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Русы

17.05.04 22:00
Re: Русы
 
Mutaborr13 знакомое лицо
Mutaborr13
в ответ Вика 17.05.04 07:27
уважаемый наблюдатель, со своими выводами о том, что свойственно модераторам, а что нет - это не в данном форуме, не в данной ветке и не по данной теме..
Замените слово "модераторы" на "персонажи"

Если Вам для ответа на серьезный вопрос достаточно прочитать неизвестно чьи записки, то это - Ваша проблема.

Скорее ваша, поскольку мне известно, кто автор, как Вы выразились "записок". У меня нет причин
не доверять Данилевскому.

Уж извините, но тратить свое время на перепалку с человеком, имеющем довольно поверхностные и несистематизированные знания, но выдающие подобный набор за истину в последней инстанции, я не собираюсь.

Нет. не извеню, поскольку, во-первых, я не выдавал мои знания за истину в последней истанции,
и во-вторых, у меня есть определенные сомнения в том, что ВАШИ знания - актуальны.
В-третьих, у меня нет оснований не доверять Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG
и ученым, участвующим при его составлении.
Normannisten,

Historiker, die dänischen und schwedischen Normannen (Rus) eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Kiewer Reiches zuschreiben. Der ╩Normannismusstreit╚ in der russischen Historiographie entstand in der Mitte des 18.Jahrhunderts an der Akademie in Sankt Petersburg, als M.W. Lomonossow gegen die deutschen Historiker S.Bayer, G.F. Müller und A.L. Schlözer den nationalrussischen Standpunkt in der Frage der Staatsgründung verteidigte.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2002,

Kiewer Reich (Rus): Am ╩Weg von den Warägern zu den Griechen╚

Der Normannismusstreit

Folgt man der altrussischen Nestorchronik, dann ist am Beginn der russischen Geschichte von einer normannischen Staatsgründung auszugehen. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, als deutschstämmige Historiker diese Textzeugnisse in die wissenschaftliche Diskussion einführten, wird ein hartnäckiger Streit um die historische Glaubwürdigkeit des Chronikberichtes ausgetragen. Nationale Vorurteile und Prestigedenken haben diesen Diskurs erheblich belastet.

Nach dem heutigen Kenntnisstand dürfte ein vermittelnder Standpunkt zwischen den extremen normannistischen und antinormannistischen Positionen wohl am ehesten den schwer fassbaren Vorgängen in der ostslawischen Frühzeit entsprechen. Unbestreitbar ist die frühe Anwesenheit von Nordleuten in der Wolga- und Dnjeprregion. Sie trafen aber offensichtlich unter den einheimischen baltischen, finno-ugrischen und slawischen Bewohnern auf eine schon entwickeltere Stammesgesellschaft, der überregionale politische Zusammenschlüsse nicht mehr fremd waren. Nach den neuesten archäologischen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass das Siedlungsareal der Ostslawen sich spätestens im 7. Jahrhundert schon östlich über den mittleren Dnjepr hinaus erstreckt hat.

Waräger und Slawen

Warägische Kriegerkaufleute drangen nach Ausweis arabischer Münzfunde seit der 2.Hälfte des 8. Jahrhunderts n.Chr. in das Flusssystem der oberen Wolga ein. Sie dürften um 800 erstmals auch über die Düna bzw. vom Ladogasee aus über Schleppstellen den oberen Dnjepr erreicht haben und dnjeprabwärts bis ins Schwarze Meer gelangt sein. Abgesandte der Rus (in griechischen Quellen ╩Rhos╚) baten 839 in der Kaiserpfalz Ludwigs des Frommen in Ingelheim um sicheres Geleit zurück in ihre Heimat. Sie wurden bei genaueren Nachforschungen als Schweden identifiziert. Noch heute bezeichnen die Finnen ihre schwedischen Nachbarn als Bewohner von ╩Ruotsi╚, während für Russland der alte Wendenname ╩Venäjä╚ üblich ist. Am 23.Juni 860 griffen diese ╩Russen╚ mit ihren wendigen Einbooten Konstantinopel an. Das ╩Russenkapitel╚ des byzantinischen Staatshandbuches, das Kaiser KonstantinVII. Porphyrogennetos Mitte des 10.Jahrhunderts für den Thronfolger zusammenstellen ließ, enthält detaillierte Auskünfte über die Dnjeprfürsten und ihren Handel mit Konstantinopel. Die doppelsprachigen ╩russischen╚ (das heißt nordischen) und slawischen Benennungen der gefährlichen Dnjepr-Stromschnellen, die auf dem Weg ins Schwarze Meer zu überwinden waren, belegen die führende Rolle der Waräger bei der Organisation dieses Handels. Sie lässt sich auch aus den durchweg nordischen Namen der Fürsten und ihrer Bevollmächtigten erkennen, die in den Griechenverträgen der Nestorchronik von 911 und 944 aufgeführt sind.

╩Staatsgründung╚ und Christianisierung

Der Berufungslegende nach sollen die Waräger als Friedensstifter ins Land gerufen worden sein. Naheliegender ist wohl anzunehmen, dass sie sich gewaltsam Zutritt verschafften und einheimische Burgherren verdrängten. Die drei Brüder Rurik, Truwor und Sineus sollen sich 862 mit ihren Sippen in Altladoga bzw. in Nowgorod, am Weißen See und in Isborsk niedergelassen haben. Nach dem Tode Ruriks (879) war Oleg (skandinavisch Helgi) im Jahre 882 mit seinem Gefolge nach Süden aufgebrochen. Er beendete die Herrschaft der Warägerfürsten Askold und Dir in Kiew und führte den nördlichen und südlichen Herrschaftsbereich warägischer Fürsten in einer Hand zusammen. In den folgenden Jahren zwang er einen Großteil der umliegenden ostslawischen Stämme in abgabenpflichtige Abhängigkeit zum Kiewer Fürstensitz. Nowgorod ließ er als Nebenland von einem Statthalter verwalten.

Die Nordleute trugen mit ihren weit gespannten Handelsinteressen in die Lebenswelt der sich selbst versorgenden finnougrischen und slawischen Waldbauern, die in verstreuten Siedlungsinseln inmitten eines schwer zugänglichen Waldareals lebten, großräumigere politische Ordnungsvorstellungen hinein. Ihr Ziel war es, den lukrativen Handelsweg von der Ostsee zum Schwarzen Meer, ╩von den Warägern zu den Griechen╚, unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie riskierten den militärischen Konflikt mit den turkstämmigen Reiternomaden, die die südrussische Steppenzone beherrschten. Fürst Igor (skandinavisch Ingvar) hatte sich schon 915 eines Einfalls der Petschenegen zu erwehren. Der Gegensatz von Wald und Steppe, von sesshafter slawischer Ackerbauernkultur und nomadischer Lebensweise der Steppenvölker, hat seither den weiteren Verlauf der altrussischen Geschichte maßgeblich geprägt. Er wurde sehr bald schon durch eine sich an der Steppengrenze entwickelnde Konfrontation von Christentum und Islam noch verstärkt. Die Bewohner des Reichszentrums Kiew mussten sich daran gewöhnen, mit der Angst vor einer existenzbedrohenden Gefährdung aus der nahe gelegenen Waldsteppe zu leben. 965 warf Fürst Swjatoslaw in einem voreiligen kriegerischen Unternehmen das Chasarenreich nieder, das jahrzehntelang mit Unterstützung aus Byzanz eine Vorfeldsicherung wahrgenommen hatte. Er öffnete damit ungewollt den nachdrängenden Steppenvölkern den Weg nach Westen.

Beiderseitige Handelsinteressen hatten den Warägerfürsten geholfen, sich mit den byzantinischen Kaisern zu arrangieren. Warägische Waffenhilfe war in Notzeiten am Kaiserhof in Konstantinopel hochwillkommen. Fürst Swjatoslaw beteiligte sich seit 967 bereitwillig an der Niederringung des bulgarischen Widerstandes und träumte schon von einer Verlegung seiner Residenz an die Donau. Kaiser Johannes I. Tzimiskes musste sich des ungebetenen Gastes mit Gewalt entledigen. Im Friedensvertrag von 971 zwang er ihn zum Abzug und zum Verzicht auf alle Eroberungen.

Die Fahrten an den Bosporus brachten zwangsläufig die nordischen ╩Barbaren╚ mit der Kulturwelt des Mittelmeerraums in Berührung. Sie lernten die Annehmlichkeiten einer Großstadt und den Luxus des höfischen Lebens kennen. Für die begehrten Pelze und Waldprodukte, die sie als Tribut von ihren Untertanen eingezogen hatten, tauschten sie kostbare südländische Stoffe, exotische Früchte und Weine sowie kunsthandwerkliche Erzeugnisse ein. Fürstin Olga, die Witwe Igors, war während ihrer Regentschaft (945962) für den unmündigen Sohn nicht abgeneigt, für ihre Person schon weiter gehende Konsequenzen zu ziehen. Sie entschloss sich sehr zum Unwillen ihres Sohnes und Nachfolgers, des heidnischen Haudegens Swjatoslaw (962972), und seiner Gefolgschaft, den christlichen Glauben anzunehmen. Auch von König Otto erbat sie 959 Missionare. Der Mönch des Trierer Maximinklosters Adalbert, der spätere Erzbischof von Magdeburg, begab sich 961 auf die Reise nach Kiew, musste allerdings unverrichteter Dinge wieder zurückkehren.

Die Taufe Russlands war das Werk Wladimirs I., des Enkels Olgas. In seine 35-jährige Herrschaft fällt die erste Glanzperiode des Kiewer Reiches. 988 trat er im Einvernehmen mit dem byzantinischen Kaiser Basileios II., dessen Schwester Anna er ehelichte, zum Christentum über und zwang anschließend die Kiewer Bevölkerung zur Massentaufe. Von griechischen Bischöfen (Metropoliten) und Missionaren ist in der Folgezeit die byzantinisch-christliche Schriftkultur nach Kiew gebracht worden, griechische Architekten und Künstler sorgten für den Bau und die Ausgestaltung von Kirchen und Klöstern in den Fürstenresidenzen der Dnjeprregion. Zum geistigen Zentrum der Klosterkultur entwickelte sich die Mönchsgemeinschaft des Kiewer Höhlenklosters. Sie wurde in der Tradition der Athosklöster 1051 gegründet.

Rus

die, in griechischen Quellen Rhos, Bezeichnung für das Kiewer Reich (Russland, Geschichte). Die Etymologie des Wortes ist umstritten; es ist möglicherweise über finnische Vermittlung (noch heute ist Ruotsi der finnische Name für Schweden) als Selbstbezeichnung der Waräger (Normannen) übernommen und später auf die Ostslawen übertragen worden.

Literatur:
G.Schramm: Die Herkunft des Namens Rus'... (1982).


(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2002

Rurik,

russisch Rjurik, warägischer Heerführer, der nach der ╩Nestorchronik╚ in den 60er-Jahren des 9.Jahrhunderts in Nowgorod am Ilmensee herrschte und die Dynastie der Rurikiden begründete; möglicherweise identisch mit dem jütländischen Wikingerführer Rorik aus dem Geschlecht der Skioldinger. Da der Bericht der ╩Nestorchronik╚ stark legendäre Züge trägt, wurde die Historizität seiner Person und die Staatsgründung durch Rurik wiederholt infrage gestellt. (Normannisten)

Literatur:
G.Schramm: Die erste Generation der altruss. Fürstendynastie. Philolog. Argumente für die Historizität von Rjurik u. seinen Brüdern, in: Jb. für Gesch. Osteuropas, N.F., Bd.28 (1980).

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2002,

Waräger

Unter den Normannen gingen die schwedischen Wikinger, die später Waräger (╩Eidgenossen╚) genannt wurden, ihre eigenen Wege. Während bei ihren westlichen Nachbarn, den dänischen und norwegischen Wikingern, zumindest in der Frühphase Raub und Beutemachen im Vordergrund standen, scheint die Expansion der Waräger in den osteuropäischen Raum in erster Linie von handelspolitischen Zielvorstellungen bestimmt gewesen zu sein.
....

Nach der Überlieferung der russischen ╩Nestorchronik╚ sollen 859 schwedische Wikinger, die (nach der schwedischen Landschaft Roslag/Uppland) als ╩Rus╚ bezeichnet wurden, das Land am Ladogasee in Besitz genommen und die einheimische Bevölkerung tributpflichtig gemacht haben. Nachdem sie 862 vertrieben worden waren, sollen die slawisch-finnischen Stämme sie kurze Zeit später wieder zurückgerufen haben. Unter der Führung dreier Brüder, Rurik, Sineus und Truvor, kamen die Rus darauf erneut ins Land und errichteten um Aldeigjuborg (Alt-Ladoga) am Ladogasee, Bjelosersk (zwischen Onega-See und Rybinsk) und Isborsk (bei Pleskau am Peipus-See) drei Herrschaften, die zur Grundlage des späteren russischen Reiches werden sollten. Als Rurik nach dem Tode seiner Brüder deren Herrschaften erbte, verlegte er seine Residenz von Aldeigjuborg nach Nowgorod am Ilmensee.

Inzwischen hatten zwei Gefolgsleute Ruriks, Askold und Dir, Kiew erobert und dort eine weitere warägische Herrschaft gegründet, die unter dem Nachfolger Ruriks, Oleg (870/79-912), mit der nördlichen Herrschaft zum Kiewer Reich unter der Dynastie der Rurikiden (bis 1598) vereinigt wurde.


(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2002

Literatur:
Die altrussische Nestorchronik, herausgegeben von Reinhold Trautmann. Aus dem Russischen. Leipzig 1931.
Cyrillo-methodiana. Zur Frühgeschichte des Christentums bei den Slaven 863-1963, herausgegeben von Manfred Hellmann u. a. Köln u. a. 1964.
Donnert, Erich: Altrussisches Kulturlexikon. Leipzig 21988.
Donnert, Erich: Das Kiewer Rußland. Kultur und Geistesleben vom 9. bis zum beginnenden 13. Jahrhundert. Leipzig u. a. 1983.
Handbuch der Geschichte Rußlands, herausgegeben von Manfred Hellmann u. a. Band 1: Bis 1613. Von der Kiever Reichsbildung bis zum Moskauer Zartum. 2 Teile. Stuttgart 1981-89.
Hösch, Edgar / Grabmüller, Hans-Jürgen: Daten der russischen Geschichte. Von den Anfängen bis 1917. München 1981.
Hösch, Edgar: Geschichte Rußlands. Von den Anfängen des Kiever Reiches bis zum Zerfall des Sowjetimperiums. Stuttgart u. a. 1996.
Lexikon der Geschichte Rußlands. Von den Anfängen bis zur Oktober-Revolution, herausgegeben von Hans-Joachim Torke. München 1985.
The modern encyclopedia of Russian and Soviet history, herausgegeben von Joseph L. Wieczynski. Auf mehrere Bände berechnet. Gulf Breeze, Fla., 1976 ff. Ab Band 56 unter dem Titel: The modern encyclopedia of Russian, Soviet and Eurasian history.
Müller, Ludolf: Die Taufe Rußlands. Die Frühgeschichte des russischen Christentums bis zum Jahre 988. München 1987.
Rauchspur der Tauben. Radziwi-Chronik, aus dem Altrussischen übertragen und herausgegeben von Helmut Graßhoff u. a. Leipzig u. a. 1986.
Senyk, Sophia: A history of the church in Ukraine, Band 1: To the end of the thirteenth century. Rom 1993.
Stökl, Günther: Russische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stuttgart 61997.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2002,

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