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grenzen sich Russlanddeutsche ab?

02.12.07 21:42
Re: grenzen sich Russlanddeutsche ab?
 
  Musiker53 завсегдатай
в ответ Babka 01.12.07 20:54, Последний раз изменено 02.12.07 23:29 (Musiker53)
Ach, Babka! Es wäre nicht schlecht bei dieser Diskussion dein Alter im Einreisejahr zu wissen. Dann könnte man mit dir gezielter sprechen!
Ich hoffe, du hast bei diesem Thema einige meine Mitteilungen gelesen. Ich habe hier versucht die Frage "Wieso grenzen sich Russlanddeutsche ab?" argumentiert und ausführlich zu beantworten.
Aber das ist nocht nicht alles. Die Aussiedler wurden auch zum Spielball der Politik.
Angefangen hat die Hetze gegen unsere Volksgruppe der ehemalige SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine, der vor 15 Jahren erklärt hat, dass ihm ein verfolgter Afrikaner lieber sei als ein bedrängter Russlanddeutscher aus Kasachstan.
Im März 1996 sorgten neue Äußerungen Lafontaines für Entrüstung, mit denen er die Russlanddeutschen und Spätaussiedler für die starke Schieflage in den gesetzlichen Sozialsystemen im Laufe der 1990er Jahre verantwortlich machte.
Ich lebte damals in Berlin und besuchte als Musiker ein Treffpunkt des Deutschen Roten Kreuzes für Aussiedler im Bezirk Hohenschönhausen. Die Sympathisanten der SPD aus unseren Landsleuten organisierten auch musikalische Auftritte bei Veranstaltungen der SPD.
Ich brauche nicht weiter schildern, wie sich damals sowohl der Kreisvorsitzende, als auch wir, fühlten. Dabei wurde uns häufig gesagt, das gerade die Altersstruktur der Deutschen aus UdSSR für die BRD viel versprechend war/ist.
Schlimm war dabei, das sehr viele Aussiedler, die gerade kamen, überhaupt nichts verstanden haben, worum es ging. Deutsche Behörden schicken hunderttausende Anträge nach UdSSR (GUS), um die Einreise zu organisieren, und wegen uns gibt es hier Probleme! Eine Hand weiß nicht, was die andere macht, oder?.. Es herrschte volle Verwirrung, meine Frau besuchte damals ein Kurs mit Vorbereitungsprogramm zur Altenpflegerin. Die Kurs führende Lehrerin hat sich dem Lafontaine angeschlossen und sorgte somit für gedrückte Stimmung vielen Kursteilnehmer für einige Jahre.
Die SPD wollte eine bestimmte Wählergruppe ansprechen, aber die Ausländer zu beschuldigen, wäre für diese Partei nicht hinnehmbar. Als Sündenbock passen wir besser, sind doch Deutsche...

Den Höhepunkt hat die Hetze dank dem Nachfolger von Oskar Lafontaine, dem Altbundeskanzler Gerhard Schröder, erreicht, der die Deutschen aus Russland in der Wahlfernsehshow (2002) als Problemgruppe bezeichnet hat.
Nach dieser Wahlfernsehshow begann in vielen bundesdeutschen Massenmedien eine zielgerichtete Volkshetze, die nicht wenig dazu beigetragen hat, dass die Akzeptanz der Spätaussiedler in den Jahren 2003-2004 den niedrigsten Stand erreicht hat und die Arbeitslosenquoten sich ziemlich erhöht haben.
Viele von uns versuchten es trotzdem, das Integrationsprozess weiter zu entwickeln, aber mit welcher Stimmung!
Waldemar
 

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