Вход на сайт
Spдtaussiedler- Integration
994 просмотров
Перейти к просмотру всей ветки
Anonymous
(Unregistered)
(Unregistered)
в ответ rocee 01.01.03 17:43
Hallo!
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich von diesem Forum sehr beeindruckt bin. Mit anderen Worten: ich habe eine derartige Diskussion in einem "russisch-deutschen" Forum NOCH NIE gesehen. Das sachliche Niveau bei einem derart kontroversen Thema - es ist schwer zu ьbertreffen! Mein Respekt!!!
Ich mцchte aber doch ein bisschen Цl ins Feuer giessen. :)
Da ich ein ьberzeugter Pessimist bin, mцchte ich zwei (vermeintlich?) NEGATICE Aspekte der Immigration erwдhnen.
1) Wie wьrdet ihr das rechtsextreme Potenzial der "russisch-deutschen" Wдhler abschдtzen? Aus meiner persцnlichen Erfahrung ist mir bekannt, dass sehr viele unter den Spдt-Aussiedlern aus dem SOWOK (nicht ьbersetzbar :)) viele Stereotypen mitgebracht haben und daher auch oft den extremen Vorurteilen und Wьnschen nach einer "starken Hand" nachhдngen.
2) Insbesondere sind es aber die JUGENDLICHEN, die durch (freiwillige! - und darьber werde ich gerne streiten) Ghettoisierung sich von der Gesellschaft abgegerenzt haben und ein Mileau bilden, der fьr Rechtsextrmismus und Kriminalitдt von groЯer Atraktivitдt ist.
3) AuЯerdem mцchte ich in den Raum die Behauptung stellen, dass die ALARMIERENDEN Statistiken, die, wie von vielen hier behauptet, angeblich von den "rot-grьnen" zu wahltechnischen Zwecken fabriziert sind, nicht einfach DEN TATSДCHLICHEN STAND DER DINGE reprдsentieren? Dazu am Ende ein paar Beispiele.
MfG, Mazar.
In Baden-Wuerttemberg ist jeder fuenfte Haeftling im Jugendstrafvollzug Spaetaussiedler, so auch in Ravensburg. Die meisten verurteilt wegen Drogenhandels oder Koerperverletzung. Immer mehr junge Spaetaussiedler werden straffaellig. Die Straftaten von Aussiedlern unter 25 Jahren sind deutlich gestiegen. Von 1998 bis 2001 von 7053 auf fast 10.000. In vier Jahren ein Anstieg von 40 Prozent.
Und diese Erwartungen werden enttaeuscht. Das Jugendzentrum in Soest. Geredet wird selbstverstaendlich russisch. An Geld fuer die Integration mangelt es nicht. Deutschunterricht, Finanzhilfen und soziale Betreuung, bezahlt zum groessten Teil vom Bund. Die Aussiedler sind eine privilegierte Zuwanderungsgruppe. Ihre Integration laesst sich der Staat viel kosten. Etwa 600 Millionen Euro allein im vergangenen Jahr. Fuer die hier lebenden Auslaender hatte der Bund nur 50 Millionen uebrig. Warum?
Die Zahl der Todesfaelle jugendlicher Aussiedler infolge von Drogenkonsum hat von 36 im Jahr 1999 auf 162 im Jahr 2000 auf das vierfache zugenommen. In Bayern waren bis Oktober 2001 knapp 12 % der Drogentoten russischsprachige Migranten. Der Bevoelkerungsanteil dieser Gruppe betraegt lediglich etwa drei Prozent.
Bei Aussiedler gehoert zum Hintergrund dass in der ersten Haelfte der 1990er Jahre auch ein Wandel in der aus der GUS-Staaten zugewanderten Aussiedlerbevoelkerung kam: An die Stelle der zumeist hochmotivierten Pionieremigranten, die- zum Teil unter schweren persoenlichen Einbuessen- schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten um ihre Ausreisegenehmigung gekaempft hatten und in grosser Zahl Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahren zuwanderten, trat eine Massenbewegung, die viele in blossem Anschlusshandeln mit sich riss. Unzureichende Motivation, insbesondere der von den Eltern mitgenommenen Jugendlichen setzten sich im Eingliederungsprozess bald in ein Enttaeuschung und Desorientierung um. Auch der Anteil der bereits vor der Migration in GUS-Staaten bereits suechtigen Personen ist nicht genau bekannt.
Der Anteil HCV-infizierter in verschie╜denen Gruppen voll Inhaftierten einer Jugendstrafanstalt in Bayern betrug 1998/99 bei Aussiedlerdeutschen 52,4%, waehrend er insgesamt unter aller Inhaftierten 12% betrug (11).
Waehrend die in der Polizeilichen Kriminalstatistik fuer den Freistaat Bayern erfassten Faelle mit ermittelten deutschen und nichtdeutschen Tatverdaechtigen zwischen 1997 und 1999 ruecklaeufig sind, steigt die Anzahl der von Aussiedlern begangenen Straftaten jaehrlich im zweistelligen Prozentbereich an. Von tatverdaechtigen Aussiedlern sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik 1997 21.054 Straftaten registriert, im Jahr darauf 25.593 (+21,6%), 1999 betraegt die absolute Anzahl 28.286 (+10,5%). Damit betraegt der Anteil der von Aussiedlern begangenen an allen geklaerten Straftaten 1997 5,1% und nimmt in der Folgezeit auf 6,3% (1998) und 7,0% (1999) noch weiter zu.
Zugleich verlagert sich deren Kriminalitaet vom einfachen Diebstahl auf andere Straftatenobergruppen. 1997 und 1998 waren die einfachen Diebstaehle die von allen Altersgruppen der Aussiedler am haeufigsten begangenen Delikte, 1999 ruecken bei den 18-20-Jaehrigen und 21-24-Jaehrigen die strafrechtlichen Nebengesetze (darunter zu ueber 85% Drogendelikte) an deren Stelle; bei den drei Altersgruppen der 25-49-Jaehrigen sind im Jahr 1999 erstmals Rohheitsdelikte die bevorzugt begangenen Straftaten. 9,5% ihrer Delikte verueben Aussiedler unter Alkoholeinfluss, der Vergleichswert in der PKS fuer alle Tatverdaechtigen betraegt 8,8%. Aussiedler dominieren im wechselseitigen Vergleich der drei Bevoelkerungsgruppen bezogen auf die untersuchten Straftatenobergruppen prozentual eindeutig beim Diebstahl. Bei den 10-13-jaehrigen Kindern weisen die Aussiedler die hoechste Tatverdaechtigen-Belastungszahl der drei Bevoelkerungsgruppen auf.
Danach betraegt der Anteil der Aussiedler in den Schulformen Hauptschule 28,1 Prozent, Gymnasium 8,3 Prozent, Realschule 17,5 Prozent und Gesamtschule 10,3 Prozent. Damit ist das durchschnittliche Bildungsniveau der ausgesiedelten Jugendlichen deutlich schlechter als das der einheimischen, die sich im Vergleich dazu auf die verschiedenen Schulformen wie folgt verteilen: Hauptschule 11,9 Prozent, Realschule 13,4 Prozent, Gesamtschule 9,1 Prozent und Gymnasium 23,2 Prozent (37. Sozialanalyse 1999).
Im Jahr 1998 waren in bundesdeutschen Jugendstrafanstalten 3.939 Gefangene registriert; 395 bzw. 10% davon waren Aussiedler, die andererseits nur einen Anteil von rund 5% an der 14-21-jaehrigen Bevoelkerung haben. Nachdenklich stimmen vor allem die Steigerungsraten, die in der Justizvollzugsanstalt Adelsheim (Baden-Wuerttemberg) fuer die letzten Jahre ausgewiesen sind: Waehrend dort der Aussiedleranteil an den Strafgefangenen 1993 noch unter 3% lag, stieg er 1994 auf 4% und 1996 auf 10,6%; im Jahr 1997 wird ein Wert von 15,6% erreicht.
In dieser Abteilung der Jugendanstalt sind die Insassen untergebracht, die innerhalb kuerzester Zeit nach ihrer Entlassung erneut inhaftiert worden sind oder auch waehrend der Haft in Hameln bzw. in anderen niedersaechsischen Haftanstalten extreme negative Auffaelligkeiten gezeigt haben. Gegenwaertig sind mehr als 30 % der Insassen dieser besonderen Vollzugsabteilung dem Personenkreis der jungen Aussiedler zuzuordnen.
Vom niedersaechsischen Landeskrankenhaus Osnabrueck wird von Erfahrungen mit Aussiedlern bei der niederschwelligen Drogenentgiftung berichtet. In den letzten 3-4 Jahren kommen immer mehr junge Aussiedler, die behandelt werden. Sie stellen inzwischen knapp 20 % der Behandlungsfaelle. Als idenditaetstiftendes Element sei der Drogenkonsum in Gruppen fest etabliert. Anders als ueblich findet hier die Entwicklung nicht langsam statt, sondern es wird gleich Heroin konsumiert. Das Einstiegsalter betraegt durchschnittlich 19 Jahre (bei Einheimischen 24 Jahre).
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich von diesem Forum sehr beeindruckt bin. Mit anderen Worten: ich habe eine derartige Diskussion in einem "russisch-deutschen" Forum NOCH NIE gesehen. Das sachliche Niveau bei einem derart kontroversen Thema - es ist schwer zu ьbertreffen! Mein Respekt!!!
Ich mцchte aber doch ein bisschen Цl ins Feuer giessen. :)
Da ich ein ьberzeugter Pessimist bin, mцchte ich zwei (vermeintlich?) NEGATICE Aspekte der Immigration erwдhnen.
1) Wie wьrdet ihr das rechtsextreme Potenzial der "russisch-deutschen" Wдhler abschдtzen? Aus meiner persцnlichen Erfahrung ist mir bekannt, dass sehr viele unter den Spдt-Aussiedlern aus dem SOWOK (nicht ьbersetzbar :)) viele Stereotypen mitgebracht haben und daher auch oft den extremen Vorurteilen und Wьnschen nach einer "starken Hand" nachhдngen.
2) Insbesondere sind es aber die JUGENDLICHEN, die durch (freiwillige! - und darьber werde ich gerne streiten) Ghettoisierung sich von der Gesellschaft abgegerenzt haben und ein Mileau bilden, der fьr Rechtsextrmismus und Kriminalitдt von groЯer Atraktivitдt ist.
3) AuЯerdem mцchte ich in den Raum die Behauptung stellen, dass die ALARMIERENDEN Statistiken, die, wie von vielen hier behauptet, angeblich von den "rot-grьnen" zu wahltechnischen Zwecken fabriziert sind, nicht einfach DEN TATSДCHLICHEN STAND DER DINGE reprдsentieren? Dazu am Ende ein paar Beispiele.
MfG, Mazar.
In Baden-Wuerttemberg ist jeder fuenfte Haeftling im Jugendstrafvollzug Spaetaussiedler, so auch in Ravensburg. Die meisten verurteilt wegen Drogenhandels oder Koerperverletzung. Immer mehr junge Spaetaussiedler werden straffaellig. Die Straftaten von Aussiedlern unter 25 Jahren sind deutlich gestiegen. Von 1998 bis 2001 von 7053 auf fast 10.000. In vier Jahren ein Anstieg von 40 Prozent.
Und diese Erwartungen werden enttaeuscht. Das Jugendzentrum in Soest. Geredet wird selbstverstaendlich russisch. An Geld fuer die Integration mangelt es nicht. Deutschunterricht, Finanzhilfen und soziale Betreuung, bezahlt zum groessten Teil vom Bund. Die Aussiedler sind eine privilegierte Zuwanderungsgruppe. Ihre Integration laesst sich der Staat viel kosten. Etwa 600 Millionen Euro allein im vergangenen Jahr. Fuer die hier lebenden Auslaender hatte der Bund nur 50 Millionen uebrig. Warum?
Die Zahl der Todesfaelle jugendlicher Aussiedler infolge von Drogenkonsum hat von 36 im Jahr 1999 auf 162 im Jahr 2000 auf das vierfache zugenommen. In Bayern waren bis Oktober 2001 knapp 12 % der Drogentoten russischsprachige Migranten. Der Bevoelkerungsanteil dieser Gruppe betraegt lediglich etwa drei Prozent.
Bei Aussiedler gehoert zum Hintergrund dass in der ersten Haelfte der 1990er Jahre auch ein Wandel in der aus der GUS-Staaten zugewanderten Aussiedlerbevoelkerung kam: An die Stelle der zumeist hochmotivierten Pionieremigranten, die- zum Teil unter schweren persoenlichen Einbuessen- schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten um ihre Ausreisegenehmigung gekaempft hatten und in grosser Zahl Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahren zuwanderten, trat eine Massenbewegung, die viele in blossem Anschlusshandeln mit sich riss. Unzureichende Motivation, insbesondere der von den Eltern mitgenommenen Jugendlichen setzten sich im Eingliederungsprozess bald in ein Enttaeuschung und Desorientierung um. Auch der Anteil der bereits vor der Migration in GUS-Staaten bereits suechtigen Personen ist nicht genau bekannt.
Der Anteil HCV-infizierter in verschie╜denen Gruppen voll Inhaftierten einer Jugendstrafanstalt in Bayern betrug 1998/99 bei Aussiedlerdeutschen 52,4%, waehrend er insgesamt unter aller Inhaftierten 12% betrug (11).
Waehrend die in der Polizeilichen Kriminalstatistik fuer den Freistaat Bayern erfassten Faelle mit ermittelten deutschen und nichtdeutschen Tatverdaechtigen zwischen 1997 und 1999 ruecklaeufig sind, steigt die Anzahl der von Aussiedlern begangenen Straftaten jaehrlich im zweistelligen Prozentbereich an. Von tatverdaechtigen Aussiedlern sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik 1997 21.054 Straftaten registriert, im Jahr darauf 25.593 (+21,6%), 1999 betraegt die absolute Anzahl 28.286 (+10,5%). Damit betraegt der Anteil der von Aussiedlern begangenen an allen geklaerten Straftaten 1997 5,1% und nimmt in der Folgezeit auf 6,3% (1998) und 7,0% (1999) noch weiter zu.
Zugleich verlagert sich deren Kriminalitaet vom einfachen Diebstahl auf andere Straftatenobergruppen. 1997 und 1998 waren die einfachen Diebstaehle die von allen Altersgruppen der Aussiedler am haeufigsten begangenen Delikte, 1999 ruecken bei den 18-20-Jaehrigen und 21-24-Jaehrigen die strafrechtlichen Nebengesetze (darunter zu ueber 85% Drogendelikte) an deren Stelle; bei den drei Altersgruppen der 25-49-Jaehrigen sind im Jahr 1999 erstmals Rohheitsdelikte die bevorzugt begangenen Straftaten. 9,5% ihrer Delikte verueben Aussiedler unter Alkoholeinfluss, der Vergleichswert in der PKS fuer alle Tatverdaechtigen betraegt 8,8%. Aussiedler dominieren im wechselseitigen Vergleich der drei Bevoelkerungsgruppen bezogen auf die untersuchten Straftatenobergruppen prozentual eindeutig beim Diebstahl. Bei den 10-13-jaehrigen Kindern weisen die Aussiedler die hoechste Tatverdaechtigen-Belastungszahl der drei Bevoelkerungsgruppen auf.
Danach betraegt der Anteil der Aussiedler in den Schulformen Hauptschule 28,1 Prozent, Gymnasium 8,3 Prozent, Realschule 17,5 Prozent und Gesamtschule 10,3 Prozent. Damit ist das durchschnittliche Bildungsniveau der ausgesiedelten Jugendlichen deutlich schlechter als das der einheimischen, die sich im Vergleich dazu auf die verschiedenen Schulformen wie folgt verteilen: Hauptschule 11,9 Prozent, Realschule 13,4 Prozent, Gesamtschule 9,1 Prozent und Gymnasium 23,2 Prozent (37. Sozialanalyse 1999).
Im Jahr 1998 waren in bundesdeutschen Jugendstrafanstalten 3.939 Gefangene registriert; 395 bzw. 10% davon waren Aussiedler, die andererseits nur einen Anteil von rund 5% an der 14-21-jaehrigen Bevoelkerung haben. Nachdenklich stimmen vor allem die Steigerungsraten, die in der Justizvollzugsanstalt Adelsheim (Baden-Wuerttemberg) fuer die letzten Jahre ausgewiesen sind: Waehrend dort der Aussiedleranteil an den Strafgefangenen 1993 noch unter 3% lag, stieg er 1994 auf 4% und 1996 auf 10,6%; im Jahr 1997 wird ein Wert von 15,6% erreicht.
In dieser Abteilung der Jugendanstalt sind die Insassen untergebracht, die innerhalb kuerzester Zeit nach ihrer Entlassung erneut inhaftiert worden sind oder auch waehrend der Haft in Hameln bzw. in anderen niedersaechsischen Haftanstalten extreme negative Auffaelligkeiten gezeigt haben. Gegenwaertig sind mehr als 30 % der Insassen dieser besonderen Vollzugsabteilung dem Personenkreis der jungen Aussiedler zuzuordnen.
Vom niedersaechsischen Landeskrankenhaus Osnabrueck wird von Erfahrungen mit Aussiedlern bei der niederschwelligen Drogenentgiftung berichtet. In den letzten 3-4 Jahren kommen immer mehr junge Aussiedler, die behandelt werden. Sie stellen inzwischen knapp 20 % der Behandlungsfaelle. Als idenditaetstiftendes Element sei der Drogenkonsum in Gruppen fest etabliert. Anders als ueblich findet hier die Entwicklung nicht langsam statt, sondern es wird gleich Heroin konsumiert. Das Einstiegsalter betraegt durchschnittlich 19 Jahre (bei Einheimischen 24 Jahre).