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ПП без пособия. Медицинская страховка.

14.06.16 11:11
Re: ПП без пособия. Медицинская страховка.
 
  NatalieDeu прохожий

Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz - BVFG)

§ 11 Leistungen bei Krankheit

Bundesvertriebenengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. August 2007 (BGBl. I S. 1902), das zuletzt durch Artikel 10 des Gesetzes vom 20. November 2015 (BGBl. I S. 2010) geändert worden ist

(1)
Wer als Spät­aus­sied­ler aus den Aus­sied­lungs­ge­bie­ten in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach dem Ver­las­sen die­ser Ge­bie­te im Gel­tungs­be­reich die­ses Ge­set­zes sei­nen stän­di­gen Auf­ent­halt ge­nom­men hat, er­hält ein­ma­lig Leis­tun­gen wie ein Ver­si­cher­ter der ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung, wenn der Leis­tungs­grund am Tag der Auf­ent­halts­nah­me ge­ge­ben ist oder in­ner­halb von drei Mo­na­ten da­nach ein­tritt.
(2)
Die Leis­tun­gen bei Krank­heit nach den §§ 27 bis 43a des Fünf­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch sowie Zu­schüs­se zur Ver­sor­gung mit Zahn­er­satz nach § 55 des Fünf­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch und die im Zu­sam­men­hang mit die­sen Leis­tun­gen not­wen­di­gen Fahr­kos­ten (§ 60 des Fünf­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch) wer­den längs­tens für die ers­ten 78 Wo­chen von dem Tag der Auf­ent­halts­nah­me im Gel­tungs­be­reich die­ses Ge­set­zes an ge­währt, Kran­ken­geld und Mut­ter­schafts­geld nach § 24i des Fünf­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch längs­tens für 182 Tage, die an­de­ren Leis­tun­gen bis zum Ab­lauf der Frist von drei Mo­na­ten nach Ab­satz 1 Satz 1. Leis­tun­gen zur Ent­bin­dung ein­schließ­lich Mut­ter­schafts­geld wer­den ge­währt, wenn die Ent­bin­dung in der Frist von drei Mo­na­ten nach Ab­satz 1 Satz 1 liegt.
(3)
Kran­ken­geld (§§ 44 bis 51 des Fünf­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch) und Mut­ter­schafts­geld (§ 24i des Fünf­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch) er­hal­ten Be­rech­tig­te nur, wenn sie bis zum Ver­las­sen der in Ab­satz 1 ge­nann­ten Ge­bie­te
1.
in einem Ar­beits­ver­hält­nis ge­stan­den haben,
2.
in Ge­wahr­sam ge­hal­ten wur­den und Be­rech­tig­te im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 1 des Häft­lings­hil­fe­ge­set­zes sind,
3.
eine Tä­tig­keit als Selb­stän­di­ger oder mit­hel­fen­der Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger haupt­be­ruf­lich aus­ge­übt haben,
4.
eine ge­setz­li­che Wehr­pflicht er­füllt haben oder
5.
wegen ihrer Volks­zu­ge­hö­rig­keit, ihrer Aus­sied­lungs- oder Über­sied­lungs­ab­sicht oder wegen eines ver­gleich­ba­ren nach frei­heit­lich-de­mo­kra­ti­scher Auf­fas­sung von ihnen nicht zu ver­tre­ten­den Grun­des ge­hin­dert waren, eine Be­schäf­ti­gung nach Num­mer 1 oder eine Tä­tig­keit nach Num­mer 3 aus­zu­üben.
Auf eine Leis­tung nach Ab­satz 1 be­steht kein An­spruch, wenn die Be­rech­tig­ten hier­auf einen An­spruch nach an­de­ren ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten haben, aus­ge­nom­men einen An­spruch auf Grund einer Kran­ken­ver­si­che­rung nach § 5 Abs. 1 Nr. 2 des Fünf­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch, wenn fest­ge­stellt wurde, dass ein Be­zie­her von Ein­glie­de­rungs­hil­fe be­reits bei Be­ginn des Leis­tungs­be­zugs ar­beits­un­fä­hig war.
(4)
Kran­ken­geld oder Mut­ter­schafts­geld er­hält der Be­rech­tig­te in Höhe der Leis­tun­gen zur Si­che­rung des Le­bens­un­ter­halts nach dem Zwei­ten Buch So­zi­al­ge­setz­buch. Die Vor­schrif­ten des Zwei­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch über die Be­dürf­tig­keit und das bei den Leis­tun­gen zur Si­che­rung des Le­bens­un­ter­halts zu be­rück­sich­ti­gen­de Ein­kom­men sind nicht an­zu­wen­den.
(5)
Die Leis­tun­gen ge­währt die für den Wohn­ort der Be­rech­tig­ten zu­stän­di­ge All­ge­mei­ne Orts­kran­ken­kas­se. Haben die Be­rech­tig­ten frü­her einer an­de­ren Kran­ken­kas­se an­ge­hört, so haben sie das Recht, die Leis­tun­gen bei die­ser zu be­an­tra­gen.
(5a)
Be­rech­tig­te, die eine Leis­tung nach den Ab­sät­zen 1 bis 4 in An­spruch neh­men, haben dem Leis­tungs­er­brin­ger vor In­an­spruch­nah­me der Leis­tung einen Be­rech­ti­gungs­schein der nach Ab­satz 5 zu­stän­di­gen Kran­ken­kas­se aus­zu­hän­di­gen. In drin­gen­den Fäl­len kann der Be­rech­ti­gungs­schein nach­ge­reicht wer­den. Ärzte, Zahn­ärz­te, Kran­ken­häu­ser, Apo­the­ken und sons­ti­ge Leis­tungs­er­brin­ger haben für Leis­tun­gen nach Ab­satz 1 nur An­spruch auf die Ver­gü­tung, die sie er­hal­ten wür­den, wenn der Spät­aus­sied­ler Ver­si­cher­ter der ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung wäre.
(6)
Der Auf­wand, der den Kran­ken­kas­sen ent­steht, wird ihnen aus Mit­teln des Bun­des er­stat­tet. Als Er­satz für Ver­wal­tungs­kos­ten er­hal­ten die Kran­ken­kas­sen 8 vom Hun­dert ihres Auf­wands für die nach den Ab­sät­zen 1 bis 5 ge­währ­ten Leis­tun­gen.
(7)
Bei Ge­wäh­rung der Leis­tun­gen gel­ten die §§ 61 und 62 des Fünf­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch über Zu­zah­lun­gen und Be­las­tungs­gren­ze ent­spre­chend. Fer­ner sind hier­bei und bei der Er­stat­tung des Auf­wands und der Ver­wal­tungs­kos­ten an die Kran­ken­kas­sen das Erste und Zehn­te Buch So­zi­al­ge­setz­buch ent­spre­chend an­zu­wen­den, § 110 des Zehn­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch je­doch mit der Maß­ga­be, dass die Kran­ken­kas­se Er­stat­tun­gen nach Ab­satz 6 auch un­ter­halb des in § 110 Satz 2 des Zehn­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch ge­nann­ten Be­tra­ges ver­lan­gen kann, wenn die­ser Be­trag durch Zu­sam­men­rech­nung der Er­stat­tungs­an­sprü­che in meh­re­ren Ein­zel­fäl­len er­reicht wird.
(7a)
Bei der Ge­wäh­rung von Leis­tun­gen sind die Vor­schrif­ten an­zu­wen­den, die in dem Land gel­ten, das nach § 8 für den Spät­aus­sied­ler als Auf­nah­me­land fest­ge­legt ist oder fest­ge­legt wird.
(8)
Für Rechts­strei­tig­kei­ten auf Grund der Vor­schrif­ten der Ab­sät­ze 1 bis 7a ist der Rechts­weg zu den Ge­rich­ten der So­zi­al­ge­richts­bar­keit ge­ge­ben.
 

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