Ценные бумаги и инвестиции 9
Der Verbrauch von Erdöl steigt noch immer. 2017 lag er weltweit bei knapp 100 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag. Den größten Anteil am Verbrauch hat seit Jahren der Straßenverkehr: Weltweit waren es 42 Prozent im Jahr 2014, in der EU liegt der Verbrauch sogar noch etwas höher. Dazu kommen mit über zehn Prozent Luftverkehr und Seeschifffahrt.
Eine immer geringere Rolle spielt Erdöl beim Beheizen von Gebäuden (weltweit 8 Prozent, EU knapp 6 Prozent) und bei der Energieerzeugung (weltweit noch sechs Prozent). Anders in Deutschland, das fast völlig von Ölimporten abhängig ist: Hier wurden 2014 noch rund 27 Prozent aller Wohnungen durch Ölheizungen mit Wärme versorgt.
Öl steckt auch in vielen Alltagsprodukten: PVC (Polyvinylchlorid) etwa in Fensterrahmen, Fußbodenbelägen, medizinischen Geräten und Schläuchen. Polyurethan eignet sich für Schaumstoffe in Polstermöbeln und Matratzen. Polystyrol findet sich in jeder Styropor-Verpackung.
Ohne Polyethlyn gäbe es keine thermoplastischen Kunststoffe, also keine Gießkannen, Eimer, Fernsehgehäuse, Tupperdosen, Staubsauger. Polyamid ist der Stoff für Synthetikfasern, zu denen auch die Nylons gehören. Wasch- und Reinigungsmittel bauen auf Ethylenoxid auf. Von Behältnissen für die Nahrungsmittelindustrie, über CDs und DVDs bis zu pharmazeutischen Produkten und Düngemittel – ohne Erdöl gäbe es vieles davon nicht.
Für einen Fernseher werden im Durchschnitt 2,4 Liter Erdöl verbraucht, für ein Pressspanregal 7,5 Liter und allein für eine Nylon-Krawatte ein halber Liter. Rund 13 Prozent des weltweit geförderten Erdöls wurden 2014 für solche Alltagsprodukte in der Petrochemischen Industrie verarbeitet. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur wird der Erdölverbrauch in diesem Industriezweig weiter steigen; seit dem Jahr 2000 hat sich der Verbrauch bereits verdoppelt. Ein weiterer Anstieg wird für den Verbrauch im Verkehr erwartet – der Öldurst der Welt wächst.