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Война.

22.12.23 10:36
Re: Война.
 
rds191 постоялец
rds191
в ответ Kaxowka 22.12.23 10:25

Всю статью копировать не буду, мне проблемы со Шпигелем не нужны. Дам пару кусков, а остальное вы уже сами покупайте.


Von den unzähligen ukrainischen Soldaten, die seit mehr als zwei Monaten russische Angriffe abwehren, machen die Männer und vereinzelten Frauen des Asow-Regiments in Mariupol am häufigsten Schlagzeilen. Nicht nur Ukrainer sehen die Angehörigen dieses Regiments als Helden an, weil sie die völlig zerbombte und belagerte Hafenstadt buchstäblich bis zum Letzten verteidigen.Wie viele der zu Kriegsbeginn wohl 2000 Asow-Kämpfer überhaupt noch am Leben sind, verrät der ukrainische Generalstab aus taktischen Gründen nicht. Man spricht jedenfalls mehr über sie als über die in Mariupol zahlenmäßig überlegenen Soldaten der ukrainischen Marine, denn Asow ist berüchtigt dafür, Kämpfer mit rechtsextremer Gesinnung, Neonazis und Utranationalisten anzuziehen. Russlands Propagandamaschinerie benutzt das Regiment gern als Beispiel in seinen monströsen Lügen über die angeblich notwendige »Denazifizierung« der Ukraine.Wie die meisten westlichen Medien bezeichnet auch der SPIEGEL das Regiment als »rechtsextrem«. Ungeachtet der russischen Propagandalügen gibt es dafür stichhaltige Gründe. Das heutige Asow-Regiment wurde 2014 nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch in Kiew und dem russischen Überfall auf den Donbass als eines von mehr als 40 ukrainischen Freiwilligenbataillonen gegründet. Mehrere dieser bewaffneten Milizen wurden von Männern aus rechtsextremen Kreisen geführt, darunter die Bataillone »Aidar« und »Rechter Sektor«. Der erste Kommandant des Asow-Bataillons war der aus Charkiw stammende Andrij Bilezkyj, der junge Führer einer kleinen rechtsextremen Gruppierung mit Namen »Patriot der Ukraine«. Auch andere Führungsfiguren des Bataillons entstammten der ukrainischen Nazi-Szene. Die Truppe wurde schnell zu einem Anziehungspunkt für Extremisten aus dem In- und Ausland.Die neue ukrainische Führung unter dem damaligen Präsidenten Petro Poroschenko hatte kaum eine andere Wahl als die Hilfe dieser politisch fragwürdigen Milizen anzunehmen, denn Kiews desolate Armee stand dem russischen Aggressor hilflos gegenüber. Im Kreml-Fernsehen wurde Poroschenko deshalb als Führer einer »faschistischen Junta« geschmäht. Einige der kleinen Freiwilligen-Bataillone machten mehr durch Menschenrechtsverletzungen und Exzesse auf sich aufmerksam als durch Kampferfolge. Auch für das Asow-Bataillon, das damals wenige Hundert Männer zählte, dokumentierte die Uno-Menschenrechtsorganisation OHCHR in den ersten beiden Jahren des Donbasskrieges einzelne schwere Verbrechen gegen Zivilisten. Die von Russland aufgestellten »Separatistenführer« ließen derweil ungehemmt foltern und morden

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Der berüchtigte Gründer Andrij Bilezkyj verließ damals das militärische Kommando und wurde als unabhängiger Abgeordneter ins ukrainische Parlament gewählt. Der konservativen Partei »Volksfront« des damaligen Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk war der Kandidat für die eigene Liste zu heikel gewesen. Beflügelt von seinem Ruhm als Kriegsheld versuchte Bilezkyj seine politische Karriere voranzutreiben. Gemeinsam mit anderen Asow-Veteranen gründete er 2016 die neue rechtsextreme Partei »Nationales Korps«, die bis heute als politischer Flügel des Asow-Regiments wahrgenommen und von Bilezkyj auch offensiv als solcher vermarktet wird. Bei den Parlamentswahlen von 2019 erreichte diese Partei allerdings selbst in einem Bündnis mit anderen rechtsradikalen Parteien nur gut zwei Prozent der Stimmen. Anders als von Russland behauptet, hatten Rechtsextreme in der Ukraine keinen nennenswerten Einfluss über das Parlament.
Die militärische Führung des Asow-Regiments distanzierte sich Ende März gegenüber dem amerikanischen Sender CNN vom »National Corps« und – wenn auch butterweich – vom ehemaligen Kommandeur Bilezkyj. In der offenbar schriftlichen Stellungnahme teilte das Regiment mit, dass man Andrij Bilezkyj zwar als Gründer und ersten Kommandeur schätze und respektiere, »aber wir haben nichts mit seinen politischen Aktivitäten und der Partei ›Nationales Korps‹ zu tun«. Anschuldigungen wie Faschismus, Nationalsozialismus und Rassismus habe das Regiment schon mehrfach zurückgewiesen, hieß es weiter in der Stellungnahme. Es dienten im Regiment Ukrainer mit unterschiedlichsten Wurzeln: Griechen, Juden, Krimtataren und auch Russen. In seinem Emblem führt das Regiment weiterhin die Wolfsangel, ein Symbol, das seit seiner Verwendung durch deutsche Nationalsozialisten in Neonazikreisen beliebt bleibt. Auch die sogenannte Schwarze Sonne der SS taucht etwa in Videos oder bei Veranstaltungen des Regiments regelmäßig auf.Der ukrainische Rechtsextremismusforscher Anton Shekhovtsov, der das Regiment bis 2016 selbst als rechtsextreme Organisation eingestuft hatte, hält diese pauschale Charakterisierung nicht mehr für angemessen. Bilezkyj als politische Figur habe, zumindest in der Vergangenheit, eindeutig antisemitische und rassistische Positionen vertreten, räumt Shekhovtsov gegenüber dem SPIEGEL ein. Nicht nur seinetwegen sei das Bataillon für Neonazis attraktiv geworden. Das heutige Regiment aber sei keine politische Organisation, betont Shekhovtsov, sondern eine reguläre Einheit der Nationalgarde. »Die Männer, die heute dort kämpfen, haben sich dem Regiment angeschlossen, weil es in dem Ruf steht professionell und diszipliniert zu sein«, betont der in Wien lebende Politologe.
Dem widerspricht der kanadische Journalist Michael Colborne, der sich seit Langem mit rechtsextremen Bewegungen beschäftigt und nach intensiver Recherche unlängst ein Buch über die ukrainische Asow-Bewegung und ihre Verbindungen zu Rechtsextremen weltweit veröffentlicht hat.
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