русский
Germany.ruForen → Архив Досок→ Diskussionsclub

Что происходит с WERNER MEDIA

08.03.06 18:21
Re: Что происходит с WERNER MEDIA
 
  Арчи прохожий
Не это? Я в Шпигеле нашёл.
Mit Wolffsohn, Gysi und Walesa
Klein, aber passioniert: Die heute zum ersten Mal erscheinende "Jüdische Zeitung" geht mit lediglich vier Redakteuren an den Start, hat aber ein anspruchsvolles Programm: "eine Tribüne für alle Juden, religiöse und weltliche", zu sein.

Blattneuheit "Jüdische Zeitung": "Auch Schweinefleischgerichte abdrucken"
In der Bundesrepublik leben etwa vier Millionen Menschen, deren Muttersprache Russisch ist, allein in Berlin sollen es zwischen 300.000 und 400.000 sein, eine "Parallelgesellschaft", von der selten die Rede ist, und wenn, dann meist im Zusammenhang mit der "Russenmafia". In der Haupstadt erscheint ein halbes Dutzend russischer Zeitungen und Zeitschriften, es gibt die "Russendisko" von Wladmir Kaminer, ein russisches Radio, eine russische TV-Station und russische Lebensmittelgeschäfte, die sogar Salz und Zucker aus der alten Heimat anbieten.
"Man kann als Russe in Berlin leben, als wäre man in Moskau - nur besser", sagt Mikhail Goldberg, 1962 in Kiew geboren und gelernter Bauingenieur. 1994 kam er nach Berlin, inzwischen spricht er fließend Deutsch und ist Chefredakteur dreier Zeitungen, die alle von der Werner Media Group verlegt werden. "Europa Express" erscheint wöchentlich mit einer Auflage von 120.000 Exemplaren und richtet sich an Russlanddeutsche. Die Leser der "Jewrejskaja Gaseta" (monatliche Auflage: 45.000) sind vor allem russische Juden.
Seit heute ist ein neues Objekt auf dem Markt, die deutschsprachige "Jüdische Zeitung". Sie soll zuerst monatlich erscheinen, später zweiwöchentlich. Ein großer Teil der Erstauflage von 40.000 Stück wird verschenkt, "weil es die einzige Art von Werbung ist, die wir uns leisten können", sagt Goldberg, der das Blatt mit nur vier festen Redakteuren und einem Dutzend freier Mitarbeiter macht. Man wolle "keine Konkurrenz" zur "Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung" sein, die der Zentralrat der Juden herausgibt, sondern "eine Tribüne für alle Juden, religiöse und weltliche".
In der ersten Nummer schreibt der Münchener Historiker Michael Wolffsohn über die "Anatomie des Terrors", Lech Walesa wird über die Gründung der Solidarnosc vor 25 Jahren interviewt, Gregor Gysi über sein Verhältnis zu Israel und der israelische Botschafter Shimon Stein über seine Erfahrungen in Deutschland. Das Blatt ist recht interviewlastig, aber das soll, verspricht Goldberg, anders werden. Und er will Konflikten nicht aus dem Weg gehen. "Wir werden auch Rezepte für Schweinefleisch-Gerichte drucken, selbst wenn uns unsere Leser dafür beschimpfen."
Henryk M. Broder
 

Sprung zu