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Налог ARD ZDF.

03.11.15 13:10
Re: Налог ARD ZDF.
 
alxogolik0 гость
alxogolik0
in Antwort Пух 03.11.15 10:44
"Кроме вроде Испании."
ага, классный пример:
Medien
FRANKFURTER RUNDSCHAU » KULTUR » MEDIEN
26. SEPTEMBER 2014
RUNDFUNK SPANIEN
Einen Sender aushungern
Von MARTIN DAHMS
Das Interesse der Spanier am staatlichen Fernsehen ist gering. Foto: REUTERS
Der Direktor des staatlichen spanischen Rundfunks RTVE tritt zurück, verzweifelt über die Unterfinanzierung. Aber Gebühren wie in Deutschland kann sich in Spanien keiner vorstellen.
Selbstverständlich“ sei die Rentabilität von Radio Televisión Española (RTVE) gesichert, wagte Spaniens Finanzminister Cristóbal Montoro zu sagen, als er zum gerade verkündeten Rücktritt des RTVE-Direktors Leopoldo González Echenique befragt wurde. Leicht gesagte Worte. Der Chef des staatlichen spanischen Rundfunks mochte sie nicht mehr glauben. Nach gut zwei Jahren im Amt warf er am Donnerstag den Bettel hin, nachdem er hartnäckig mit dem Minister um eine großzügigere Finanzierung seines Senders verhandelt hatte. Vergeblich. „Alle öffentlichen Sektoren haben sehr restriktive Budgets“, verteidigt sich Spaniens oberster Kassenwart.
Seit Ende 2011 regiert in Spanien die konservative Volkspartei und versucht (bisher erfolglos), das überbordende Haushaltsdefizit des Landes in den Griff zu bekommen. Sie kürzt, wo es geht und wo es nicht geht. Eine ihrer ersten Maßnahmen war es, den staatlichen Zuschuss für RTVE um gut 200 Millionen Euro zu kürzen und 2013 um weitere 50 Millionen: knapp 300 Millionen Euro im Jahr blieben.
Es ist immer zu wenig
Den Rest des Budgets – noch einmal gut das Doppelte – tragen gemäß dem kuriosen Finanzierungsmodell des Staatsrundfunks die spanischen Privatsender und die Telekombetreiber bei. Es ist immer zu wenig: Sowohl im vergangenen wie im vorvergangenen Jahr machte RTVE jeweils 113 Millionen Euro Schulden.
Die Regierung gibt sich ungerührt. Ein langfristiges Konzept für das staatliche Radio und Fernsehen ist nicht erkennbar. „Ihr einziges Projekt ist das Aushungern: so dass RTVE stirbt, und dass es einsam stirbt“, glaubt der rundfunkpolitische Sprecher der Sozialisten, Juan Luis Gordo. Vielleicht wird es so weit nicht kommen. Eine der Möglichkeiten, die Finanzlage des Senders zu verbessern, wäre die Rückkehr der Werbung, die von der sozialistischen Vorgängerregierung 2009 aus dem Programm verbannt worden war. Eine damals umstrittene, aber vom Publikum dankbar angenommene Maßnahme: Zwei Jahre lang war das erste Programm des staatlichen Fernsehens der meistgesehene Sender Spaniens.
Zehn Prozent Quote
Diese Zeiten sind längst vorbei. Die Einschaltquoten liegen heute nur noch um die zehn Prozent, mit deutlichem Abstand zu den beiden großen Privatsendern Antena 3 und Telecinco. Der Niedergang ist eine Folge der ewigen Sparrunden, die das Programm immer unattraktiver gemacht haben. Selbst die Nachrichtensendungen können nicht gegen die private Konkurrenz bestehen. Die relevanten politischen Debatten finden nicht mehr im Staatsrundfunk statt, was nicht nur finanzielle, sondern auch ideologische Gründe hat: Die regierende Volkspartei misstraut einer kritischen, unabhängigen Berichterstattung.
Was bisher nicht zur Diskussion steht: den Staatsrundfunk durch einen gebührenfinanzierten öffentlichen Rundfunk zu ersetzen. „In Spanien kann sich niemand vorstellen, für starke öffentliche Medien zu bezahlen“, schreibt die Netzzeitung Tribuna Interpretativa, „aber niemand hält sich zurück, wenn es darum geht, die Parteilichkeit oder die fehlende Qualität der bestehenden Medien zu beklagen.“
AUTOR
Martin Dahms
Martin Dahms
Korrespondent, Madrid
 

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