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Heimat, Mai 2003
На титульной стр. Muttertag и выборы в Бремене. Голосуем за Шилля!
Стр. 8, рекомендую:
Notizen eines Soziologen
Wie geht weiter mit den Russlanddeutschen?
Nur jeder für sich - oder jeder für sich und alle zusammen?
Von Dr. Daniel Dörsch*
Die Integration der Spätaussiedler verläuft nicht unproblematisch und wird immer schwieriger. Die Akzeptanz der Spätaussiedler hat nach der Fernseh-Duell Schröder- Stoiber den niedrigsten Stand erreicht. Der Versuch, die Integration und Akzeptanz der Spätaus-siedler zu beschleunigen durch die Verbesserung der Netzwerke (ab 1998), sowie auch das von Dr. Daniel Dorsch entwickelte und vor Ort approbierte und teilweise (ab 1997) eingeführte └Modell der rationalen Integrationsarbeit vor Ort" haben das gewünschte Ziel
- die Integration der Spätaussiedler zu beschleunigen und die Akzep-tanz zu erhöhen - nicht erreicht und wird es auch nicht erreichen.
Die Ursache dafür sind die fehlenden Mechanismen, mit denen man die Integrationsarbeit auf allen Ebenen
- umstrukturieren und reformieren,
- koordinieren und abstimmen, und
- die modernen sozialen Technologien, Formen und Methoden der rationalen Integrationsarbeit vor Ort einführen müsste. Die wichtigsten vorhandenen Reserven, für die man keine finanziellen Mittel benötigt, werden nicht benutzt. Das Hauptproblem dafür liegt darin, dass bei dem heutigen Integra-tionsverwaltungssystem die Integrationsarbeit vor Ort nicht koordiniert und abgestimmt werden kann:
- zwischen verschiedenen Organi-sationen, Einrichtungen und Vereinen, die sich mit Aussiedlern beschäftigen;
- zwischen den 1. (Jeder einzelnen Spätaiissiedlemintegnitionseinrichtung) und den örtlichen Behörden, Politikern, Institutionen, die es mit Aussiedlern zu tun haben;
- mit den Einheimischen.
Ohne enge Kontakte, Abstimmungen, Koordinierungen und Zusammenarbeit zwischen allen zuvor genanten Subjekten ist jedoch eine rationale und effektive Integration der Spätaussiedler in das gesellschaftliche -und das Berufsleben in Deutschland kaum denkbar. In der Zusammenarbeit, Koordinierungen und der Abstimmungen der Integrationsarbeit aller oben genannter Strukturen und Subjekte verbergen sich große Reserven. Die langfristigen Untersuchungen zeigen, dass einerseits wo in den Spätaussiedlerninte-grationseinrichtungen nebeneinander einheimische Fachkräfte mit Aussiedlerfachkräften, die zweisprachig sind und die Mentalität ihren Landsleute kennen, eine gemeinsame zielgerichtete Integrationsarbeit geführt wird, die Zahl der Beratungsfälle um das bis Zwei- bis Dreifache steigt. Andererseits - wo es vor Ort für die Spätaussiedlernintegra-tionsarbeit zwei Verantwortliche oder Beauftragte gibt, von denen einer ein Einheimischer und einer ein Aussiedler ist, die richtigen Strukturen der Spätaussiedlernin-tegrationseinrichtungen aufgebaut sind und die moderne soziale Technologie benutzt wird, gibt es kaum Probleme mit Spätaussied-lem. Als Beispiel kann man unter anderem Berün-Reinickendorf, in Werlte in Niedersachsen nennen. In Berlin-Reinickendorf leben etwa 20.000 Aussiedler, in Werlte sind etwa 20 Prozent der Einwohner Aussiedler - und fast jeder dritte Schüler. Und das Wichtigste: alle Spätaussiedler halten zusammen und analysieren den Stand der Dinge. Es formiert sich also eine Aussiedlemgemeinde, in der die Menschen sich gegenseitig behilflich sind. Aber solche Systeme können nur effektiv funktionieren in einzelnen, gesonderten Gemeinden oder kleinen Städten.
Die Forschungsergebnisse belegen, dass die Arbeit der meisten heutigen Spätaussiedlernintegra-tionseinrichtungen die Probleme der Spätaussiedlerintegration nicht immer objektiv widerspiegeln. Sie bewirken wenig für die Praxis, für die Spätaussiedlern selbst, weil bis jetzt immer noch nur einige wenige, wenn auch wichtige Aspekte dieser Problematik untersucht und berücksichtigt worden sind. Bisherige Untersuchungen der Aussiedlerpopulation hatten mit anderen strukturellen Bedingungen und Menschen zu tun, und deswegen lässt sich vieles in der Aussiedlerintegration nicht erkennen. Das Problem besteht darin, dass das reale Leben so wie auch der qualitative Zusammensetzung der Spätaussiedler anders geworden ist, obwohl die Formen und Methoden, die Technologie der Arbeit mit Spätaussiedlern sich kaum verändert haben. Im Grunde genommen muss man heute davon ausgehen, dass die Übersiedlungs, Einwanderungs- und Integrationsprozesse der Russlanddeutschen in eine qualitativ neue, komplizierte Entwicklungsetappe eingetreten sind.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass - wenn man in der nächsten Zeit die Integrationsarbeit vor Ort für und mit den Spätaussiedlern nichts ändert - dass sich dann etwa 5 -7 Prozent der Jugendlichen und etwa 8-10 Prozent der Erwachsenen, die in den letzten vier Jahren nach Deutschland übergesiedelt sind und hier bleiben werden, nicht integrieren und sich vorwiegend des Russischen bedienen werden.
Gleichzeitig aber wurde festgestellt, dass eine richtiggestellte Integrationsarbeit vieles verändern kann und dafür gibt es genug Reserven. Die Untersuchungen zeigen ganz deutlich dahin, dass -wenn man die modernen Mechanismen, Formen und Methoden der rationalen Integrationsarbeit vor Ort haben wird - das Tempo der Integration und Akzeptanz der Spätaussiedlern nicht nur beschleunigen, sondern sogar verdoppeln wird.
Wenn wir wirklich das oben Genannte erreichen möchten, dann
hätte es einen Sinn, Folgendes zu tun:
l. Der Staat hat die alten Integrationsverwaltungssystemen zu reparieren, die in 80er Jahren bis Anfang 1990 effektiv waren, in ein neues └Wabenverwaltungs-system" bundesweit so auf- und auszubauen, dass es einerseits alle Spätaussiedler vor Ort in eine Gemeinde (Aussiedlergemeinde) zusammenführt, die ihren Rat (Aussiedlerngemeinderat, in dem Vertreter aller Spätaussiedler-nintegrationseinrichtungen sein können) haben kann. Andererseits, dass in der Gemeinde jede bisherige und Neuentstandene SpatamskrfkniinlegratkTiseJnrichtung ihre Arbeit tun kann und selbständig bleiben darf. 2. Die neue soziale Technologie, die neuen Formen und Methoden (Übergangstechnologien) der rationalen (optimalen) Integrationsarbeit vor Ort einführen. Die Notwendigkeit neuer sozialer Technologien ergibt sich daraus, dass sich die alten ╚mitgebrachten╩ sowie auch die für die Aussiedler neuen (deutschen) Unterhaltungs- und Erziehungsmuster und -Methoden nicht einfach Übertragen lassen. Die ersten werden von den meisten Aussiedlem im wesentlichen abgelehnt. Die zweiten, im Grunde genommen, noch nicht begriffen. Was die Einführung neuer sozialer Technologien in der Arbeit mit den Spätaussiedlern und besonders mit den Jugendlichen betrifft, so gibt es sie in fertiger Form noch nicht. Sie muss noch erarbeitet werden. Aber das kommt mit der Zeit, mit den Erfahrungen und am schnellsten ist sie dann zu erreichen, wenn die Integrationsarbeit für und mit den Spätaussiedlern bundesweit von den einheimischen Fachkräften und Aussiedlernfachkräften gemeinsam durchgeführt wird. Ohne Aussiedlernfachkräfte kommt man mit der Integrationsarbeit nicht voran.
Also: gegenwärtig müssen wir jedoch einige soziale Übergangstechnologien in der Integrationsarbeit nutzen, die aus ╚alten╩ (von dort mitgebrachten) und ╚neuen╩ (hiesigen) sozialen Technologien bestehen und unbedingt den subjektiven Zustand, die Psychologie der Spätaussiedler und besonders der Jugendlichen, in einer für sie neuen Welt, sowohl in sozialökonomischer als auch sprachlicher Sicht, berücksichtigen. 3. Moderne Mechanismen sind einzuführen, mit denen man das └Wabenverwaltungssystem" und Aussiedlerngemeinden aufbauen, und die moderne soziale Technologie, Formen und Methoden der rationalen Integrationsarbeit einfuhren und umsetzen kann. Bis heute ist es niemandem gelungen, das durchzubringen, weil jede Spätaussiedlemintegrationseinrichtung für sich kämpft und ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit für sich behalten. Und das ist auch ganz normal. .
Mit der Einfuhrung des └Waben-verwaltungssystems" soll es auch so bleiben. Der Wettbewerb wird sogar stimuliert. In der neu entstandener Situation soll der Aussiedlergemeinderat seine Arbeit so aufbauen, dass man einerseits alle Aussiedler vor Ort zusammenhalten kann und andererseits werden alle Spätaussiedlernintegra-tionseinrichtungen Interesse daran haben, um die Integrationsarbeit vor Ort zu koordinieren, abzustimmen und miteinander zusammen zu arbeiten.
Weil alle Aussiedlerfragen, Projekte unter anderem nur durch den Aussiedlerngemei-nderat und Aussiedlernbeauftragten vor Ort gestellt und durchgeführt werden kann. Aber um das Erste und das Zweite umsetzen zu können, wie die Erfahrungen zeigen, muss man das Aussiedlerbeauftragten-sy stem etwas ändern und zwar auf allen Ebenen (von der einzelnen Gemeinde bis hin zu den Bundesländern) zwei Aussiedlerbeauftragte einstellen: einen Einheimischen und einen Aussiedler (amtlich oder ehrenamtlich - je nach Bedarf und Möglichkeit). Die Hauptaufgaben der Aussiedlerbeauftragten vor Ort auf der ersten Etappe sollten sein, mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, den Aussiedler-gemeindenräten und dem Bun-deskoordinationsrat der Deutschen aus Russland zusammen zu arbeiten und diese Zusammenarbeit optimal zu koordinieren. In der zweiten Etappe sollten die Aussiedlernbeauftragten zusammen mit den Aussiedler-gemeindenräten vor Ort, und dem Bundeskoordinationsrat der Deutschen aus Russland:
- die Zusammenarbeit, Koordinierung und Abstimmung der Integrationsarbeit auf allen Ebenen einleiten und durchführen,
- ein wahrhaftiges Informationssystem über die Geschichte, Schicksal und Problemen der Russlanddeutschen aufbauen und eine effektive Organisations-aufkehrungsarbeit einleiten,
- ein Informationsanalytischen-und Prognostizierungszentrum der gegenwärtigen Problemen der Russlanddeutschen (amtlich oder ehrenamtlich - je nach Möglichkeiten) zu gründen. Die Umstrukturierungen und Reformierungen sind gar nicht so schwer und gefährlich, wie es scheint, wenn man sie richtig -ausgehend von den vorhandenen Erfahrungen und Möglichkeiten -durchführen wird. Die Details über die inhaltliche Arbeit des └Wabenverwaltungssystems" sollen und müssen die Aussiedlem selbst erarbeiten, um die Probleme der Integration und Akzeptanz zu lösen und um hier zu Hause zu sein. Diese Problematik werden wir in einem nächsten, weiteren Beitrag erörtern.
* Dieser Beitrag wurde von Dr. Daniel Dörsch, Berlin, ehrenamtlicher Soziologe und Inno-vationsreferent der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, auf Basis wissenschaftlicher Forschungen in den Jahren von 1995 bis einschließlich 2002, verfasst. Dorsch ist Dr. habil. der soziologischen Wissenschaften, Ordentliches Akademiemitglied der └Internationalen Akademie für Information", Fachmann für wissenschaftliche Prognostizierung und Steuerung sozialer Prozesse.
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Wie geht weiter mit den Russlanddeutschen?
Nur jeder für sich - oder jeder für sich und alle zusammen?
Von Dr. Daniel Dörsch*
Die Integration der Spätaussiedler verläuft nicht unproblematisch und wird immer schwieriger. Die Akzeptanz der Spätaussiedler hat nach der Fernseh-Duell Schröder- Stoiber den niedrigsten Stand erreicht. Der Versuch, die Integration und Akzeptanz der Spätaus-siedler zu beschleunigen durch die Verbesserung der Netzwerke (ab 1998), sowie auch das von Dr. Daniel Dorsch entwickelte und vor Ort approbierte und teilweise (ab 1997) eingeführte └Modell der rationalen Integrationsarbeit vor Ort" haben das gewünschte Ziel
- die Integration der Spätaussiedler zu beschleunigen und die Akzep-tanz zu erhöhen - nicht erreicht und wird es auch nicht erreichen.
Die Ursache dafür sind die fehlenden Mechanismen, mit denen man die Integrationsarbeit auf allen Ebenen
- umstrukturieren und reformieren,
- koordinieren und abstimmen, und
- die modernen sozialen Technologien, Formen und Methoden der rationalen Integrationsarbeit vor Ort einführen müsste. Die wichtigsten vorhandenen Reserven, für die man keine finanziellen Mittel benötigt, werden nicht benutzt. Das Hauptproblem dafür liegt darin, dass bei dem heutigen Integra-tionsverwaltungssystem die Integrationsarbeit vor Ort nicht koordiniert und abgestimmt werden kann:
- zwischen verschiedenen Organi-sationen, Einrichtungen und Vereinen, die sich mit Aussiedlern beschäftigen;
- zwischen den 1. (Jeder einzelnen Spätaiissiedlemintegnitionseinrichtung) und den örtlichen Behörden, Politikern, Institutionen, die es mit Aussiedlern zu tun haben;
- mit den Einheimischen.
Ohne enge Kontakte, Abstimmungen, Koordinierungen und Zusammenarbeit zwischen allen zuvor genanten Subjekten ist jedoch eine rationale und effektive Integration der Spätaussiedler in das gesellschaftliche -und das Berufsleben in Deutschland kaum denkbar. In der Zusammenarbeit, Koordinierungen und der Abstimmungen der Integrationsarbeit aller oben genannter Strukturen und Subjekte verbergen sich große Reserven. Die langfristigen Untersuchungen zeigen, dass einerseits wo in den Spätaussiedlerninte-grationseinrichtungen nebeneinander einheimische Fachkräfte mit Aussiedlerfachkräften, die zweisprachig sind und die Mentalität ihren Landsleute kennen, eine gemeinsame zielgerichtete Integrationsarbeit geführt wird, die Zahl der Beratungsfälle um das bis Zwei- bis Dreifache steigt. Andererseits - wo es vor Ort für die Spätaussiedlernintegra-tionsarbeit zwei Verantwortliche oder Beauftragte gibt, von denen einer ein Einheimischer und einer ein Aussiedler ist, die richtigen Strukturen der Spätaussiedlernin-tegrationseinrichtungen aufgebaut sind und die moderne soziale Technologie benutzt wird, gibt es kaum Probleme mit Spätaussied-lem. Als Beispiel kann man unter anderem Berün-Reinickendorf, in Werlte in Niedersachsen nennen. In Berlin-Reinickendorf leben etwa 20.000 Aussiedler, in Werlte sind etwa 20 Prozent der Einwohner Aussiedler - und fast jeder dritte Schüler. Und das Wichtigste: alle Spätaussiedler halten zusammen und analysieren den Stand der Dinge. Es formiert sich also eine Aussiedlemgemeinde, in der die Menschen sich gegenseitig behilflich sind. Aber solche Systeme können nur effektiv funktionieren in einzelnen, gesonderten Gemeinden oder kleinen Städten.
Die Forschungsergebnisse belegen, dass die Arbeit der meisten heutigen Spätaussiedlernintegra-tionseinrichtungen die Probleme der Spätaussiedlerintegration nicht immer objektiv widerspiegeln. Sie bewirken wenig für die Praxis, für die Spätaussiedlern selbst, weil bis jetzt immer noch nur einige wenige, wenn auch wichtige Aspekte dieser Problematik untersucht und berücksichtigt worden sind. Bisherige Untersuchungen der Aussiedlerpopulation hatten mit anderen strukturellen Bedingungen und Menschen zu tun, und deswegen lässt sich vieles in der Aussiedlerintegration nicht erkennen. Das Problem besteht darin, dass das reale Leben so wie auch der qualitative Zusammensetzung der Spätaussiedler anders geworden ist, obwohl die Formen und Methoden, die Technologie der Arbeit mit Spätaussiedlern sich kaum verändert haben. Im Grunde genommen muss man heute davon ausgehen, dass die Übersiedlungs, Einwanderungs- und Integrationsprozesse der Russlanddeutschen in eine qualitativ neue, komplizierte Entwicklungsetappe eingetreten sind.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass - wenn man in der nächsten Zeit die Integrationsarbeit vor Ort für und mit den Spätaussiedlern nichts ändert - dass sich dann etwa 5 -7 Prozent der Jugendlichen und etwa 8-10 Prozent der Erwachsenen, die in den letzten vier Jahren nach Deutschland übergesiedelt sind und hier bleiben werden, nicht integrieren und sich vorwiegend des Russischen bedienen werden.
Gleichzeitig aber wurde festgestellt, dass eine richtiggestellte Integrationsarbeit vieles verändern kann und dafür gibt es genug Reserven. Die Untersuchungen zeigen ganz deutlich dahin, dass -wenn man die modernen Mechanismen, Formen und Methoden der rationalen Integrationsarbeit vor Ort haben wird - das Tempo der Integration und Akzeptanz der Spätaussiedlern nicht nur beschleunigen, sondern sogar verdoppeln wird.
Wenn wir wirklich das oben Genannte erreichen möchten, dann
hätte es einen Sinn, Folgendes zu tun:
l. Der Staat hat die alten Integrationsverwaltungssystemen zu reparieren, die in 80er Jahren bis Anfang 1990 effektiv waren, in ein neues └Wabenverwaltungs-system" bundesweit so auf- und auszubauen, dass es einerseits alle Spätaussiedler vor Ort in eine Gemeinde (Aussiedlergemeinde) zusammenführt, die ihren Rat (Aussiedlerngemeinderat, in dem Vertreter aller Spätaussiedler-nintegrationseinrichtungen sein können) haben kann. Andererseits, dass in der Gemeinde jede bisherige und Neuentstandene SpatamskrfkniinlegratkTiseJnrichtung ihre Arbeit tun kann und selbständig bleiben darf. 2. Die neue soziale Technologie, die neuen Formen und Methoden (Übergangstechnologien) der rationalen (optimalen) Integrationsarbeit vor Ort einführen. Die Notwendigkeit neuer sozialer Technologien ergibt sich daraus, dass sich die alten ╚mitgebrachten╩ sowie auch die für die Aussiedler neuen (deutschen) Unterhaltungs- und Erziehungsmuster und -Methoden nicht einfach Übertragen lassen. Die ersten werden von den meisten Aussiedlem im wesentlichen abgelehnt. Die zweiten, im Grunde genommen, noch nicht begriffen. Was die Einführung neuer sozialer Technologien in der Arbeit mit den Spätaussiedlern und besonders mit den Jugendlichen betrifft, so gibt es sie in fertiger Form noch nicht. Sie muss noch erarbeitet werden. Aber das kommt mit der Zeit, mit den Erfahrungen und am schnellsten ist sie dann zu erreichen, wenn die Integrationsarbeit für und mit den Spätaussiedlern bundesweit von den einheimischen Fachkräften und Aussiedlernfachkräften gemeinsam durchgeführt wird. Ohne Aussiedlernfachkräfte kommt man mit der Integrationsarbeit nicht voran.
Also: gegenwärtig müssen wir jedoch einige soziale Übergangstechnologien in der Integrationsarbeit nutzen, die aus ╚alten╩ (von dort mitgebrachten) und ╚neuen╩ (hiesigen) sozialen Technologien bestehen und unbedingt den subjektiven Zustand, die Psychologie der Spätaussiedler und besonders der Jugendlichen, in einer für sie neuen Welt, sowohl in sozialökonomischer als auch sprachlicher Sicht, berücksichtigen. 3. Moderne Mechanismen sind einzuführen, mit denen man das └Wabenverwaltungssystem" und Aussiedlerngemeinden aufbauen, und die moderne soziale Technologie, Formen und Methoden der rationalen Integrationsarbeit einfuhren und umsetzen kann. Bis heute ist es niemandem gelungen, das durchzubringen, weil jede Spätaussiedlemintegrationseinrichtung für sich kämpft und ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit für sich behalten. Und das ist auch ganz normal. .
Mit der Einfuhrung des └Waben-verwaltungssystems" soll es auch so bleiben. Der Wettbewerb wird sogar stimuliert. In der neu entstandener Situation soll der Aussiedlergemeinderat seine Arbeit so aufbauen, dass man einerseits alle Aussiedler vor Ort zusammenhalten kann und andererseits werden alle Spätaussiedlernintegra-tionseinrichtungen Interesse daran haben, um die Integrationsarbeit vor Ort zu koordinieren, abzustimmen und miteinander zusammen zu arbeiten.
Weil alle Aussiedlerfragen, Projekte unter anderem nur durch den Aussiedlerngemei-nderat und Aussiedlernbeauftragten vor Ort gestellt und durchgeführt werden kann. Aber um das Erste und das Zweite umsetzen zu können, wie die Erfahrungen zeigen, muss man das Aussiedlerbeauftragten-sy stem etwas ändern und zwar auf allen Ebenen (von der einzelnen Gemeinde bis hin zu den Bundesländern) zwei Aussiedlerbeauftragte einstellen: einen Einheimischen und einen Aussiedler (amtlich oder ehrenamtlich - je nach Bedarf und Möglichkeit). Die Hauptaufgaben der Aussiedlerbeauftragten vor Ort auf der ersten Etappe sollten sein, mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, den Aussiedler-gemeindenräten und dem Bun-deskoordinationsrat der Deutschen aus Russland zusammen zu arbeiten und diese Zusammenarbeit optimal zu koordinieren. In der zweiten Etappe sollten die Aussiedlernbeauftragten zusammen mit den Aussiedler-gemeindenräten vor Ort, und dem Bundeskoordinationsrat der Deutschen aus Russland:
- die Zusammenarbeit, Koordinierung und Abstimmung der Integrationsarbeit auf allen Ebenen einleiten und durchführen,
- ein wahrhaftiges Informationssystem über die Geschichte, Schicksal und Problemen der Russlanddeutschen aufbauen und eine effektive Organisations-aufkehrungsarbeit einleiten,
- ein Informationsanalytischen-und Prognostizierungszentrum der gegenwärtigen Problemen der Russlanddeutschen (amtlich oder ehrenamtlich - je nach Möglichkeiten) zu gründen. Die Umstrukturierungen und Reformierungen sind gar nicht so schwer und gefährlich, wie es scheint, wenn man sie richtig -ausgehend von den vorhandenen Erfahrungen und Möglichkeiten -durchführen wird. Die Details über die inhaltliche Arbeit des └Wabenverwaltungssystems" sollen und müssen die Aussiedlem selbst erarbeiten, um die Probleme der Integration und Akzeptanz zu lösen und um hier zu Hause zu sein. Diese Problematik werden wir in einem nächsten, weiteren Beitrag erörtern.
* Dieser Beitrag wurde von Dr. Daniel Dörsch, Berlin, ehrenamtlicher Soziologe und Inno-vationsreferent der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, auf Basis wissenschaftlicher Forschungen in den Jahren von 1995 bis einschließlich 2002, verfasst. Dorsch ist Dr. habil. der soziologischen Wissenschaften, Ordentliches Akademiemitglied der └Internationalen Akademie für Information", Fachmann für wissenschaftliche Prognostizierung und Steuerung sozialer Prozesse.