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Wie deutsch sind Russlanddeutsche?

09.07.10 12:12
Re: Wie deutsch sind Russlanddeutsche?
 
gadacz патриот
gadacz
In Antwort auf:
Es gibt eine riesige Auswahl von Studien u.a. über und aus „der Sicht der hier Geborenen“
Sie meinen die Russland-Deutschen der 2. Generation? Also die Kinder der Aussiedler?
In Antwort auf:
Publikationen von jungen russlanddeutschen Forschern
Das ist die eine Sicht der Fakten und Empfindungen.
In Antwort auf:
Heimatvertriebenen aus Osteuropa war es sehr schwer
Ich kenne diese Generation sehr gut. Sie bestimmten das "Ostbild" meiner Kindheit und Jugend. Aber es waren bis Kriegsende eindeutig Deutsche mit deutscher Staatsangehörigkeit, also die vertriebenen und geflüchteten Landsleute aus dem Osten. Millionen kamen und wurden hier aufgenommen. Das lief auch nicht reibungslos, aber wenigstens gab es keine kulturellen und sprachlichen Barrieren. Im Aufbau nach Kriegsende und wachsenden Witschaftswunder waren sie auch als Arbeitskräfte willkommen. Zudem war es "Spielmaterial" gegen den kommunistischen Osten im Kalten Krieg.
In Antwort auf:
Deswegen ist der Integrationsprozess für die Spätaussiedler und ihre Familienangehörigen leichter
Diesen Eindruck kann ich nicht teilen und auch nicht aus der Praxis bestätigen. Einige haben es sicher leichter. Die fallen auch kaum auf und werden öffentlich vermutlich kaum als "Fremde" wahrgenommen. Auffällig und schwierig sind die, die es nicht so reibungslos schaffen.
Die Darstellung in der Öffentlichkeit war/ist für beide Gruppen (Heimatvertriebene, Spätaussiedler) sehr unterschiedlich. Die organisierten Heimatvertriebenen bestimmten erheblich die Nachkriegspolitik in der BRD und waren kulturell massiv präsent. Beim Jahrestreffen waren größte Stadien stets überfüllt.
Die Präsenz der Russland-Deutschen ist dagegen nur vereinzelt zu spüren und wird nicht immer positiv bewertet.
Meine Beobachtung und Ansatz zur Kritik: Das kulturelle und sprachliche Auftreten ist mehr von den Herkunftsländern, als vom Deutschtum geprägt. Eine russlanddeutsche Kultur wird wenig in die Öffentlichkeit getragen. Da werden sie locker von zugewanderten Türken oder Italienern übertrumpft, die selten den Anspruch erheben, Deutsche zu sein.
Hier würde ich mir wünschen, dass es in der Öffentlichkeit sichtbar wird, dass es Deutsche gibt, die vielleicht Plato sprechen, mit einer anderen, typischen Kultur das Bild bereichern und mit ihren speziellen Erfahrungsschatz zur Völkerverständigung beitragen.
In Antwort auf:
Das Deutschtum konnte erst unter starker staatlicher Unterdrückung vor allem in dem religiösen Leben weiter gepflegt und gewahrt werden

Das ist ein wesentlicher Punkt! Da kann man bei der Motivation zur Umsiedlung und Erfolg einer Integration ansetzen:
1. Kamen sie, weil sie nicht mehr mit der Unterdrückung leben wollten und endlich hier ihr Deutschtum in Sprache und Kultur frei ausleben wollen?
2. Kamen sie, weil sie verführt und gelockt wurden und genealogisch noch in das Raster passten, aber Sprache und Kultur längst aufgegeben hatten -- oder unter Druck aufgaben?
Ist es vermessen von den hier seit Generationen lebenden Deutschen, diese Zuwanderer an ihrem sicht- und spürbaren Deutschtum zu messen? Oder haben sie die Deutschen daran zu orientieren, dass da "irgendwelche Deutschen" ankommen, die wie Russen auftreten und sich "Deutsch" nennen, weil irgendwelche alten Dokumente es beweisen?
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
 

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