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Die Identität (auch was ist "deutsch")

21.06.08 18:15
Re: Die Identität
 
  Musiker53 знакомое лицо
Gehen wir ein bisschen zurück in die UdSSR! Es kamen interessante Zeiten (Ende 60er-70er-Anfang 80er), wo in einigen Gebieten des Landes die Völker immer näher zueinander kamen. Vor allem war das in Kasachstan bemerkbar. Dort lebten die Vertreter von sehr vielen Völkern, die in einigen Gebieten recht vermischt wurden. Es werden häufig die "Mischehen" geschlossen. Ich lebte in der Stadt Semipalatinsk und hatte gute Freunde oder Bekannte nicht nur unter Deutschen oder Russen, sondern auch unter Juden, Tataren und Kasachen.
Die Religionen waren schon seit Anfang 30er Jahre bedeutungslos. Die sowjetische Schule war überall eine sozialistische Schule und einzige herrschende Ideologie war Marxismus-Leninismus.
Einige alte Bräuchen und Sitten der unterschiedlichen Völkern verschwanden und die anderen, die viel Gemeinsamkeiten aufweisen, blieben erhalten.
Zur Erfüllung des Programms Neulanderschließung kamen 150.000 Arbeiter aus Rußland, der Ukraine, Weißrußland und Moldawien in die kasachische Steppe. Das waren meistens junge Leute, die sich schnell aneinander anpassen könnte. Es bildete sich eine neue Identität, die von der Kommunistischer Partei als sowjetische Volk bezeichnet wurde und Kasachstan als deren Schmiede oder Schmelztiegel. Aber auch woanders in der UdSSR, in großen Städten oder wie z.B. beim Bau der größeren Wasserwerken bildete sich solche gemischte Volksgemeinschaft. Das lief aber nicht überall. Sogar nicht im ganzen Kasachstan! (Der ist 7,4 Mal so groß, wie Deutschland!!).
Als die UdSSR zerfiel, wurden in vielen Gebieten gerade diese multinationale Familien große Verlierer. Stellen Sie sich vor, die Mutter ist eine Armenierin und der Vater ein Aserbaidschaner. Nach dem Krieg um Bergkarabach könnte solche Familie "weder da noch dort" leben. Viele solche Familien haben einen Wunsch, sich in die entfernte Länder zu verschlagen. Mit dem wachsendem Nationalismus und Wiederbelebung der Religion in den Ländern der Ex-UdSSR fühlen sich solche Familien dort gar nicht wohl und suchen ihr Glück woanders. Auch in Deutschland! Viele Sprechen russisch, sind aber immer noch irgendwie "sowjetisch" .
 

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