Bitte korrekt wiedergeben: aguna meint die Spätaussiedler, nicht alle Volksdeutschen aus der Ex-UdSSR.
Es mag sein, dass ein Teil (im Promillebereich) der Spätaussiedler adeliger Abstammung ist, für die 2,5 Millionen von uns ist es doch ziemlich irrelevant. Noch vor der Oktoberrevolution existierten die unterschiedlichen Gruppen der Deutschen in Rußland recht unabhängig voneinander. Es gab auch keine ernsthaften Bestrebungen irgend-eine allrussische kulturelle oder politische Vereinigung bzw. Institution zu gründen. Weil eben die Deutsche in Rußland sich nicht als einheitliche Minderheit verstanden hatten. Vielmehr waren Kolonisten eher lokale Patrioten. Auch die Identifikation mit Deutschland war unterschiedlich geprägt. Die Kolonisten wanderten bis 1929 fast ausschließlich nach Amerika aus, nicht nach Deutschland. Und dort bewahrten sie ihre „deutschrussische“ Eigenart.

Historisch hat es sich so entwickelt, dass die "Reichsdeutschen" ihren gemeinsamen Staat erst Ende des 19. Jahrhunderts gründen konnten. Noch heute spielen die lokalen Patriotismen oft größere Rolle, als das bundesdeutsche. Auf den unendlichen Weiten Rußlands war es nicht anders. Es gab einfach kein Gefüll der Zusammengehörigkeit der Deutschen aller drei Gruppen in Rußland. Jedenfalls, ist mir es nicht bekannt. Wobei habe ich mein Geschichststudium seinerzeit der Geschichte der Deutschen in Rußland gewidmet ;).

Lassen Sie bitte die Kirche im Dorf. Benutzer Fotog ist was "besonderes" in diesem Forum - er ist für seine nationalistischen Gedanken hier bekannt. Was man über die Benutzerin Aguna nicht behaupten kann. Um es auf den Punkt zu bringen - ich teile die Auffasung von Fotog und Co. nicht und halte all die "Nobelpreisträger"-Listen für reine Provokation.