"P.U.F.F." Eine solche Darbietung gab es noch nie am MCG. Schon die Gestalten im Entrée versetzen das neugierig hereinströmende Publikum mit einem Schlag ins Rotlichtmilieu, das im Laufe der Präsentation in zahlreichen Facetten beleuchtet wurde. Da dozierten "Experten" über die Sexualität im Tierreich, äußerten sich Wandsbeker Passanten in kontroversen Stellungnahmen - mit wohlinformierten, verständnissvollen oder provozierend dummen Beiträgen - auf der Leinwand, da erzählten fiktive Prostituierte via Tonband aus ihrer Biografie. In einer Ecke durfte das Publikum sein Spielzeug selber basteln, in einer anderen den einschlägigen literarischen Ergüssen berühmter Autoren lauschen. Eine Talkshow mit Kiezgrößen, die seelische Abgründe offenbarte, stand im Kontrast zur Fütterung Caesars mit Weintrauben und seiner sich anschließenden Vertreibung durch das brennende Kreuz. Wer glaubte, behaglich auf seinem Sitzplatz einer Vorstellung beiwohnen zu können, wurde überrascht, denn das Ensemble bespielte den Raum allerorten und machte das umherwogende Publikum zu einem Teil der spektakulären Inszenierung. Es ging heiß her. Und dass es im Anschluss neben vielen begeisterten Stimmen hier und da auch Protest gab, ist eine gute Bestätigung für die unkonventionelle und vielschichtige Performance des Theaterkurses aus dem S4 unter der Leitung von Herrn Dr. Wegemund.