Deutsch
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Die Identität (auch was ist "deutsch")

15.06.08 17:25
Re: Die Identität
 
  Musiker53 знакомое лицо
в ответ gadacz 13.06.08 22:36, Последний раз изменено 16.06.08 12:37 (Musiker53)
Ich freue mich, dass du mit mir einverstanden bist. "Die Sprache ist nicht das Einzige, was einen Menschen eindeutig identifizieren kann", habe ich am Anfang an geschrieben.
Deswegen behaupte ich nicht, dass die Südtiroler, obwohl sie laut der Sprachwissenschaft
http://de.wikipedia.org/wiki/Bairisch bairisch sprechen, tatsächlich die Bayer sind. Genauso wie Österrecher. Auf dieser Webseite gibt es eine Karte, wo man sehen kann, in welchen Staaten bairisch gesprochen wird.
1998-1999 arbeitete ich bei Erstaufnahmeeinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes des Landes Berlin für Asylbewerber und Flüchtlinge und hatte SEHR VIEL mit den ehemaligen jugoslawischen Bürgern zu tun. Musste auch rund 200 Wörtern in der Sprache lernen, die einige Vertreter meiner Klientel noch als Jugoslowenski bezeichnete und die Wissenschaftler als Serbokroatisch. (srpskohrvatski)
Ich habe all diese Beispiele angegeben, um deutlich zu machen, das die Sprache noch nicht alles ist.
Jetz aber schauen wir mal, wie kompliziert auch die Sache mit den Russen sein kann.
Jemand hat sich einmal über die die große Zahl in Berlin lebenden Russen aufgeregt und meinte:
"Die wären doch wirklich viel besser in der Heimat aufgehoben. Oder sind es wirklich nur wirtschaftliche Interessen???"
Nicht bei allen!
http://www.statistik-berlin.de/statistiken/einwohnarbeitsm/Auslaender_Tabelle.ht...
2005. Russland - 14 005, Ukraine - 8 667, Weißrußland - 1 402, Kasachstan - 1 665, Lettland - 1073, Moldau - 628, usw., usw. Es gibt auch die beträchtliche Gruppe "kurzfristig Bleibender" .
Jetzt betrachten wir z.B. die Russen aus dem Estland. Was seit ungefähr 15 Jahren in diesem Land abläuft, kann man mit dem Begriff "geschichtliche Revision" bezeichnen. Die Ereignisse vor allem um 1939-1945 werden neu bewertet und die russische Bewohner als Besatzer abgestempelt. In 40-50er Jahren kamen aber viele russische Einwanderer dorthin mit den Gedanken: "Wir helfen dem estnischen Volk bei wirtschaftlichem Aufbau des Landes." Die nachfolgende Generationen den Russen haben mit den stalinistischen Verbrechern, die da geschehen sind, gar nichts zu tun.
Zur Zeit werden dort sogar die heldenhafte SS-Divisionen geehrt. Und ehemalige Rotarmisten stehen ganz schlecht da. Sind die Russen in ihrer Heimat Estland gut aufgehoben?
Und was ist mit der "geschichtlichen Revision" in der Ukraine?
Am 12. Oktober 2007 wurde Roman Schuchewitsch vom Präsidenten der Ukraine posthum der Titel "Held der Ukraine" verliehen. Schuchewitsch war zunächst Anführer des der Wehrmacht unterstellten Bataillons Nachtigall, das am 29. Juni 1941 beim "Massaker von Lemberg" 7000 Juden ermordete. Danach war er Kommandeur des 201. Bataillon der Ukrainischen Schutzmannschaft. Schuchewitsch hatte den Rang des SS-Obersturmbannführers. (Zitat)
Es leben immer noch russisch sprechende Juden in der Ukraine, die sich dort unwohl fühlen.
Es gibt auch sehr viele bi- oder sogar multinazionale Familien, von denen ich später noch erzähle.
Die Fortsetzung folgt...
 

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