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Rechtsschreibung reformieren

01.10.08 22:45
Re: Rechtsschreibung reformieren
 
  Musiker53 местный житель
в ответ gadacz 19.09.08 15:53
Ich habe gegenwärtig nicht zu viel Zeit und Lust, um zu den komplizierten Themen Beiträge zu schreiben, aber hier muss ich noch etwas vervollständigen, sonst kann bei den Lesern der falschen Eindruck entstehen.
"Umleitungsschilder" brauchen wir hier nicht, du hast selber von Didaktik (#89)geschrieben
In Antwort auf:
Viel sinnvoller und besser wären ernsthafte Vorschläge, wie man die Didaktik verbessern kann, um das Erlernen der bestehenden Sprache zu erleichtern

Meiner Meinung nach passt doch meine Bemerkung von Analphabeten, die zuvor von ABC0123 angesprochen wurde, auch zu diesem Thema.
Es geht sowohl um die Rechtschreibung als auch um von dir angesprochene Didaktik.
Und um Lese - und Schreibfreude.
Total-Analphabeten gibt es heute in Deutschland nur sehr wenige.
Es geht hier um die funktionalen Analphabeten, die über unzureichende schriftsprachtliche Fähigkeiten verfügen.

Auf der Seite http://www.sat1.de/news/sendung/content/34448/
habe ich Folgendes gelesen:
╚Zu den vier Millionen werden nur Menschen gezählt, die ihre komplette Pflicht-Schulzeit in Deutschland verbracht haben╩, sagte Hubertus ( Peter Hubertus ist Geschäftsführer des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung). Sonst läge die Zahl noch höher. Die Schätzung des Verbandes wurde unter anderem durch die zurückliegende PISA-Studie gestützt. Dabei seien knapp zehn Prozent der Schüler unter die Mindestanforderungsstufe gefallen, was faktisch funktionalem Analphabetismus entspreche.
Siehst du, es handelt sich dabei gar nicht um die Ausländer.
Deutsche Rechtschreibung ist nicht so einfach und die Menschen, die keine Lust aufs Lesen und vor allem aufs Schreiben haben, vergessen irgendwann die Regeln und haben noch weniger Lust auf solche Sachen und irgendwann werden Sie zu den funktionalen Analphabeten.
Dass die russische Rechtschreibung einfacher als die deutsche ist, sehe ich auf dem Beispiel meiner Mutter. Mit 7 Jahren (1940) ging sie in die ukrainische Schule, mit acht wurde sie (1941) deportiert, mit 9 musste sie wie viele andere Kindern noch betteln und... und mit 10 Jahren fing sie an auf dem Lande zu arbeiten. Russische Lese- und Schreibkenntnisse wurden ihr von älteren Brüdern beigebracht. Sie hat die Schule nur ein Jahr richtig besucht trotzdem könnte sie ganz normale populäre Zeitschriften, wie "Gesundheit" oder "Arbeiterin" lesen und sogar schreiben, dies aber schlecht.
Ich habe selbst an der Schule mit dem Unterricht in der russischer Sprache gearbeitet und weiß, dass auch nicht russische Muttersprachler, sondern auch kasachische, oder tatarische Kindern in der russischen Sprache gut schreiben und vor allem lesen konnten.
Selbstverständlich, man darf auch von Didaktik sprechen, man kann, vielleicht sogar muss, auch bessere Lernmethoden entwickeln. Aber wenn jemand keine Interesse an Lesen und Schreiben hat, wird es ihr/ihm schwierig, gute (deutsche!) Rechtschreibung jahrelang beizubehalten.
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