Login
Где консерваторы?
2640 просмотров
Перейти к просмотру всей ветки
in Antwort Fransisko 06.06.07 17:19
Herausforderung Konservatismus
Unter dieser Überschrift antwortet Pater Niklaus Pfluger auf einen Artikel von Peter Kunze, der an gleicher Stelle für einen └aufgeklärten⌠ Konservatismus plädierte. Die Debatte schärft den Blick für das Wesen des Konservativen, deshalb sei eine kurze Zusammenfassung der Argumente versucht:
Der Konservative ist von der Existenz ewiger, unveränderlicher Wahrheiten überzeugt. Er erkennt in allen Epochen und Geistesströmungen dieselben wirkenden Prinzipien und abstrahiert diese von ihrer konkreten Form, ihrer historischen oder gegenwärtigen Realisation. Dieses Herangehen erfordert profunde Kenntnisse der Geistesgeschichte, von denen nach 40 Jahren Reformpädagogik nicht mehr viel übrig geblieben ist.
Konservatismus ist geschichtlich die Gegenbewegung zur Aufklärung, die Antwort auf die unermesslichen Verheerungen die nach 1789 über Europa und die Welt hereinbrachen. Nicht der Sturm auf die Bastille, sondern die Zerstörung von Cluny und das grausige Massenorden in der Vendee verbindet er als Menetekel für die Zukunft mit der Französischen Revolution.
Die Ablehnung der Moderne ist der └Grund-Impetus⌠, die Wurzel alles konservativen Denkens. Die Moderne propagiert der Autonomie: die des Menschen von Gott, die der Kultur von der Natur. Der Konservative will Autarkie und es ist hier auch der grundlegende Unterschied der Freiheitsauffassung festzumachen. Die Autonomie, verstanden als Selbstgesetzgebung im Sinne Kants, duldet keine äußeren Eingriffe, keine höhere Ethik, sondern ist vielmehr dazu verdammt, die selbst gegebenen Gesetze anderen aufzuzwingen. Menschenrechts-Imperialismus ist zwar ein linker Begriff, doch trifft er den Kern moderner Gleichmacherei, indem sich Kommunismus und Amerikanismus verblüffend ähneln.
Die Autarkie hingegen neigt zur Askese, zur Selbstbescheidung und die Betonung eines bewirtschafteten Eigentums als Grundlage unabhängiger, selbstbestimmter Existenz. Der Konservative vertritt das Naturrecht gegen den Positivismus, genauso wie die Existenz und Autorität einer übermenschlichen (göttlichen) Ethik, deren Grundlagen seit Aristoteles unverändert gelten, gegen den Subjektivismus. Das sind die geistigen Basics des Konservatismus, wer diese nicht teilt, so Pater Pfluger , ist vielleicht sogar ein netter Mensch, nur eben konservativ ist er mit Sicherheit nicht. Konservatives Denken beginnt mit Juan Donoso Cortés, wird fortgeführt bei Carl Schmitt, Leo Strauss und Nicolás Gómez Dávila .
Der Konservatismus braucht Institutionen, um die er sich formieren und reproduzieren kann. In Deutschland war konservatives Denken immer zwischen den katholisch-europäisch-abendländischen Ansatz und dem protestantisch-preußisch-deutschnationalen geteilt.
└Bei aller Sympathie für die kulturellen Leistungen des Preußentums wird ein neuer deutscher Konservatismus nicht umhinkönnen zu akzeptieren, dass der 8. Mai 1945 das Ende des kulturellen deutschen Sonderwegs gewesen ist. Es war das Finis Germaniae. Man kann dem nachtrauern, man kann es leugnen, ändern kann man es nicht.⌠ [1] Die Reformation, eine historische Besonderheit Deutschlands, ist praktisch und geistig beendet.
Ein neuer Konservatismus will er die linke Dominanz des Denkens brechen, muss sich folgerichtig der katholischen Kirche (nicht unbedingt im Glauben) öffnen, die geschichtlichen Leistungen Preußens und Deutschlands würdigen und den Staat zugunsten der Familie auf seine Kernkompetenzen zurückschneiden wollen. Er muss sich wohl transatlantisch absichern und partiell verbünden, sich aber zugleich auf jene Wurzeln und Werte besinnen, die das Abendland bis zum 14. Juli 1789 so unverwechselbar prägten.
[1] Junge Freiheit; Nr. 23/07; 1. Juni 2007; 22. Jahrgang; Seite 18
Unter dieser Überschrift antwortet Pater Niklaus Pfluger auf einen Artikel von Peter Kunze, der an gleicher Stelle für einen └aufgeklärten⌠ Konservatismus plädierte. Die Debatte schärft den Blick für das Wesen des Konservativen, deshalb sei eine kurze Zusammenfassung der Argumente versucht:
Der Konservative ist von der Existenz ewiger, unveränderlicher Wahrheiten überzeugt. Er erkennt in allen Epochen und Geistesströmungen dieselben wirkenden Prinzipien und abstrahiert diese von ihrer konkreten Form, ihrer historischen oder gegenwärtigen Realisation. Dieses Herangehen erfordert profunde Kenntnisse der Geistesgeschichte, von denen nach 40 Jahren Reformpädagogik nicht mehr viel übrig geblieben ist.
Konservatismus ist geschichtlich die Gegenbewegung zur Aufklärung, die Antwort auf die unermesslichen Verheerungen die nach 1789 über Europa und die Welt hereinbrachen. Nicht der Sturm auf die Bastille, sondern die Zerstörung von Cluny und das grausige Massenorden in der Vendee verbindet er als Menetekel für die Zukunft mit der Französischen Revolution.
Die Ablehnung der Moderne ist der └Grund-Impetus⌠, die Wurzel alles konservativen Denkens. Die Moderne propagiert der Autonomie: die des Menschen von Gott, die der Kultur von der Natur. Der Konservative will Autarkie und es ist hier auch der grundlegende Unterschied der Freiheitsauffassung festzumachen. Die Autonomie, verstanden als Selbstgesetzgebung im Sinne Kants, duldet keine äußeren Eingriffe, keine höhere Ethik, sondern ist vielmehr dazu verdammt, die selbst gegebenen Gesetze anderen aufzuzwingen. Menschenrechts-Imperialismus ist zwar ein linker Begriff, doch trifft er den Kern moderner Gleichmacherei, indem sich Kommunismus und Amerikanismus verblüffend ähneln.
Die Autarkie hingegen neigt zur Askese, zur Selbstbescheidung und die Betonung eines bewirtschafteten Eigentums als Grundlage unabhängiger, selbstbestimmter Existenz. Der Konservative vertritt das Naturrecht gegen den Positivismus, genauso wie die Existenz und Autorität einer übermenschlichen (göttlichen) Ethik, deren Grundlagen seit Aristoteles unverändert gelten, gegen den Subjektivismus. Das sind die geistigen Basics des Konservatismus, wer diese nicht teilt, so Pater Pfluger , ist vielleicht sogar ein netter Mensch, nur eben konservativ ist er mit Sicherheit nicht. Konservatives Denken beginnt mit Juan Donoso Cortés, wird fortgeführt bei Carl Schmitt, Leo Strauss und Nicolás Gómez Dávila .
Der Konservatismus braucht Institutionen, um die er sich formieren und reproduzieren kann. In Deutschland war konservatives Denken immer zwischen den katholisch-europäisch-abendländischen Ansatz und dem protestantisch-preußisch-deutschnationalen geteilt.
└Bei aller Sympathie für die kulturellen Leistungen des Preußentums wird ein neuer deutscher Konservatismus nicht umhinkönnen zu akzeptieren, dass der 8. Mai 1945 das Ende des kulturellen deutschen Sonderwegs gewesen ist. Es war das Finis Germaniae. Man kann dem nachtrauern, man kann es leugnen, ändern kann man es nicht.⌠ [1] Die Reformation, eine historische Besonderheit Deutschlands, ist praktisch und geistig beendet.
Ein neuer Konservatismus will er die linke Dominanz des Denkens brechen, muss sich folgerichtig der katholischen Kirche (nicht unbedingt im Glauben) öffnen, die geschichtlichen Leistungen Preußens und Deutschlands würdigen und den Staat zugunsten der Familie auf seine Kernkompetenzen zurückschneiden wollen. Er muss sich wohl transatlantisch absichern und partiell verbünden, sich aber zugleich auf jene Wurzeln und Werte besinnen, die das Abendland bis zum 14. Juli 1789 so unverwechselbar prägten.
[1] Junge Freiheit; Nr. 23/07; 1. Juni 2007; 22. Jahrgang; Seite 18