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grenzen sich Russlanddeutsche ab?

08.08.09 21:24
Re: grenzen sich Russlanddeutsche ab?
 
gadacz патриот
gadacz
in Antwort Musiker53 08.08.09 19:51
Waldemar, die Geschichte der Deportationen, Zwangsarbeit, Diskriminierung der Deutschen und anderer Volksgruppen ist ja hinlänglich bekannt. Das ist in allen diesen Ländern eine Tragödie und Unrecht gewesen.
Bei der Frage der Abgrenzung einiger Zuwanderer kann man doch nicht die Geschichte heranziehen, um eine Abgrenzung zu entschuldigen. Das geht in der ersten Zeit nach der Einreise noch gut, aber irgendwann -- möglichst bald -- sollten sie ein integrierter Teil der Gesellschaft hier sein. Da helfen keine Ausreden mehr.
Immerhin sind ja die Zuwanderer mit Deutscher Abstammung, sofern sie nicht gleich nach dem Krieg als Vertriebene hier ankamen, nach Deutschland eingereist, weil sie DEUTSCHE sind.
Einige schaffen den Sprung in die Heimat der Vorfahren sehr gut und Andere zeigen geringes Interesse sich hier einzugliedern. Sie warten bestenfalls ab, wie sich nun die hier geborenen Deutschen und die Behörden um deren Integration bemühen. Da weder die Nachbarn noch die Ämter besonderen Eifer zeigen, kapseln sie sich ab und meckern herum. Das schafft wenig Freunde.
Früher hatte ich beruflich und in der Nachbarschaft viel mit "Rumänen" zu tun, nun treffe ich jede Woche mindestens 10 - 20 "Russen". Da erlaube ich mir schon manchen subjektiven Vergleich.
Von den "Russen" sind etwa die Hälfte Russlanddeutsche, der Rest andere Nationalitäten aus der ex-UdSSR. Der Kontakt zu den nichtdeutschen Zuwanderern aus dem Osten ist deutlich besser und herzlicher. Erstaunlicherweise sprechen sie auch meistens gut Deutsch, oft besser als die Russlanddeutschen. Vielleicht liegt es daran, dass sie es nicht als selbstverständlich betrachten, hier aufgenommen zu werden. Sie bemühen sich selbst darum.
Interessant war auch in letzter Zeit die Beobachtung der Veranstaltungen
1. Bundestreffen der Landsmannschaft Deutscher aus Russland in Rheinberg
2. Deutsch-Russische Festtage im Juni in Berlin (etwas in der Tradition der Feste der DSF in der DDR)
Die Ersten feierten sich selbst, die Zweiten feierten zusammen mit den Deutschen
Die Ersten wollen Deutsche sein nach eigenem Verständnis, die Zweiten waren überwiegend Russen und eingeborene Deutsche als Gäste der fröhlichen Feier.
Vergleicht man die Programme, Berichte und das Echo in der Presse, findet man eine interessante Antwort auf die Frage: "Grenzen sich Russlanddeutsche ab?"
Ich vermute, dass die etablierten Russlanddeutschen, die hier ein Teil der Gesellschaft geworden sind, kaum nach Rheinberg gereist sind. Die nehmen ihr Leben selbst in die Hand und jammern (und fordern) nicht im Chor. Die grenzen sich nicht ab sondern sind mittendrin, so sehr, dass sie garnicht auffallen und jedem als normale Mitbürger gelten
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
 

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