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Wie deutsch sind Russlanddeutsche?
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in Antwort Ost-Kasachstaner 16.03.11 21:17
Bei diesen ganzen theoretischen Abhandlungen über eine Volkszugehörigkeit, Rasse und Abstammung bewegen wir uns doch alle auf Glatteis.
1. Zu oft haben sich Grenzen geändert, auch der deutsche Ostseeraum (z.B. Lübeck, Mecklenburg usw.) war lange Zeit schwedisch. Waren da nun Deutsche oder Schweden zu Hause?
2. Ebenso oft wurden Menschen in dem Herrschaftsbereichen hin und her geschoben oder haben sich dahin bewegt, wo es gerade opportun war. Wie beurteilen wir in diesen Fällen die Abstammung und Zugehörigkeit? Da kann man dann schnell aus einem Deutschen einen Ukrainer, Russen, Kasachen machen, gerade, wie es gerade passt.
3. Viele Volksgruppen lebten ja nicht isoliert in einem Käfig. Da kam es schon zu Vermischungen. Wollen wir nun die Prozente ausrechnen, die an deutschem Blut verblieben? Die Nazis hätten vermutlich Lenin wahlweise als Juden oder Deutschen eingestuft, gerade so, wie es gerade gebraucht wurde. Seine Vorfahrensliste war ja bunt genug.
4. Viele hängten gerne ihre Fahne in den Wind und 'passten sich an'. Da kam es auch vor, dass in der Ahnenreihe oder eigenen Geschichte die Fahne hin und her flatterte. Im Exil war Lenins deutsche Vergangenheit ihm vermutlich nützlich, später wohl eher ein Makel.
5. Bei Personen der Öffentlichkeit wurde gerne die Biografie und Genealogie frisiert, nach bevorzugter Weltanschauung 'korrigiert', unterschiedlich gewichtet oder aus den Archiven verschwanden einfach 'belastende' Dokumente. Lenin (oder auch Hitler) gehörte sicherlich zu den bevorzugten Forschungsobjekten, denen die Passende Vergangenheit verpasst wurde.
6. Auch deutsche Gesetze, wie z.B. das BVFG und die dazu gehörenden Verwaltungsvorschriften, wurden seit 1953 mehrfach angepasst, gerade so, wie es in die aktuelle Politik passt/e. Damit verschoben sich die Chancen, zum Kreis der betroffenen zu gehören, gewaltig. Mancher, der früher willkommen war und großzügig empfangen wurde, hätte wohl heutzutage kaum eine Chance mehr. Zu welchem Gesetzesstand passt nun die Anerkennung?
Wie deutsch sind Russlanddeutsche?
Das bleibt die Frage!
Wer Russlanddeutsche/e ist, wird sich nie 100% klären lassen. Dafür gibt es kein Gebot und das Spektrum ist je nach Auffassung und vielleicht Gesetzeslage mehr oder minder breit. Eigentlich kann es nur jeder für sich selbst entscheiden und darauf hoffen, dass Andere dem zustimmen.
1. Zu oft haben sich Grenzen geändert, auch der deutsche Ostseeraum (z.B. Lübeck, Mecklenburg usw.) war lange Zeit schwedisch. Waren da nun Deutsche oder Schweden zu Hause?
2. Ebenso oft wurden Menschen in dem Herrschaftsbereichen hin und her geschoben oder haben sich dahin bewegt, wo es gerade opportun war. Wie beurteilen wir in diesen Fällen die Abstammung und Zugehörigkeit? Da kann man dann schnell aus einem Deutschen einen Ukrainer, Russen, Kasachen machen, gerade, wie es gerade passt.
3. Viele Volksgruppen lebten ja nicht isoliert in einem Käfig. Da kam es schon zu Vermischungen. Wollen wir nun die Prozente ausrechnen, die an deutschem Blut verblieben? Die Nazis hätten vermutlich Lenin wahlweise als Juden oder Deutschen eingestuft, gerade so, wie es gerade gebraucht wurde. Seine Vorfahrensliste war ja bunt genug.
4. Viele hängten gerne ihre Fahne in den Wind und 'passten sich an'. Da kam es auch vor, dass in der Ahnenreihe oder eigenen Geschichte die Fahne hin und her flatterte. Im Exil war Lenins deutsche Vergangenheit ihm vermutlich nützlich, später wohl eher ein Makel.
5. Bei Personen der Öffentlichkeit wurde gerne die Biografie und Genealogie frisiert, nach bevorzugter Weltanschauung 'korrigiert', unterschiedlich gewichtet oder aus den Archiven verschwanden einfach 'belastende' Dokumente. Lenin (oder auch Hitler) gehörte sicherlich zu den bevorzugten Forschungsobjekten, denen die Passende Vergangenheit verpasst wurde.
6. Auch deutsche Gesetze, wie z.B. das BVFG und die dazu gehörenden Verwaltungsvorschriften, wurden seit 1953 mehrfach angepasst, gerade so, wie es in die aktuelle Politik passt/e. Damit verschoben sich die Chancen, zum Kreis der betroffenen zu gehören, gewaltig. Mancher, der früher willkommen war und großzügig empfangen wurde, hätte wohl heutzutage kaum eine Chance mehr. Zu welchem Gesetzesstand passt nun die Anerkennung?
Wie deutsch sind Russlanddeutsche?
Das bleibt die Frage!
Wer Russlanddeutsche/e ist, wird sich nie 100% klären lassen. Dafür gibt es kein Gebot und das Spektrum ist je nach Auffassung und vielleicht Gesetzeslage mehr oder minder breit. Eigentlich kann es nur jeder für sich selbst entscheiden und darauf hoffen, dass Andere dem zustimmen.
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