vielleicht lag gerade dieser Tübinger mit dem gefallenen Nachbarn aus Berlin im gleichen Schützengraben. Vom Nachbarn hörte ich nur mal so ganz nebenbei, dass er in "Russland" geblieben ist (wir würden jetzt sagen SU, denn russisch war damals alles, was in Richtung aufgehender Sonne lag)
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Jemand hat auf dem Flohmarkt, wahrscheinlich in Berlin, die angefertigte Hintergrunde für die Bilder verkauft.
1942/43 gab es vielleicht Flöhe in Berlin, aber sonst war selbst das Chaos genau geregelt. da flogen schon reichlich Bomben der Westalliierten und wenn, dann handelte man auf dem Schwarzmarkt wohl eher mit nützlichen Dingen. Ein Handel mit Tora-Teilen wäre damals extrem "ungesund" gewesen. Da gab es für ganz andere, lächerliche "Vergehen" noch "Kuraufenthalte" im Lager ("Arbeit macht frei") oder die ultimative Kugel.
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dass jemand so ein Pergamentrolle als Tröffe nach Hause bringt glaube ich nicht
Selbst bringen war damals schon schwierig, denn man war ja gerade intensiv mit dem Endsieg beschäftigt. Wer den Endsieg verpasst hatte, bekam erst einmal eine Freifahrkarte Richtung Sibirien. Von einer Malerkolonie dort habe ich nie etwas gehört.
Aber erstaunlicherweise funktionierte die Feldpost bis fast zum "Tag der Befreiung" noch preußisch korrekt. Nach wie vor vermute ich daher den Absender im "wilden Osten"
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
 

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