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Что кроме суда и адвоката?

09.04.12 19:34
Re: Что кроме суда и адвоката?
 
Сергей Ш. Энтузиаст!
Сергей Ш.
в ответ kira_5 09.04.12 13:34, Последний раз изменено 09.04.12 19:48 (Сергей Ш.)
Полагаю, что речь идет о делах в рамках социального или административного права. В досудебном порядке споры решаются, как правило, путем Widerspruchsverfahren. Все остальное способы воздействия, как петиции, различные жалобы на чиновников юристами описываются тремя буквами "fff": fristlos, formlos, fruchtlos. Ударение на слове "fruchtlos" (бесплодные). Как правило, это последняя "f" соответствует правовой действительности. Конечно, имеются редкие исключения. Но это, как правило, как раз те случаи, когда Widerspruchsverfahren имел бы тоже успех.
Кроме того, писак, злооупотребляющими такими петициями и жалобами. довольно быстро перестают принимать всерьез. В Германии таких людей называют Querulanten и они считаются психически нездоровыми (Paranoia querulans).
Der Querulantenwahn (Paranoia querulans) ist eine Sonderform des Wahns. Es handelt sich dabei um eine ernsthafte psychopathologische Symptomatik. Betroffene verlieren wahntypisch ihre Einsichtsfähigkeit, Ursachen können verschiedene sein.[1]
Personen, die unter Querulantenwahn leiden, sind der Überzeugung, dass sich alle öffentlichen Instanzen und andere Beteiligte – beispielsweise die eigenen Anwälte, Richter, aber auch Verwandte und Bekannte – gegen sie verschworen haben und suchen deshalb Abhilfe im ständigen Anrufen weiterer Gerichte, Behörden und Institutionen.[2] Niederlagen, beispielsweise vor Gericht, können auf Grund des Wahns nicht objektiven Umständen zugeordnet werden; der Kranke lebt in der Gewissheit, im Recht zu sein und dieses auch gegen alle Widerstände durchsetzen zu müssen.[3] Er verkennt die Diskrepanz zwischen formellem Recht und individueller Gerechtigkeit.[4]
Er führt etwa exorbitant viele Prozesse, wobei Gegner jedermann sein kann.[5] Häufig fühlt er sich auch zum Kampf gegen "das ganze System" berufen.[6] Geradezu mechanisch knüpft er aus dem Ende eines Prozesses den Beginn eines neuen; er sieht den Prozessstoff gerade auch in dem beendeten Verfahren, wobei er Rechtsmittel einlegt oder einzulegen versucht, oder gar einen davon unabhängigen Prozess beginnt. Der Betroffene verfasst Schriftsätze gern selbst, die regelmäßig deutlich länger als nötig sind. Schriftsätze neigen zur Unübersichtlichkeit, der Sachferne und gar der Überflüssigkeit; Betroffene arbeiten häufig mit Unterstreichungen und Randbemerkungen, wiederholen sich, verwenden einen überheblichen, schulmeisternden Tonfall und äußern Beleidigungen.[7] Die Prozesshandlungen sind oft weder insgesamt, noch für den individuellen Prozess vorteilhaft - der Betroffene ist nicht zuletzt vor sich selbst zu schützen.[8] Gleichwohl geht es ihnen nicht um das Obsiegen im Einzelfall, das Prozessieren ist zum reinen Selbstzweck geworden, es wird zum "abartigen Lebensinhalt".[9] Teilweise fokussieren sie ihren Zorn gegenüber einer einzelnen Person; die Intensität mag nach einem Schlüsselerlebnis überproportional zunehmen.[10] Die Betroffenen warten auf die Gelegenheit, durch Projektion anderen das zurückzugeben, was ihnen selbst vermeintlich widerfahren ist.[11]
Die Schuldfähigkeit im Sinne des Strafgesetzbuches kann bei an Querulantenwahn erkrankten Personen eingeschränkt oder ganz aufgehoben sein. In einem Zivilprozess fehlt dem Betroffenen u. U. die Prozessfähigkeit, so dass er ohne Betreuer weder klagen noch verklagt werden könnte.

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