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grenzen sich Russlanddeutsche ab?

11.12.07 01:30
Re: grenzen sich Russlanddeutsche ab?
 
  Musiker53 завсегдатай
в ответ Musiker53 09.12.07 20:14, Последний раз изменено 11.12.07 14:10 (Musiker53)
Also, unser ehemaliger "Reich" war so groß, dass z. B. nicht jeder Bewohner aus Kasachstan ein guten Überblick über die Ortschaften in Westsibirien hatte.
Nicht alle Deutsche der UdSSR wurden nach Sibirien, Kasachstan und Mittelasien deportiert. Einige kamen freiwillig!
Ab 1893 gründeten russlanddeutsche Umsiedler (vor allem Russlandmennoniten) aus dem europäischen Teil des Russischen Zarenreichs in Gebiet Omsk (heute: Der Deutsche Nationalrayon Asowo) mehrere Dörfer, mit teilweise bis zu 100% deutschsprachiger Bevölkerung in denen die deutsche Sprache und Kultur bis in die 1990er Jahre weitergegeben wurde und dadurch erhalten blieb.
1992 gab es dort immer noch 16 überwiegend von Deutschen bewohnten Siedlungen.
Im Jahre 1895 gab es bereits erste deutsche Niederlassungen in der Gegend um Akmolinsk und seit 1908 in der Nähe von Semipalatinsk. (Kasachstan).
In Gebiet Altai gibt es seit 01.07.1991 der Deutsche Nationale Rayon Halbstadtt. Es waren 12 große und 4 kleine Dörfer
mit insgesamt 20.700 Einwohnern, davon 18.600 Deutsche (89,85 %). Der Nationalkreis wurde noch im Jahre 1927 geschaffen. 96 Prozent der Bevölkerung waren Russlanddeutsche. 1938 wurde der Rayon aufgelöst.
Vor dem Zweiten Weltkrieg wohnten etwa 20% der Russlanddeutschen (263 561 Menschen) im asiatischen Teil (inklusive Ural) der Sowjetunion. Die meisten von ihnen lebten in kompakten Siedlungsgebieten auf dem Land. Diese Menschen wurde nicht deportiert, aber selbstverständlich in die Arbeitsarmee mobilisiert. Im Laufe der Zeit blieben diese Dörfer weiterhin als deutsche Dörfer bestehen. Gerade in vielen diesen Dörfern kam der Deutschunterricht früher, als woanders, zustande. Als Deutschunterricht 1957 offiziell erlaubt wurde, fehlten überall die Lehrer und die Lehrbücher, ich habe in der Stadt (1965-1968) englisch gelernt!
In meiner Heimatstadt (Semipalatinsk) funktionierte 1994 (mein Ausreisejahr) die Lutherische Kirche mit der Gottesdienst in der hochdeutschen(!) Sprache. In den deutschen Dörfern in der Nähe sprachen viele Bewohner meiner Generation (ich war damals 42) russische Sprache mit dem deutschen Akzent, und jemand hat in anderem Thread erzählt, dass es in Rajon Urdschar auch die Kasachen eines Dorfes deutsche Sprache sprachen.
Ich nahm 3 Mal an den Festen der deutschen Kultur teil. 1992(September- Oktober) Wolgograd-Moskwa, 1993 in Gebiet Omsk und 14-16 Juli 1994 in Kustanai. Was insbesondere in Kustanai und Gebiet Omsk passierte, kann ich nicht beschreiben, so schön war es. Ich habe damal sehr viele junge Teilnemer/innen gesehen, die unter sich deutsch sprachen, die waren gerade aus solchen alten deutschen Dörfern. Ich glaube, das viele gut Deutsch sprechende, waren schon zum Teil hier. 1987-1992 kamen 651 040 Deutsche aus der UdSSR nach Deutschland!
 

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