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ДИАЛЕКТ (минисловарь)=в архивы не убирать!!

11.03.12 13:10
Re: ДИАЛЕКТ (минисловарь)=в архивы не убирать!!
 
exorcio коренной житель
exorcio
в ответ NbauerD 10.03.12 11:39, Последний раз изменено 11.03.12 13:12 (exorcio)
Konteniusfeld
Es wird wohl kaum einen Menschen geben, der so sehr aller Wißbegierde bar ist,daß, wenn ihm Schriften der Vorwelt zu Händen kommen, die sich vorzüglich auf
seine Herkunft beziehen, er dieselben nicht mit voller Aufmerksamkeit lesen und darüber mit tiefer Befriedigung nachdenken würde. So angenehm also solche
Schriften für uns sind, so werden sie es auch für unsere Nachkommen sein, wenn sie von uns, ihren Voreltern, etwas Schriftliches vorfinden.
Um unseren Nachkommen hierin ein Genüge zu leisten, so ist hier eine kurze geschichtliche Übersicht der Gründung und des Bestehens unserer Kolonie aufgesetzt.
Im Jahre 1831 wurde der erste Schritt zur Ansiedlung der Kolonie Konteniusfeld gemacht; am 24. März wurde die Steppe zugemessen und der passendste Platz zur
Anlegung der Kolonie aufgesucht, darauf die Feuerstellen geordnet und abgezeichnet, durchs Los verteilt und zur Frühlingsaussaat geschritten. Im
Sommer wurde dann auch der Häuserbau in Angriff genommen. Die Kolonie grenzt im Norden an die Steppe der Kronsbauern des russischen Dorfes Tschernigowka, wo der
kleine Steppenfluß Behemtschukrak die eigentliche Grenze bildet. Im Westen grenzt sie an die beiden Kolonien Waldheim und Gnadenfeld, im Süden an den Tschumakenweg, der von Bachmut in die Krim führt. Der flache Steppenfluß
Kuruschan zieht sich ziemlich mitten durch den Plan, an dessen südlicher Seite die Kolonie erbaut ist. Auf jeder Seite der Gasse wohnen 15 Wirte, jede Feuerstelle ist 36 Faden breit.
Dieser fast immer trockene Fluß Kuruschan richtet bei vorkommenden Platzregen häufig Schaden in den Gemüsegдrten an. In der Nähe des Behamtschukrak befindet sich eine Grube von weißer Erde,
welche von den umwohnenden Russen und Deutschen zum Stukkaturen der Häuser benutzt wird. Diese Erde ist auch ein vorzügliches Material zur Bereitung der Luftziegel, aus welchen alle Wohngebäude in Konteniusfeld aufgeführt sind.
Die ganze Steppe ist flach und mit fruchtbarer etwas salpeterhaltiger
Schwarzerde, auf weiß und rotlehmiger Unterlage, bedeckt. Das Grundwasser liegt ziemlich tief, weshalb das Land schnell austrocknet. Am 1. Januar 1848 waren in der Plantage auf Standorten befindlich 2121 Wald- und 1575
Maulbeerbäume.
Der Gebietsälteste Johann Klaassen gab der Kolonie zum Andenken an den um die Kolonien so sehr verdienten, verstorbenen Oberrichter des Kontors für
ausländische Ansiedler in Jekaterinoslaw Wirklichen Staatsrats von Kontenius den Namen Konteniusfeld.
Als Abkömmlinge von früheren Einwanderern der Molotschnaer Mennonitenkolonien bekamen die Ansiedler keinen Kronsvorschuß, sondern mußten sich mit dem in anderen Kolonien seit ihrer Verheiratung durch Taglöhner- und andere Arbeit erworbenen Vermögen ansiedeln. Die im Jahre 1835 aus Luftziegeln erbaute, 8 Faden lange und 4 Faden breite Schule wird im Winter von 85 Kindern besucht. Im Jahre 1843 wurden anstatt der früheren Gräben zum Schutz der Höfe und Gärten Zäune errichtet. In diesem Jahr soll ein Getreidevorratsmagazin aus gebrannten Ziegeln mit holländischer Pfannenbedachung gebaut werden. Die Erderschütterung am 11. Februar 1838 hat das Wasser in den Brunnen bis zu der salpeterhaltigen Erdschicht gehoben, wodurch es fьr Menschen ungenießbar geworden und für's Vieh in warmen Sommertagen, namentlich fьr die Pferde,
ungesund ist.
Im Jahre 1844 raffte eine Viehseuche fast alles Vieh hinweg, doch sind schon
wieder 292 Stück Rindvieh vorhanden.
In den Obstgärten befinden sich:
Obstbäume auf Standorten 6657 Stück
Wilde Birnbäume 442 "
Maulbeerbдume in Hecken 22923 "
In Baumschulen:
Veredelte Obstbäume 390 Stück
Unveredelte 5566 "
Gehölzbäume 2720 "
Maulbeerbäume 14422 "
------------
In Summa: 53120 Stück
Die Kolonie ist folgender Besuche von Kaiserlichen Regierungsbeamten gewürdigt
worden:
1831 vom Herrn Oberrichter Fadejew aus Jekaterinslaw.
1837 vom Herrn General von Insow.
1842, 1843 und 1845 von Herrn Wirklichen Staatsrat von Hahn aus Odessa.
Durch die Gründung der Stadt Berdjansk und den Aufschwung des Getreidehandels
kam auch in dieser Kolonie die Landwirtschaft bedeutend empor.
Schulz Andreas Voth.
Beisitzer Johann Thiessen, Abraham Dück.
Schullehrer Isaak Penner.
Konteniusfeld, d. 24. April 1848.
 

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