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grenzen sich Russlanddeutsche ab?

22.11.07 00:38
Re: grenzen sich Russlanddeutsche ab?
 
  Musiker53 завсегдатай
Hier versuche ich ein Phänomen zu beschreiben, was für die Antwort auf die Thread-Frage sehr wichtig ist.
Nach der Deportation 1941, und die Wohnzuweisung in der Sondersiedlungen der NKWD kam noch der Dienst in die Arbeitsarmee. Zuerst waren alle Männer im Alter von 17 bis 50 Jahre mobilisiert. Im Oktober 1942 wurde diese Altersbegrenzung auf 15 bis 55 Jahre erweitert. Gleichzeitig erfolgte auch die Mobilisierung von Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren, soweit sie keine Kinder unter drei Jahren hatten.
1955 wurde endlich das Kommandanturregime aufgelöst, (vielleicht hat Kanzler Adenauer geholfen!) Man durfte aber nicht in die Heimatorte zurückfahren. Da war verboten!
Ab 1956 begannen die Deutschen vor allem, Angehörige und Bekannte zu suchen, von denen sie 10 bis 15 Jahre vorher getrennt worden waren. Das Leben nahm sein Lauf...
Die Deutschen der UdSSR müssen, dort wo sie jetzt lebten, noch lange Zeit unter dem Druck der Beschuldigung an kollektivem Landesverrat leben. Um ein möglichst positiveres Bild in Augen den Anderen zu verschaffen, blieb den Deutschen nichts anderes, als ihre traditionelle typische Eigenschaften noch weiter zu verschärfen.
Möglichst ausgezeichnete Arbeitsleistungen am Arbeitsplatz, sauberste und ordentlichste Haushaltsführung bis zum "besser geht nicht", Pünktlichkeit, Höflichkeit usw. Wie könnte man sonst noch damals unter anderen Völkern der UdSSR als "Faschisten" oder "Fritzen" leben? Man konnte sich damals kaum ein schlechtes Benehmen leisten! Das war ein Kampf, (egal, ob bewusst oder unbewusst) um sein Ansehen zu verbessern. Und die Deutschen haben es geschafft!! Langsam wurde unter anderen Völkern der UdSSR das Wort "Deutsche" nicht nur mit dem Wort "Faschist" assoziiert, sondern mit der Begriffen... (sieh ein bisschen nach oben...).
Es kamen die Zeiten, da wurden die Deutschen für die Besetzung einigen Arbeitsstellen extra gesucht! Da, wo es typische deutsche Eigenschaften (oder nennen wir es Tugenden?) erforderlich waren! Ob die deutsch sprachen, spielte dabei keine Rolle. Die Nationalitätseintragung in Pass war entscheidend...
Noch mehr! Es kamen die Zeiten, da würde es einem Deutschen, der sich nicht diesem Muster entsprechend verhalten hat, eine ironische Bewunderung ausgesprochen.
Z. B. - Dein Gartenzaun steht krumm und wir dachten, du bist ein Deutsche!
Wieso sieht deine Wohnung nicht aufgeräumt aus, bist du nicht ein Deutsche?
Du bist ein Deutsche und kommst zu spät! Was ist das?
Und so war nicht nur in meiner Heimatstadt . Als ich nach Deutschland kam, habe ich diese Geschichten von vielen Leuten gehört, ob aus Uralgebiet, oder aus Kirgisien.
In den 40-50en Jahren gab es Fälle, dass einige junge Deutsche sich als Russen oder Ukrainer registrierten, (wenn die Umstände das zuließen) um diesem Schicksal zu entgehen.
Im 80-90en Jahren wählten viele Kinder aus Mischehen die Eintragung in Pass als Deutsche.
Somit haben die Sowjet-Deutsche nicht nur ihr eigenes Prestige verfestigt, sondern Ansehen den Deutschen überhaupt.
Ich schreibe noch ein wichtiges Teil über den Zerfall der UdSSR und dann kann jeder viele Probleme besser verstehen.
 

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