Andrew Basso konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die Beziehung zwischen staatlicher Ideologie und Gruppendynamiken.
Anhand der Ergebnisse der empirischen sozialpsychologischen Studien von Phillip Zimbardo (Stanford-Prison-Experiment), Robert Milgram (Experiment zum Gehorsam), Salomon Ash (Gruppenzwang-Experiment) und Muzafer Serif (Robbers-Cave-Experiment) zeigte Basso, dass die in einer Gruppe wirkenden Dynamiken das Verhalten ihrer Mitglieder innerhalb kürzester Zeit verändern können. ( könnten -Konj.1.Pl. )
Dies gelte besonders für geschlossene Gruppen wie jene Polizeieinheiten, die als Teil der Einsatzgruppen ( Einsatztruppen) im Hinterland der Ostfront eingesetzt waren.
In solchen Situationen, die die Gruppe außerhalb jeder gewohnten Umgebung und Normensphäre stelle,
so Basso, wirke die Konstruktion einer äußeren Bedrohung, die es gewalttätig abzuwenden gelte, besonders enthemmend,
seien die Auswirkungen von ( der) Ideologie auf die Gruppe und ihre Mitglieder außerordentlich stark.
Die Gruppendynamik erfasse so auch ( die) Mitglieder, die nicht rückhaltlos von der legitimierenden Ideologie überzeugt seien. Dabei sei noch nicht ausreichend erforscht, welche Wirkung externe Kritik auf das Handeln der Gruppe habe.