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Rede des Aussiedlerbeautragten
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Allmend завсегдатай
в ответ Allmend 19.05.03 21:43
"Der Präsident des Goethe-Instituts und der damalige stellvertretende Generalsekretär der Humboldt-Stiftung haben vor einigen Jahren diagnostiziert: "Die Auswärtige Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland steckt in einer Sackgasse" (HOFFMANN/MAAß 1994: 7). Naturgemäß können im vorliegenden Aufsatz keine umfassenden Therapiemöglichkeiten erarbeitet werden. Zudem fühle ich mich weder befugt noch kompetent, für diesen Problemkomplex von hoher Brisanz allgemein-strategische Handlungsvorschläge zu machen. Es sollen lediglich - gemäß der Aufgabenstellung meines Beitrags - punktuell einige entsprechende Betätigungsfelder angesprochen werden.
Als Grundlage meiner Überlegungen dient, dass die Förderung einer fairen internationalen Geltung und somit des Ansehens der deutschen Sprache und der deutschsprachigen Kultur - und zwar als "Sprachinvestitionen" - von eminenter Bedeutung ist, damit Deutschland weltweit nicht - wie schon jetzt in weiten Teilen Afrikas - "als Wirtschaftsriese und gleichzeitig als Kulturzwerg" (OLOUKPONA-YINNON 1999: 42) dasteht. Die Sprach- und Kulturarbeit sollte im Rahmen eines weltweiten interkulturellen Dialogs weiterhin das Konzept befolgen, das sich im Sinne Alexander Mitscherlichs in den 70er Jahren in der auswärtigen Sprachen- und Kulturpolitik der Bundesrepublik durchgesetzt hatte:
Statt einer Einbahnstraße des Kultur- und Sprachexports baute man Brücken der europäischen und internationalen Verständigung, bahnte den Weg für einen interkulturellen Austausch. Selbstverständlich sollte sich die außenpolitische Kulturarbeit meiner Meinung nach vorrangig auf die Bedarfsdeckung richten. Dennoch würde ich u.U. zum Zwecke eines sprachlichen "Marketings" die Option einer Bedarfsförderung nicht so kategorisch ablehnen, wie etwa GÖTZE und SUCHSLAND: "Bedarf an deutscher Sprache sollte nicht geweckt" werden (1996: 71f). Man darf an Frankreich erinnern, das eine konsequentere und allem Anschein nach des Öfteren auch wirksamere Politik zur Förderung bzw. Verbreitung seiner Sprache betreibt.
Aufgrund verschiedener historischer und soziokultureller Umstände darf man Frankreich nicht vorbehaltlos und allgemein als nachahmenswertes Beispiel hinstellen, dennoch sei z.B. erwähnt, dass Frankreich vor der letzten EU-Erweiterung Hunderte zukünftiger Bediensteter der neuen Mitgliedsstaaten im Französischen geschult und zudem die universitären Französisch-Lehrstühle dieser Staaten (etwa Finnlands) massiver gefördert hat.
Wäre nicht eine analoge Aktivität Deutschlands etwa mit Blick auf den bevorstehenden Beitritt einiger ostmitteleuropäischer Länder zur EU wünschenswert?"
http://www.vein.hu/german/ww.html