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Anklage gegen England
Neues Buchanan-Buch macht Furore
Patrick ("Pat") Buchanan ist einer der bekanntesten Fernsehmoderatoren und Journalisten der USA. Er war Redenschreiber und enger Berater der Präsidenten Richard Nixon, Gerald Ford und Ronald Reagan.
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Die nach 1945 sorgsam gepflegte These von der deutschen Alleinschuld ist in Gefahr. Denn: "Pat Buchanan macht den Briten [Churchill] für fast alles Üble verantwortlich, was im Zweiten Weltkrieg und in seiner Folge geschehen ist." Der SZ-Rezensent faßt die Botschaft des Buches so zusammen: "Großbritannien hätte viel besser daran getan, sich nicht auf einen Krieg gegen Nazideutschland einzulassen. Churchills Konzentration auf den Zweiten Weltkrieg sei schuld daran, daß Britannien sein Empire verloren habe. Für Hitlers Ziele hegt er [Buchanan] Sympathien."
In dem Buch komme zum Ausdruck, daß "Hitler lediglich die ungerechten Landverluste, die der Versailler Vertrag festlegte, revidieren wollte. Zu weiteren Eroberungen sei er von Churchill nachgerade gezwungen worden; dessen Beistandsgarantie für Polen habe die polnische Führung ermutigt. Diese sei zu Verhandlungen über den ┌polnischen Korridor'' nach Danzig nicht mehr bereit gewesen, so daß Deutschland geradezu in einen Krieg gegen Polen hineingetrieben worden sei." Mit Großbritannien habe Hitler eigentlich in Frieden leben wollen (SZ, 5.9.2008).
Verhängnisvolle Garantie
Den Ausgang des Krieges hält Buchanan nicht unbedingt für segensreich - jedenfalls nicht für die Völker Osteuropas. Durch den Sieg der Bolschewisten sei es zur "Versklavung von hundert Millionen Christen" gekommen. "Mit dem Kommunismus hätte es 1940 zu Ende sein können." Und was die NS-Konzentrationslager im Osten betreffe, so seien diese "überhaupt erst eine Folge des Weltkriegs gewesen sei, der wiederum ohne die britische Kriegserklärung nicht begonnen hätte". Buchanan sieht in Londons damaliger Garantie für Polen einen verhängnisvollen Fehler; dadurch sei die Regierung in Warschau angestachelt worden, keinen Ausgleich mehr mit Deutschland zu suchen und statt dessen auf Krieg zu setzen.
Buchanan zieht eine Parallele zwischen dem damaligen Beistandspakt Großbritannien/Polen und der heutigen amerikanischen Politik gegenüber Warschau: Wenn wieder ein Krieg ausbreche, weil Rußland sich gegenüber einem kleinen, von der Nato-Garantie aufgeplusterten Nachbarn nicht mehr anders zu helfen wisse, müßten die USA gegen Rußland zu den Waffen greifen - genauso wie England und Frankreich damals Deutschland den Krieg erklärt hätten. Eine solche Politik könne geradewegs in den Dritten Weltkrieg münden.
Deutsche Übersetzung
http://www.news4press.com/Anklage-gegen-England_412603.html