Deutsch

Spдtaussiedler- Integration

04.01.03 17:15
Re: Stellungnahme
 
Heraklit прохожий
Heraklit
в ответ rocee 04.01.03 15:53
Liebe Rossi,
jetzt sind mir Deine Lebensauffassungen viel klarer geworden und Du selbst mir viel sympathischer geworden!!!
Ich möchte jetzt nicht weiter diskutieren, da im Ganzen Du vollkommen oder fast vollkommen recht hast.
Nun möchte ich lediglich Deine Vorstellung über die "russischen Programmierer" etwas korrigieren. Ok, Java zu lernen ist wahrscheinlich leichter, als Deutsch zu lernen. Aber warum denkst Du, dass die Programmierer heutzutage solche Burschen sind, die den ganzen Tag nur vor dem PC sitzen und etwas tippen? Und was ist mit der Projektentwicklung, wo man aktiv teilnimmt, Projektdokumentation, die man erstellen soll, mit ganzen Meetings usw.? Was ist mit der Durchführung großer Projekte, die von mehreren Firmen gemeinsam entwickelt werden? Und was ist mit dem Maintenance oder dem Customizing der fertigen Projekte? Schließlich wenn man einen Auftrag bekommt, sollte man ja auch verstehen, was da gemacht werden soll! Das alles erfordert ja schon ein gewisses Sprachvermögen und Verhandlungstalent. Aber, wie Du es selbst schreibst, arbeiten unsere Programmierer (oder etwas allgemeiner √ Informatiker) schon erfolgreich!
Und wenn es darum geht, einen Kunden - sprich einen Auftraggeber - zu gewinnen, sollte es diejenige tun, die dafür speziell ausgebildet sind und dazu noch ein Naturtalent für solche Sachen besitzen. Klar auch, dass in diesem Bereich das perfekte Deutsch absolut unabdingbar ist! Und es kommt auch sehr oft vor, dass die Softwareprodukte die Leute verkaufen, die lediglich wissen, wie man ein Notebook hoch- und runterfahren kann √ aber die können es verkaufen! Und es ist gut so, jeder soll das tun, was er am besten kann!
Ich möchte noch auf ein Problem hinweisen, das aber ganz anderer Natur als die Sprache ist. Stell Dir vor eine typische kleine deutsche Stadt. Ein Paar Läden, Friseurin um die Ecke, bestenfalls die Post. Weit und breit keine potenzielle Arbeitgeber. Es käme eine Firma als Arbeitgeber in Frage, die aber 70 km entfernt liegt.
Man kann aber nicht hinfahren, da man kein Auto hat. Man kann sich kein Auto leisten, weil man kein Geld hat. Man hat kein Geld, weil man keine Arbeit hat. Man hat keine Arbeit, weil man nicht hinfahren kann. Und jetzt kannst Du diesen Absatz von vorne mal wieder lesen...
Man kann aber auch nicht dorthin umziehen, wo es (wenigstens potenziell) Arbeit gibt. Warum? Man muss durch das Wohnortzuweisungsgesetz mind. 3 Jahre lang dort wohnen, wo es die rot-grünen wollen. Selbst danach hat man auch (fast) keine Möglichkeit, einen Mietvertrag abzuschließen, wenn man kein Einkommen hat. Ist das nicht ein Teufelskreis?
Somit liegt das ganze Problem nicht nur in der Sprache, sondern eher in den von la Fontaines, Özdemirs und Parteigenossen hausgemachten Hürden.
Gruß aus Köln
Heraklit
 

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