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Wende in der Ukraine?
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in Antwort alexcrenen 25.01.14 21:20
Im Moment ist die Situation total verfahren!
1. Janukowitsch ist in einer Sackgasse gelandet. Da kann er nun machen, was er will, das Verständnis der breiten Bevölkerung hat er verloren. Auch wenn er demokratisch (?) gewählt wurde und legitimiert war, nimmt man ihm seine massive persönliche Bereicherung und die nach russischem Muster durchgepeitschten Gesetzesänderungen übel. Angeblich will er ja nun diese umstrittenen, repressiven Gesetze wieder kippen, doch inzwischen hat er zu viel Gesicht und Ansehen verloren, selbst in der eigenen Partei. Ich kann mir keinen Weg vorstellen, wie er aus diesem Dilemma wieder heraus kommt.
2. Es ist ja nicht so, dass alle ethnischen Russen in der Ukraine sich von den Ukrainern trennen wollen. Ich selbst kenne viele ukrainische Russen, die gerne in der Ukraine leben, weil es ihre Heimat ist. Sie sind auch nicht an einer Trennung (und weiteren Schwächung) des Landes interessiert und eine Partnerschaft innerhalb der EU scheint ihnen erstrebenswert.
Aber sie wollen auch mit ihrer Sprache gleichberechtigt respektiert werden und wünschen sich eine expandierende Wirtschaft, die nicht durch Korruption bestimmt wird.
3. Putins Kreditzusage und die Gaslieferungen helfen doch nicht lange. Bald sind die Milliarden in dunklen Kanälen versickert. Ich glaube nicht, dass Putin Interesse hat, Janukowitsch & Co. zu neuen Oligarchen zu machen. Wenn der Geldtopf leer ist, und das kann bald passieren, gehen Janukowitschs Probleme erst richtig los. Ohne massive Reformen wird dann die Ukraine auch keine "Spenden" aus der EU erhalten.
4. Putin weht aus der EU auch zunehmend ein eisiger Wind entgegen. Russland ist zwar nur der drittgrößte Wirtschaftspartner der EU (nach USA, China), aber die EU ist größter Handelspartner Russlands. Wenn da die EU auf die Bremse tritt, wird Russland nur schwer Ersatz finden, um die Handelsbilanz nicht massiv abrutschen zu lassen. Das Ende der CCCP wurde auch beschleunigt, weil Andere Öl und Gas geliefert haben und die Preise in den Keller gingen. Auch wenn der Westen im Moment noch auf eine gütige Einigung drängt, irgendwann ist der Bart ab und dann steht big Putin genau so beschissen da, wie Janukowitsch.
5. Der Opposition um Klitschko, Jazenjuk und Tjagnibok läuft die Revolution total aus dem Ruder. Haben sie noch eine Chance, die Gewalt in den Griff zu bekommen? Ich kann die Radikalisierung verstehen, wenn auch nie akzeptieren. Aber wie soll die Straße reagieren, wenn die Regierung um Janukowitsch nur Reformen verspricht, die nie in Kraft treten. Das ist massive Volksverarschung!
Da muss die Opposition andere Wege finden, um gewaltfrei die windigen Zusagen einzufordern und die Interessen der Bevölkerung durchzusetzen. Auf die moralische Unterstützung des Westens ist gepfiffen, die bringt auch nicht die Butter aufs Brot! Das Problem muss im Land und fast alleine gelöst werden, sonst war der ganze Zirkus nichts wert. Der Westen sollte sich auch mit klugen Ratschlägen zurückhalten!
6. Insgesamt ist die ganze Situation inzwischen so verfahren, dass ich kein Licht am Horizont erkennen kann.
Irgendwie fällt mir dabei die blutige rumänische Revolution Weihnachten 1989 ein, die mit der gewaltsamen Gefangennahme und dem Tod Ceauşescus endete. Da war es die Securitate, jetzt ist es Бе́ркут die zuschlagen. Die Securitate hatte letztendlich verloren! Was wird in der Ukraine passieren?
Heute berichten die Medien wieder von Zugeständnissen der Regierung -- wieder einmal -- langsam werden die hohlen Versprechungen langweilig
1. Janukowitsch ist in einer Sackgasse gelandet. Da kann er nun machen, was er will, das Verständnis der breiten Bevölkerung hat er verloren. Auch wenn er demokratisch (?) gewählt wurde und legitimiert war, nimmt man ihm seine massive persönliche Bereicherung und die nach russischem Muster durchgepeitschten Gesetzesänderungen übel. Angeblich will er ja nun diese umstrittenen, repressiven Gesetze wieder kippen, doch inzwischen hat er zu viel Gesicht und Ansehen verloren, selbst in der eigenen Partei. Ich kann mir keinen Weg vorstellen, wie er aus diesem Dilemma wieder heraus kommt.
2. Es ist ja nicht so, dass alle ethnischen Russen in der Ukraine sich von den Ukrainern trennen wollen. Ich selbst kenne viele ukrainische Russen, die gerne in der Ukraine leben, weil es ihre Heimat ist. Sie sind auch nicht an einer Trennung (und weiteren Schwächung) des Landes interessiert und eine Partnerschaft innerhalb der EU scheint ihnen erstrebenswert.
Aber sie wollen auch mit ihrer Sprache gleichberechtigt respektiert werden und wünschen sich eine expandierende Wirtschaft, die nicht durch Korruption bestimmt wird.
3. Putins Kreditzusage und die Gaslieferungen helfen doch nicht lange. Bald sind die Milliarden in dunklen Kanälen versickert. Ich glaube nicht, dass Putin Interesse hat, Janukowitsch & Co. zu neuen Oligarchen zu machen. Wenn der Geldtopf leer ist, und das kann bald passieren, gehen Janukowitschs Probleme erst richtig los. Ohne massive Reformen wird dann die Ukraine auch keine "Spenden" aus der EU erhalten.
4. Putin weht aus der EU auch zunehmend ein eisiger Wind entgegen. Russland ist zwar nur der drittgrößte Wirtschaftspartner der EU (nach USA, China), aber die EU ist größter Handelspartner Russlands. Wenn da die EU auf die Bremse tritt, wird Russland nur schwer Ersatz finden, um die Handelsbilanz nicht massiv abrutschen zu lassen. Das Ende der CCCP wurde auch beschleunigt, weil Andere Öl und Gas geliefert haben und die Preise in den Keller gingen. Auch wenn der Westen im Moment noch auf eine gütige Einigung drängt, irgendwann ist der Bart ab und dann steht big Putin genau so beschissen da, wie Janukowitsch.
5. Der Opposition um Klitschko, Jazenjuk und Tjagnibok läuft die Revolution total aus dem Ruder. Haben sie noch eine Chance, die Gewalt in den Griff zu bekommen? Ich kann die Radikalisierung verstehen, wenn auch nie akzeptieren. Aber wie soll die Straße reagieren, wenn die Regierung um Janukowitsch nur Reformen verspricht, die nie in Kraft treten. Das ist massive Volksverarschung!
Da muss die Opposition andere Wege finden, um gewaltfrei die windigen Zusagen einzufordern und die Interessen der Bevölkerung durchzusetzen. Auf die moralische Unterstützung des Westens ist gepfiffen, die bringt auch nicht die Butter aufs Brot! Das Problem muss im Land und fast alleine gelöst werden, sonst war der ganze Zirkus nichts wert. Der Westen sollte sich auch mit klugen Ratschlägen zurückhalten!
6. Insgesamt ist die ganze Situation inzwischen so verfahren, dass ich kein Licht am Horizont erkennen kann.
Irgendwie fällt mir dabei die blutige rumänische Revolution Weihnachten 1989 ein, die mit der gewaltsamen Gefangennahme und dem Tod Ceauşescus endete. Da war es die Securitate, jetzt ist es Бе́ркут die zuschlagen. Die Securitate hatte letztendlich verloren! Was wird in der Ukraine passieren?
Heute berichten die Medien wieder von Zugeständnissen der Regierung -- wieder einmal -- langsam werden die hohlen Versprechungen langweilig
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