Deutsch
Germany.ruФорумы → Архив Досок→ Die Brücke

Wie deutsch sind Russlanddeutsche?

12.01.11 08:28
Re: Wie deutsch sind Russlanddeutsche?
 
  Ost-Kasachstaner посетитель
Ost-Kasachstaner
в ответ gadacz 09.01.11 20:21
[цитата]Anders ist die politische Entscheidung, Menschen aus dem Ostblock mit deutschen Vorfahren den Erwerb der Staatsbürgerschaft erheblich zu erleichtern.[/цитата]
Da ist eine Art Wiedergutmachung für die Benachteiligung wegen der Rache an den Deutschen. Das bessere Wort kommt mir momentan nicht in Sinn.
Als Spätaussiedler z. B. werden die Menschen (und derer Nachfahren) anerkannt, die am 08.05.1945 auf einigen bestimmten Territorien (auch China ist dabei!!) gelebt haben und von den dortigen Regierungen als Deutsche angesehen wurden. Meine Eltern wurden 1932/1933 geboren, und haben durch die entsprechende Eintragungen in dem Innenpass bewiesen, dass sie von der Regierung, und selbstverständlich von anderen Mitmenschen als Deutsche angesehen wurden. Aufgrund dieser Tatsache könnte man schon Deportation vermutet werden. Ich sollte beweisen, dass mindestens ein von meinem Elternteil am 08.05.1945 auf dem Gebiet der Wirksamkeit der Bundesvertriebenengesetzes lebte und als Deutsche angesehen wurde.
Aber niemand von unserer Verwandtschaft musste nachweisen, dass seine Vorfahren aus der Staaten, die sich später ins Deutsche Reich aufgegangen wurden in die o.g. Territorien kamen.
Die Vorfahren meines Vater könnten Holländer gewesen sein, und meiner Mutter Österreicher und Polen. (Einige protestantische Österreicher lebten nach der Einladung des Alten Fritz in Schlesien, wo einige für Luthertum interessierte slawische (polnische???) Volkszugehörige gerne die Eheschließungen mit den deutschsprachigen Protestanten betrieben haben.
Den Bundesvertriebenengesetz interessiert all das nicht.
Hätte jemand aus Deutschland in die entsprechende Territorien nach dem 08.05.1945 eingereist, würde er beim versuchtem Rückkehr nach anderen Regeln behandelt.
Die USA, Australien usw. wurde von Deutschland nicht überfallen und die Deutschen in diesen Ländern haben mit den Deutschen aus dem Ost-Europa, vor allem aus der UDSSR, kein vergleichbares Schicksal erlebt.
Ich kenne eine deutsche Frau, die einen Mann geheiratet hat, der als zweite Sekretär eines Stadtkomitees der KPdSU war. Diese Dame darf nicht als Spätaussiedlerin nach Deutschland einreisen. Sie entging den Benachteiligungen. Egal, ob Ihre Vorfahren Deutsche waren und ob sie gut Deutsch spricht.
All das ist sehr kompliziert.
Die Frage bleibt aber, wieso betonen viele Russlanddeutsche die Sache mit den Vorfahren.
Weil hier in Deutschland viele Menschen von der ganzer Geschichte sehr wenig oder gar nichts wissen. Leider sind viele Spätaussiedler selber in diesen Angelegenheiten irritiert. Weil früher noch andere Aussiedlung nach Deutschland möglich war, die von Willi Brandt organisierte Familienzusammenführung.
Außerdem gab es verschleppte Altreichsdeutsche, Memelländer und einige verschleppte, oder nicht rechtzeitig ausgereiste Vertragsumsiedler ( Die Familie von ehemaligen Bundespräsidenten war auch nach einem Vertrag umgesiedelt.)
Also, die aus Deutschland ausgereiste Vorfahren sind für diesen Gesetz unwichtig. Jemand sollte als deutsche Volks- oder Staatsangehörige am 05.08.1945 in den entsprechenden Ländern angesehen werden.
 

Перейти на