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Интеграция

11.09.02 00:24
Re: Интеграция
 
  Misha Katzman прохожий
Misha Katzman
in Antwort SphinX 11.09.02 00:08
BEFREIUNGSKRIEG
Die Terrorakte gegen die USA werden von der rechtsextremen Szene positiv beurteilt und in ihrem Sinne instrumentalisiert.(11)
Den Anfang machte das "Deutsche Kolleg", eine Nachfolgeeinrichtung des Berliner Leserkreises des Rechtsaußenblattes "Junge Freiheit". In einer Erklärung mit dem sinnigen Titel "Independence Day Live" werden die Terrorakte auf das World Trade Center und das Pentagon als "Befreiungskrieg" bejubelt. Die "Luftangriffe", so das "Deutsche Kolleg", "markieren das Ende des Amerikanischen Jahrhunderts, das Ende des globalen Kapitalismus und damit das Ende des weltlichen Jahwe-Kultes, des Mammonismus." Den islamistischen Terroristen wird die Absolution erteilt: "Die militärischen Angriffe auf die Symbole der mammonistischen Weltherrschaft sind - weil sie vermittelt durch die Medien den Widerstandsgeist der Völker beleben und auf den Hauptfeind ausrichten - eminent wirksam und deshalb rechtens."(12)
Presserechtlich Verantwortlicher dieser Zeilen ist das NPD-Mitglied Horst Mahler. Der einstige RAF-Terrorist ist neben dem NPD-nahen Reinhold Oberlercher einer der Chefideologen des antisemitischen "Deutschen Kollegs".
Die Inkarnation des Bösen ist für Mahler und fundamentalistische Islamisten die "Ostküste". Gemeint ist der Nordosten der USA und vor allem das multikulturelle New York. Die Ostküste und insbesondere New York stehen in diesen Kreisen als Heimat jüdischer Organisationen und der ebenso verhaßten Wallstreet. "Ostküste" ist das Kampfwort des metaphorischen Antisemitismus. Es ist die Schnittstelle von Antisemitismus / Antizionismus und Antiamerikanismus. Das, was mit "Ostküste" gemeint ist, hat Hitler 1923 seinem Gefolgsmann Rudolf Heß im Gefängnis in Landsberg diktiert: "Juden sind die Regenten der Börsenkräfte der amerikanischen Union." ("Mein Kampf")
Gefeiert wurden die Terrorakte auch vom neonationalsozialistischen "Aktionsbüro Norddeutschland", das von einem Angehörigen des Kameradenkreises um den Hamburger Neonazi Thomas Wulff betrieben wird: "Am 'schwarzen Dienstag', dem 11.September 2001, bekamen die USA nun erstmals einen Schluck von der eigenen Medizin verabreicht. Die Völkermordzentrale 'Pentagon' schwer getroffen, der World Trade Center ruht in Schutt und Asche - das Symbol der weltweiten Ausbeutung und Globalisierung ist gefallen!" Die "Deutschen" werden aufgefordert, sich "nicht verdummen" zu lassen: "Wenn die USA eines sicher nicht verdient haben, dann ist es Euer Mitleid! Merkt Euch die etablierten Medien und Politiker gut, die gerade jetzt zeigen, wessen fremden Geistes Kind sie sind. Wer sich an die Seite der USA begibt, steht auf der Seite des internationalen Kapitals, der Multikultur und der Globalisierung - gegen die Freiheit der Völker!"(13)
Jubilarien, die erschüttern und zugleich nicht wirklich verwundern. Die deutschen Neonazis und ihre politischen Vorposten sympathisieren schon seit längerem mit den extremen Islamisten. Was sie verbindet: Israel als der gemeinsame Feind und der Kampf gegen Imperialismus und Globalisierung, für den insbesondere die USA verantwortlich gemacht werden.
Unverhohlen wurde bereits 1995 in der in Berlin erscheinenden holocaustleugnenden und rechtsextremen Zweimonatszeitschrift "Sleipnir" der "Heilige Krieg" bejubelt. Islamistische Terroristen wurden als "Helden" gefeiert, die sich "geopfert" haben, um "das Volk vom Sklavenjoch zu befreien." Der "Heilige Krieg" sei heute "Pflicht". Dem Westen wurde das Recht auf Führung" abgesprochen, "denn seine Sprüche von Demokratie, Gleichheit, Gerechtigkeit, Menschenrechten und Sicherheit sind hohl".(14)
Veröffentlicht ist in der "Sleipnir"-Ausgabe auch die Anzeige eines "Islamischen Verteidigungsrates Europas" (Postfachadresse in (Mannheim).(15)
Im November 1997 veranstalteten die "Jungen Nationaldemokraten" bei klirrender Kälte in Stuttgart eine Kundgebung unter dem Motto: "Schluß mit dem Wirtschaftsimperialismus der Weltpolizei USA - Freiheit und Selbstbestimmung auch für das irakische Volk". Ihr Leitspruch, adaptiert von der Friedensbewegung: "Kein Blut für Öl!".
Im letzten Jahr feierten Neonazis aus Nordrhein-Westfalen die militanten Übergriffe von Palästinensern auf eine Synagoge am 9.Oktober in Essen als "Reichskristallnachtstimmung": "Am helllichten Tag haben aufgebrachte Palästinenser ... die jüdische Synagoge in Essen aufgesucht und versucht diese zu demontieren. Mit Steinen, Flaschen und alles was man zum werfen benutzen kann, ging der Sturm auf die Synagoge los. Ein paar aufgeschreckte Mitarbeiter der Syngaoge gelang es zu Ihrem Glück, die Luken dicht zu machen und sich verängstigt zurück zu ziehen. Könnte mir gut vorstellen, das sie schon an eine gewaltsame Machtübernahme durch nationalrevolutionäre Kräfte gedacht haben."(16)
Am 14.April 2001 demonstrierten hunderte Neonazis in Jena unter dem Motto "Für eine Welt freier Völker - Solidarität mit Irak und Palästina".
Am 27. Februar dieses Jahres rief ein neonationalsozialistischer Anonymus namens "Mr.X" im Forum der Homepage der Duisburger "Jungen Nationaldemokraten" zur "Solidarität für Palästina" auf.
Seine Kameraden, deren wahnhafter Antisemitismismus dem des Judenhasses fanatischer Islamisten nicht nachsteht, machte er auf eine Homepage namens "www.intifadaonline.com" aufmerksam. O-Ton "Mr.X": "Man kann dort den Freiheitskampf des von den Zionisten unterjochten palästinensischen Volkes unterstützen (sogar auch auf Deutsch)!!!"(17)
Ein paar Mausklicks weiter appellierte die deutschsprachige Taliban-treue Homepage "www.qoqaz.de" ("Azzam Publications") an alle Muslime, "am Jihad teilzunehmen", der "Allahs zu Ehren unternommen wird." Auch im Ausland, so war zu lesen, gelte es, für gottgläubige Muslime für den Jihad zu trainieren. Denn "die militärische Ausbildung im Islam" sei "eine Verpflichtung jedes zurechnungsfähigen, männlichen und gereiften Muslim" - egal, "ob in einem moslemischen Land oder in einem nicht moslemischen Land lebend."(18)
Die "qoqaz"-Mailingliste hatte am Tag der Terroranschläge ca. 500 Abonnenten, darunter den 26-jährigen Said Bahaji, den mutmaßlichen logistischen Kopf der Hamburger Terrorgruppe.
Auf der Abonnentenliste findet sich auch Alfred Dagenbach, Mitglied im Bundesvorstand und Kreisvorsitzender der REPublikaner im baden-württembergischen Heilbronn
http://fuckoffrussia.sub.cc
м.к.http://fuckoffrussia.sub.cc
 

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