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ДИАЛЕКТ (минисловарь)=в архивы не убирать!!
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в ответ NbauerD 10.03.12 11:39, Последний раз изменено 11.03.12 13:10 (exorcio)
Wasserau
Die Ansiedler dieser Kolonie bestanden größtenteils aus Württembergern der Gegend Rottenburgs, die im Anfange dieses Jahrhunderts nach Preußisch Polen
wanderten und im Jahr 1804, mit einigen dortigen Einwohnern vereinigt nach Südrußland kamen, wo sie sich im Jahre 1805 unter der Anführung ihres Schulzen Valentin Büler 38 Familien stark unweit Weinau am Flusse Molotschna niederließen.
Der Name Wasserau wurde dem Orte erteilt, weil seine Talfläche im Frühling längere Zeit unter Wasser stand und dann in üppigster Vegetation aufblühte.
Im Jahr 1810 wurden noch 4 Familien Baden-Durlacher, aufgenommen.
Außerordentliche Unterstützungen hat die Kolonie nicht erhalten, von eigenen aus dem Auslande mitgebrachten Mitteln ist nichts bekannt.
Da das Land der Kolonie vom Ufer der Molotschna sich bei geringer Breite 12 Werst ausdehnte und deshalb bei der Bearbeitung Unbequemlichkeiten bot, so
entschlossen sich im Jahre 1815 16 Wirte in Gemeinschaft mit 15 Weinauer Familien an einen 12 Werst vom Wohnsitz entfernten Ort überzusiedeln. Nach
langer Beratung wurde auf Ansuchen bei der Obrigkeit die gänzliche Uebersiedelung Wasseraus im Jahre 1823 entschieden, wobei Weinau in den Besitz
des Landes an der Molotschna kam und dafür ein entsprechendes Landquantum unweit Neunassau an Wasserau abtreten mußte, worauf unter dem Schulzen Friedrich Bügler 10 Werst westlich vom alten Wohnsitz entfernt auf einer vollkommenen,
der kleinen Jedekorin zu abgedachten Ebene, 10 Werst weit vom Hauptort Molotschna das neue Wasserau gegründet wurde.
Die Kolonie besteht aus zwei Häuserreihen und zieht sich von Ost nach West. Sie liegt in der Mitte ihrer ein Viereck bildenden Ländereien.
Die Oberfläche ist mit 4Ѕ Arschin tiefer Schwarzerde bedeckt und ist am ergiebigsten für alle Getreidearten. Die Unterlage bis auf den 15 bis 22 Fuß tiefen Wassergrund enthält gelben Lehn in aufrechtstehendem Geschiebe mit leiser Salpeterbeimischung,
weshalb auch das Brunnenwasser stellenweise mit Salpeterteilen geschwängert ist. Der Ackerbau wird nach den heutigen Regeln und Vorschriften betrieben. Die Bäume, besonders die Rüster, erfreuen sich eines raschen Wachstums.
Mit der Waldanpflanzung ist erst 1847 an der Nord- und Südseite des Dorfes unmittelbar an die Obstgärten sich anschließend der Anfang gemacht. Die Baumzucht wurde bis jetzt nur betrieben, weil die Obrigkeit es verlangte.
Die Rindviehpest hat in 25 Jahren dreimal die Hälfte des Viehbestandes
aufgerieben. Außer unbedeutenden Kinderkrankheiten sind keine Epidemien unter Menschen vorgekommen.
In Hinsicht der Bauten macht Wasserau schöne Fortschritte; es sind bereits 8 Gebäude von gebrannten Ziegeln vorhanden und ebenso viel im Bau begriffen.
Auch besitzt Wasserau ein Schulhaus von gebrannten Ziegeln mit Strohbedachung im gewöhnlichen Stil erbaut und ein ebensolches Vorratsmagazin.
Die in Wasserau ansäßigen 2 Schmiede, 1 Wagner, 3 Tischler und 2 Schuhmacher haben vollauf zu tun.
Die Kolonie zählt gegenwärtig 26 Wirtschaften und 1 Freistelle. Sie ist von
61 Familien mit 341 evangelischen Seelen bewohnt; 219 Seelen mehr als bei der Ansiedlung.
Schulz: Schlägel
Beisitzer: Glöckler.
Die Ansiedler dieser Kolonie bestanden größtenteils aus Württembergern der Gegend Rottenburgs, die im Anfange dieses Jahrhunderts nach Preußisch Polen
wanderten und im Jahr 1804, mit einigen dortigen Einwohnern vereinigt nach Südrußland kamen, wo sie sich im Jahre 1805 unter der Anführung ihres Schulzen Valentin Büler 38 Familien stark unweit Weinau am Flusse Molotschna niederließen.
Der Name Wasserau wurde dem Orte erteilt, weil seine Talfläche im Frühling längere Zeit unter Wasser stand und dann in üppigster Vegetation aufblühte.
Im Jahr 1810 wurden noch 4 Familien Baden-Durlacher, aufgenommen.
Außerordentliche Unterstützungen hat die Kolonie nicht erhalten, von eigenen aus dem Auslande mitgebrachten Mitteln ist nichts bekannt.
Da das Land der Kolonie vom Ufer der Molotschna sich bei geringer Breite 12 Werst ausdehnte und deshalb bei der Bearbeitung Unbequemlichkeiten bot, so
entschlossen sich im Jahre 1815 16 Wirte in Gemeinschaft mit 15 Weinauer Familien an einen 12 Werst vom Wohnsitz entfernten Ort überzusiedeln. Nach
langer Beratung wurde auf Ansuchen bei der Obrigkeit die gänzliche Uebersiedelung Wasseraus im Jahre 1823 entschieden, wobei Weinau in den Besitz
des Landes an der Molotschna kam und dafür ein entsprechendes Landquantum unweit Neunassau an Wasserau abtreten mußte, worauf unter dem Schulzen Friedrich Bügler 10 Werst westlich vom alten Wohnsitz entfernt auf einer vollkommenen,
der kleinen Jedekorin zu abgedachten Ebene, 10 Werst weit vom Hauptort Molotschna das neue Wasserau gegründet wurde.
Die Kolonie besteht aus zwei Häuserreihen und zieht sich von Ost nach West. Sie liegt in der Mitte ihrer ein Viereck bildenden Ländereien.
Die Oberfläche ist mit 4Ѕ Arschin tiefer Schwarzerde bedeckt und ist am ergiebigsten für alle Getreidearten. Die Unterlage bis auf den 15 bis 22 Fuß tiefen Wassergrund enthält gelben Lehn in aufrechtstehendem Geschiebe mit leiser Salpeterbeimischung,
weshalb auch das Brunnenwasser stellenweise mit Salpeterteilen geschwängert ist. Der Ackerbau wird nach den heutigen Regeln und Vorschriften betrieben. Die Bäume, besonders die Rüster, erfreuen sich eines raschen Wachstums.
Mit der Waldanpflanzung ist erst 1847 an der Nord- und Südseite des Dorfes unmittelbar an die Obstgärten sich anschließend der Anfang gemacht. Die Baumzucht wurde bis jetzt nur betrieben, weil die Obrigkeit es verlangte.
Die Rindviehpest hat in 25 Jahren dreimal die Hälfte des Viehbestandes
aufgerieben. Außer unbedeutenden Kinderkrankheiten sind keine Epidemien unter Menschen vorgekommen.
In Hinsicht der Bauten macht Wasserau schöne Fortschritte; es sind bereits 8 Gebäude von gebrannten Ziegeln vorhanden und ebenso viel im Bau begriffen.
Auch besitzt Wasserau ein Schulhaus von gebrannten Ziegeln mit Strohbedachung im gewöhnlichen Stil erbaut und ein ebensolches Vorratsmagazin.
Die in Wasserau ansäßigen 2 Schmiede, 1 Wagner, 3 Tischler und 2 Schuhmacher haben vollauf zu tun.
Die Kolonie zählt gegenwärtig 26 Wirtschaften und 1 Freistelle. Sie ist von
61 Familien mit 341 evangelischen Seelen bewohnt; 219 Seelen mehr als bei der Ansiedlung.
Schulz: Schlägel
Beisitzer: Glöckler.