Вход на сайт
ЗАЧЕМ они едут?
4162 просмотров
Перейти к просмотру всей ветки
в ответ Инской 12.12.09 14:58
Haben die Afghanen unter den Sowjets besser gelebt als heute?
Obama hat versprochen, er wolle den Feldzug in Afghanistan zu einem "erfolgreichen Ende" führen. In Moskau aber fragt man sich, worin der Erfolg bestehen soll. "Um einen Erfolg zu bemessen, müsste man ja wissen, welches Ziel erreicht werden soll", sagt Fjodor Lukjanow, Herausgeber der einflussreichen Zeitschrift "Russia in Global Affairs". "Die Sowjetunion wollte den Sozialismus in Afghanistan errichten. Es wurde viel in Infrastruktur investiert. Die USA wollten dagegen lediglich die Taliban vertreiben." Eine langfristige Zielsetzung, ein Konzept für das Land habe es aber nie gegeben.
Heute höre man daher mit Genugtuung von Afghanen, sie hätten unter den Sowjets gar besser gelebt als heutzutage. Doch jetzt ist es zu spät, um die Strategie für den Aufbau zu überdenken: Obama hat bereits einen zügigen Abzug aus Afghanistan versprochen. Ein Rückzug möglichst ohne Gesichtsverlust - in Russland hält man das für den größten Erfolg, den der Westen in Afghanistan noch erringen kann.
Und was wird danach aus Afghanistan? Die Sowjets installierten nach ihrem eigenen Rückzug mit Mohammed Nadschibullah in Kabul einen treuen Vasallen. Der konnte sich dank Unterstützung aus Moskau auch ohne General Gromow und dessen Truppen mehrere Jahre an der Macht halten. Erst als die Sowjetunion zusammen- und der Rückhalt für Nadschibullah im neuen Russland wegbrach, wurde er 1992 gestürzt. Vier Jahre darauf wurde Nadschibullah von den Taliban bestialisch gelyncht.
"Der Westen braucht jetzt einen fähigen Politiker, eine Art zweiten Nadschibullah", glaubt Experte Lukjanow. Doch es gebe Zweifel, ob Präsident Hamid Karzai für den Posten wirklich geeignet sei. Auf keinen Fall aber dürften die USA und Europa seine Regierung in Kabul nach einem Truppenabzug im Stich lassen.
Das wäre die Lektion, die Obama jetzt von den gescheiterten Sowjets lernen könnte. Außenpolitikkenner Lukjanow ist jedoch skeptisch. "Die Geschichte zeigt: Jedes Land muss seine Fehler selbst machen."
Это из Шпиегеля
Obama hat versprochen, er wolle den Feldzug in Afghanistan zu einem "erfolgreichen Ende" führen. In Moskau aber fragt man sich, worin der Erfolg bestehen soll. "Um einen Erfolg zu bemessen, müsste man ja wissen, welches Ziel erreicht werden soll", sagt Fjodor Lukjanow, Herausgeber der einflussreichen Zeitschrift "Russia in Global Affairs". "Die Sowjetunion wollte den Sozialismus in Afghanistan errichten. Es wurde viel in Infrastruktur investiert. Die USA wollten dagegen lediglich die Taliban vertreiben." Eine langfristige Zielsetzung, ein Konzept für das Land habe es aber nie gegeben.
Heute höre man daher mit Genugtuung von Afghanen, sie hätten unter den Sowjets gar besser gelebt als heutzutage. Doch jetzt ist es zu spät, um die Strategie für den Aufbau zu überdenken: Obama hat bereits einen zügigen Abzug aus Afghanistan versprochen. Ein Rückzug möglichst ohne Gesichtsverlust - in Russland hält man das für den größten Erfolg, den der Westen in Afghanistan noch erringen kann.
Und was wird danach aus Afghanistan? Die Sowjets installierten nach ihrem eigenen Rückzug mit Mohammed Nadschibullah in Kabul einen treuen Vasallen. Der konnte sich dank Unterstützung aus Moskau auch ohne General Gromow und dessen Truppen mehrere Jahre an der Macht halten. Erst als die Sowjetunion zusammen- und der Rückhalt für Nadschibullah im neuen Russland wegbrach, wurde er 1992 gestürzt. Vier Jahre darauf wurde Nadschibullah von den Taliban bestialisch gelyncht.
"Der Westen braucht jetzt einen fähigen Politiker, eine Art zweiten Nadschibullah", glaubt Experte Lukjanow. Doch es gebe Zweifel, ob Präsident Hamid Karzai für den Posten wirklich geeignet sei. Auf keinen Fall aber dürften die USA und Europa seine Regierung in Kabul nach einem Truppenabzug im Stich lassen.
Das wäre die Lektion, die Obama jetzt von den gescheiterten Sowjets lernen könnte. Außenpolitikkenner Lukjanow ist jedoch skeptisch. "Die Geschichte zeigt: Jedes Land muss seine Fehler selbst machen."
Это из Шпиегеля
