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почему лучше выбирать небольшой город.

10.11.21 20:58
Re: почему лучше выбирать небольшой город.
 
Geborgenheit патриот
Geborgenheit
в ответ dazan 10.11.21 19:29, Последний раз изменено 10.11.21 21:01 (Geborgenheit)

Die Sehnsucht der Städter nach dem Leben auf dem Lande ist ungebrochen. Das zeigt der Boom von Zeitschriften, die Idylle, Naturnähe und Freiraum jenseits der Ballungszentren feiern. Doch in der Realität wird der Alltag auf dem Dorf oft zunehmend mühsam, etwa beim Einkaufen. So werden die Wege zum Supermarkt für viele immer länger.

Schon jetzt kann nur noch jeder dritte Bewohner ländlicher Regionen in Deutschland einen Supermarkt in fußläufiger Entfernung bis zu einem Kilometer erreichen, teilte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion mit.

Der Befund spiegelt einen Prozess der Konzentration im Lebensmittelhandel wider, der seit Jahrzehnten anhält. Nach Zahlen der Handelsforscher vom Kölner EHI-Intstitut existieren derzeit bundesweit noch 38.600 Geschäfte. 1966 waren es 150.000.

Eine der Folgen: Auf dem Land müssen die Verbraucher im Durchschnitt fast zwei Kilometer zurücklegen, um den nächsten Supermarkt oder Discounter zu erreichen, in Luftlinie. Wer über kein Auto verfügt, kann rasch Probleme bei der Versorgung mit Lebensmitteln bekommen.

Tante Emma macht zu, und der Bus fährt nicht

Das schrumpfende Ladennetz ist nur eine der Herausforderungen, vor denen der ländliche Raum steht. Die drohende Vergreisung und damit einhergehend ein Wegzug junger Menschen träfen ländliche Regionen ungleich härter als die Metropolen, konstatierte Agrarminister Christian Schmidt kürzlich.

„Macht die Arztpraxis im Dorf zu, kann man nicht einfach zum Hausarzt drei Straßen weiter gehen. Gibt es weniger Kinder, muss die Dorfschule geschlossen werden“, beschrieb der Mann aus dem mittelfränkischen Obernzenn (2635 Einwohner) die Praxis. Dann bleibe nur der Bus, „und der kommt auch nicht so oft“.

Mit dem „Bundesprogramm ländliche Entwicklung“ und Modellvorhaben wie „Landaufschwung“ will der Christsoziale die Strukturschwächen dämpfen. Schließlich hatte die Regierung im Koalitionsvertrag versprochen, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu schaffen. Es wäre ein lohnenswertes Ziel: Immerhin leben 44 Millionen Bundesbürger in ländlichen Regionen, oft geprägt durch Infrastruktur-Schwächen vom Straßennetz bis zur Breitbandversorgung.

Kritiker wie der Grünen-Abgeordnete Markus Tressel monieren, dass den Worten bisher kaum Taten gefolgt seien. Tressel fordert, die Bundesregierung müsse eine Plattform für den Einzelhandel schaffen, um gemeinsam mit Unternehmen, Verbänden, Kommunen und Gewerkschaften Perspektiven aufzuzeigen.

Doch es ist fraglich, ob eine solche Allianz einen Trend stoppen könnte, der vor allem eine Folge des Strukturwandels im Einzelhandel ist. Supermärkte und Discounter werden größer, um die wachsenden Ansprüche der Kunden an Auswahl und Produktvielfalt zu befriedigen. Selbst harte Discounter setzen heute auf Durchschnittsflächen von mehr als 1000 Quadratmetern, wenn sie neue Filialen eröffnen – gern am Rand von Kleinstädten.

Lieber den längeren Weg zum Discounter

Um auf ihre Kosten zu kommen, benötigen die Kaufleute entsprechend größere Einzugsgebiete. Noch um das Jahr 2000 reichten 3500 Einwohner, um eine Filiale profitabel zu betreiben, heißt es in einer Studie des Bundesforschungsinstituts für ländliche Räume (Thünen-Institut).

Heute seien Orte mit weniger als 5000 Einwohnern für die großen Lebensmittelketten uninteressant. Etwas besser sehe es in Tourismus-Regionen aus. Immerhin gibt jeder Tagesgast nach Erhebungen rund 15 Euro im örtlichen Einzelhandel aus, mehr als doppelt so viel wie die lokale Bevölkerung.

Ein Teil der Schuld am Wegzug von Tante Emma aus dem Dorf trifft die Bewohner selbst, meinen die Fachleute: „Immer mehr Verbraucher kaufen nicht mehr an ihrem Wohnort ein, selbst wenn ein Angebot vorhanden ist.“ Gründe dafür seien vor allem „die erhöhte Mobilität und das Preisbewusstsein der Konsumenten“.


Mit anderen Worten: Wenn der Discounter in der nächsten Kleinstadt billiger ist, schaut der Dorf-Kaufmann regelmäßig in die Röhre. Und das ist häufig der Fall. Fast 90 Prozent der Menschen, die auf dem Land leben, fahren mit dem Auto. Manche nur, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt: „Das Auto wird bis ins hohe Alter zum Einkaufen genutzt“, heißt es in der Studie.

Ob der nächste Laden ein paar Kilometer weiter entfernt liegt, macht dann wenig aus. So trägt das Auto zum Ladensterben auf dem Land bei, während das immer dünnere Ladennetz zugleich das Auto immer unentbehrlicher macht - ein Teufelskreis.

Doch dabei muss es nicht bleiben. In Deutschland entwickelt sich seit einigen Jahren eine bunte Palette neuer Konzepte für kleine Geschäfte. Dazu zählt die Kette Um’s Eck, die der Großhändler Markant in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen aufbaut.


"Werde der, der du bist." Goethe Свобода человеку открывается в тот момент,когда ему безразлично,какое впечатление он должен производить.
 

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