Вход на сайт
Einsamkeit / Одиночество
800 просмотров
Перейти к просмотру всей ветки
(перевод на русский в следующем сообщении)
... Du hast mich mal gefragt, ob ich mich einsam fühle. Ab und zu, antwortete ich.
Heute abend bin ich einsam.
Heute wollte ich sogar einsam sein - alleine, meinte ich zunächst, aber das Alleinsein ist irgendwie zur Einsamkeit geworden.
Der Gedanke, die Vorstellung sind erschreckend:
Ich.
Dieses Zimmer.
Ein kleines Haus.
Eine grosse Stadt.
Ein Land.
Ein Kontinent.
Ein Planet.
Das All.
Und das Gefühl, so winzig klein zu sein, ein Punkt unter Milliarden ähnlichen, ein Ich mit dem Wissen, dass die anderen - Milliarde - auch jeder ein einzigartiges Ich besitzen.
Wie oft vergessen wir das, wie schwer ist es manchmal an die anderen Ichs zu denken und diese zu verstehen!
*****
Kennst Du das Gefühl, so müde vom Leben zu sein, und zu wissen, dass Du noch so viel vor Dir hast? Und dabei sich ganz allein in dieser grossen Welt voller anderer Menschen zu fühlen? Ist das vielleicht das Gefühl, welches Einsamkeit genannt wird?
Das Gefühl, das Dich in einer Sekunde überwältigt, für einen kurzen Augenblick Dich schwach macht und dann verschwindet langsam, einen bitteren Schmerz irgendwo tief in deiner Seele hinterlassen gehabt?
Und Du stehst da, und weisst auf einmal nicht mehr, wozu Du da bist oder dies oder jenes tust. Alleine und einsam - und es scheint für immer und ewig zu sein.
Aber dann zieht Dich das Leben - oder die Angewohnheit, immer weiter zu kämpfen - wieder zum sicheren Boden, und Du machst weiter, ohne sich nach einem Sinn zu fragen, ohne nachzudenken, denn Du weisst, dass es das schreckliche Gefühl der Leere wiedererwecken koennte.
Es - dieses Gefühl - kommt dann immer, wenn Du es am wenigsten erwartest - nach einem schönem Abend mit den Menschen, die Du gerne deine guten Freunde nennst, oder wenn es Dir allem nach am besten gehen sollte, wenn alles in Deinem Leben zu stimmen scheint - und die anderen Dich aufrecht stehen und nach oben steigen sehen.
Das Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr, aber heute kam es wieder. Ohne jede Vorwarnung stach es zu - und verschwand wieder. Jetzt ist es weg - ich hoffe, für länger.
Und jetzt weiss ich - für eine Weile - ganz tief in mir, dass ich trotz allem doch so alleine bin. Aber meine psychische Immunität macht schon ihre Arbeit, und es wird eifrigst verdrängt, damit ich weitermachen kann - und glauben, dass alles in meinem Leben in Ordnung ist.
Из "писем никому", 1999 год.
╘ Copyright Майя Осенняя
http://zhurnal.lib.ru/m/majja
... Du hast mich mal gefragt, ob ich mich einsam fühle. Ab und zu, antwortete ich.
Heute abend bin ich einsam.
Heute wollte ich sogar einsam sein - alleine, meinte ich zunächst, aber das Alleinsein ist irgendwie zur Einsamkeit geworden.
Der Gedanke, die Vorstellung sind erschreckend:
Ich.
Dieses Zimmer.
Ein kleines Haus.
Eine grosse Stadt.
Ein Land.
Ein Kontinent.
Ein Planet.
Das All.
Und das Gefühl, so winzig klein zu sein, ein Punkt unter Milliarden ähnlichen, ein Ich mit dem Wissen, dass die anderen - Milliarde - auch jeder ein einzigartiges Ich besitzen.
Wie oft vergessen wir das, wie schwer ist es manchmal an die anderen Ichs zu denken und diese zu verstehen!
*****
Kennst Du das Gefühl, so müde vom Leben zu sein, und zu wissen, dass Du noch so viel vor Dir hast? Und dabei sich ganz allein in dieser grossen Welt voller anderer Menschen zu fühlen? Ist das vielleicht das Gefühl, welches Einsamkeit genannt wird?
Das Gefühl, das Dich in einer Sekunde überwältigt, für einen kurzen Augenblick Dich schwach macht und dann verschwindet langsam, einen bitteren Schmerz irgendwo tief in deiner Seele hinterlassen gehabt?
Und Du stehst da, und weisst auf einmal nicht mehr, wozu Du da bist oder dies oder jenes tust. Alleine und einsam - und es scheint für immer und ewig zu sein.
Aber dann zieht Dich das Leben - oder die Angewohnheit, immer weiter zu kämpfen - wieder zum sicheren Boden, und Du machst weiter, ohne sich nach einem Sinn zu fragen, ohne nachzudenken, denn Du weisst, dass es das schreckliche Gefühl der Leere wiedererwecken koennte.
Es - dieses Gefühl - kommt dann immer, wenn Du es am wenigsten erwartest - nach einem schönem Abend mit den Menschen, die Du gerne deine guten Freunde nennst, oder wenn es Dir allem nach am besten gehen sollte, wenn alles in Deinem Leben zu stimmen scheint - und die anderen Dich aufrecht stehen und nach oben steigen sehen.
Das Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr, aber heute kam es wieder. Ohne jede Vorwarnung stach es zu - und verschwand wieder. Jetzt ist es weg - ich hoffe, für länger.
Und jetzt weiss ich - für eine Weile - ganz tief in mir, dass ich trotz allem doch so alleine bin. Aber meine psychische Immunität macht schon ihre Arbeit, und es wird eifrigst verdrängt, damit ich weitermachen kann - und glauben, dass alles in meinem Leben in Ordnung ist.
Из "писем никому", 1999 год.
╘ Copyright Майя Осенняя
http://zhurnal.lib.ru/m/majja
Майя Осенняя http://zhurnal.lib.ru/m/majja
