Ценные бумаги и инвестиции 14
Drittens, auch unabhängig von Krisen gab es Zeiten, in denen sich Aktien nicht so gut wie andere Anlagen entwickelten. Das war in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts der Fall. In dieser Zeit konnte man über 20 Jahre mit den Kupons von Festverzinslichen Wertpapieren eine Rendite von 4 Prozent p. a. erzielen, verglichen mit durchschnittlichen Kurssteigerungen von gerade einmal ein Prozent p. a. bei Aktien. Aktien sind also nicht immer Top. Ich wäre nicht überrascht, wenn wir das in Zukunft wieder einmal erleben.
Es ist nicht ganz leicht, die Gründe für die schwächere Aktienentwicklung in den 60er und 70er Jahren auszumachen. Denn wirtschaftlich ging es Deutschland in dieser Zeit gar nicht schlecht. Sicher spielte die Ernüchterung nach der bombastischen Entwicklung in der Wiederaufbauzeit in den 50er Jahren eine Rolle. Jeder wusste, dass das so nicht weitergehen konnte. Der Bau der Berliner Mauer 1961 verschreckte internationale Investoren. Mitte der 70er Jahre führte die Vervielfachung des Ölpreises zur ersten globalen Weltrezession. Es gab große gesellschaftliche Umwälzungen mit dem Entstehen der außerparlamentarischen Opposition. Wer in dieser Zeit in Deutschland aufgewachsen ist, hat ein bisschen Skepsis gegenüber Aktien mit der Muttermilch aufgesogen. So etwas lässt sich schwer überwinden.
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