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Акции, реальные движения, реальные проценты.

23.06.15 19:23
Re: Акции, реальные движения, реальные проценты.
 
  blackalex69 постоялец
blackalex69
in Antwort v0id* 23.06.15 15:58
В ответ на:
С одной стороны - да, а с другой - твой Геберт

Вообще-то Геберт твой, а не мой. Я о нем узнал от тебя.
В ответ на:
учитывает только изменение ставок, а не их абсолютное значение.

Видно сразу, что ты его не читал и не читаешь. Он в своих колумнах и книгах постоянно только на абсолютное значение и ссылается.
Кстати в предыдущем посте не мои слова а Геберта. Рекомендую тебе его книги почитать.
Пару его цитат, которые противоречят твоим высказываниям. (выделил черным)
Nicht sinkende Teuerungsraten und fallende Zinsen werden die tickende Schuldenbombe zur Explosion bringen, sondern steigende. Japan zahlt trotz seiner niedrigen Zinsen von unter einem Prozent 20 Prozent seines Bundeshaushaltes für die Bedienung der Schulden. Stiegen die Zinsen in Japan nur auf fünf Prozent, müssten sie ihre gesamten Steuereinnahmen für Zinszahlungen ausgeben, was den Staatsbankrott bedeuten würde. Der Anleger muss also keine fallenden Inflationsraten und Zinsen fürchten, sondern steigende. Doch die Gefahr, dass es in absehbarer Zeit zu deutlich steigenden Zinsen kommt, scheint gering. Nach der Finanzkrise 1932 in den USA, die in Vielem der letzten von 2008 ähnelte, fiel die Rendite der US-Staatsanleihen noch 13 Jahre nach Ende der Krise. Auch danach ging es nicht steil bergauf mit den Raten, sondern es dauerte weitere 22 Jahre bis der Zinssatz, der während der Krise galt, wieder erreicht war. Wenn man die Parallele zu 1932 fortführt, lägen noch 29 Jahre mit extrem niedrigen Zinsen vor uns. Für den Aktionär wäre das eine rosige Perspektive, denn je niedriger der Zins, desto höher die Aktienbewertung und desto attraktiver die schönen Dividenden. Für Zinsjäger wären das jedoch trübe Aussichten. Wer auf 0,4 Prozent Festgeld sitzt und auf höhere Zinsen wartet, damit er eines Tages wieder einen Sechsprozenter Bund kaufen kann, wie er früher üblich war, müsste sich dann noch sehr sehr lange gedulden.
Auch der Aktienmarkt konnte sich dem Kaufrausch nicht entziehen und wirkt deutlich überbewertet. Warum sind die gleichen Firmen heute 80 Prozent teurer als noch vor zwei Jahren? Welcher Mechanismus lässt die Aktien so an Attraktivität gewinnen, dass bisherige Bewertungsmaßstäbe über Bord geworfen werden? Es ist nicht so, wie vielfach falsch dargestellt wird, dass die überbordende Liquidität in den Aktienmarkt drängt und die Kurse hochtreibt. Es fließt jeden Tag exakt so viel in den Aktienmarkt wie heraus. Für jeden Käufer gibt es einen Verkäufer. Es hat auch nichts mit den Anleihekäufen der US-Notenbank zu tun. Sie sind im Grunde ein Nullsummenspiel und haben deshalb in den vergangenen drei Jahren weder das Wirtschaftswachstum noch die Inflationsrate angekurbelt. Es werden bei diesen Anleihekäufen einfach die Schuldner ausgetauscht. Das Zahlungsversprechen des Staates übernimmt die Notenbank. Sonst ändert sich nichts.
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Der Grund für die hohe Aktienkursbewertung liegt in den niedrigen Zinsen. Der Tagesgeldsatz von effektiv null Prozent lässt die Anleger jeder Verzinsung hinterherjagen, die sich bietet. Die mageren Renditen von Staatsanleihen von 1,7 Prozent bei uns und 2,6 Prozent in den USA veranlassen bereits Anleihefonds entgegen ihrer Natur Aktien zu kaufen, wie die Financial Times berichtet. Von diesen institutionellen Anlegern werden Papiere aus der Konsumgüter- und Pharmaindustrie mit möglichst konjunkturunempfindlichen Erträgen wie etwa denen von Coca Cola bevorzugt. Bei einer Rendite Deutscher Bundesanleihen von sechs Prozent, wie sie lange Jahre üblich war, käme heute niemand auf die Idee auf diesem Kursniveau Aktien zu kaufen. Man könnte sichere sechs Prozent kassieren und müsste sich nicht für läppische drei Prozent Dividendenrendite das Kursrisiko der Aktien ans Bein binden.

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Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass Aktienkurse besonders dann gerne weiter steigen, wenn sie bereits überbewertet sind. An der Börse muss man immer den Umkehrschluss beachten: Die Aktien wären jetzt nicht überbewertet, wenn die Aussichten nicht so günstig wären. Die hohe Bewertung ist das ganz klare Zeichen des Marktes, dass ihm das Umfeld gefällt. Die wichtigsten Einflussfaktoren, Zins und Inflationsrate, bleiben mikroskopisch klein, so weit das Auge blicken kann. Ein moderates Wirtschaftswachstum von einem Prozent in Europa, ist genau der Wert, der den Aktienkursen optimale Wachstumsbedingungen beschert. Ein Boom mit Raten über drei Prozent wäre kontraproduktiv, die Inflationsrate und der Zins würden steigen und die Aktienblüte schnell verwelken. Negative Wachstumsraten wären ebenfalls von Übel, da dann die Unternehmensergebnisse wegbrechen würden. Aus der leichten Überbewertung des Marktes kann man also schließen, dass es vermutlich weiter bergauf gehen wird.
Nach der legendären Rede vom damaligen US-Notenbankchef Alan Greenspan im Dezember 1996, in der er die viel zu hohe Bewertung der amerikanischen Aktien anprangerte und von "irrational exuberance", irrationalem Überschwang, der Marktteilnehmer sprach, verdoppelte sich der Dow Jones in den folgenden drei Jahren. Danach, ab dem Jahr 2000, als sich die Inflationsrate auf 3,8 Prozent verdoppelt hatte und daraufhin der Tagesgeldsatz auf über sechs Prozent angehoben worden war, ging es dafür um so hefiger nach unten mit den Kursen, muss man fairerweise hinzufügen.
So lange die Inflationsrate nicht über 2,5 Prozent steigt und die Europäische Zentralbank den Geldmarktsatz nicht erhöht, droht kein Unwetter.
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Vor der großen Finanzkrise im Jahr 2008, die vom amerikanischen Immobilienmarkt ausging, erhöhte die amerikanische Notenbank den Tagesgeldsatz in Stufen von eins auf über 5 Prozent. Viele neue Hausbesitzer konnten damit die Raten der Hypotheken, die sich an diesem Tagesgeldsatz orientieren, nicht mehr bedienen. So kam es zu Zwangsversteierungen, die das gesamte Immobilien-Preisniveau abstürzen ließen. Die gestiegenen Zinsen waren nicht ursächlich für die Krise, wohl aber für den Zeitpunkt des Ausbruchs. Vor der europäischen Finanzkrise im Sommer 2011, die den DAX 30 Prozent kostete, erhöhte die EZB den Tagesgeldsatz, um die auf über 2,8 Prozent gestiegene Inflationsrate zu bekämpfen.
Aus diesem Grund hat auch der Börsenindikator, der Zins, Inflation, Jahreszeit und Dollarkurs beobachtet, in der Vergangenheit so gut funktioniert. Er hat den Aktionär aus jedem Schlamassel herausgehalten. So lange also die Inflationsrate nicht über 2,5 Prozent klettert und die Europäische Zentralbank den Hauptrefinanzierungssatz nicht anhebt, sollte der Aktionär ruhig schlafen können.
 

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