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Rede des Aussiedlerbeautragten

586  1 2 3 4 alle
  shrink посетитель17.05.03 19:14
17.05.03 19:14 
"Verzerrte Berichterstattung über Spätaussiedler und Russlanddeutsche in den Medien ?"

Mit Sorge verfolge ich Meldungen in den Medien über Alkoholismus,
Drogenkonsum und Kriminalität bei jugendlichen Aussiedlern. Ich weiß,
dass ein derartiges Verhalten bei den Aussiedlern nicht der Regelfall
ist. Gleichwohl nehme ich diese Meldungen ernst, hat sich doch schon
bei vielen Bürgerinnen und Bürger der Eindruck verfestigt, dass gerade
junge Aussiedler kriminell sind und zu Gewalt und Drogenkonsum neigen.
Wie Sie wissen, wird die Kriminalitätsbelastung der Aussiedler
überwiegend spekulativ beurteilt, da bundesweit keine gesicherten
Erkenntnisse vorliegen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik enthält
keine Angaben zur Kriminalität von Aussiedlern, sondern unterscheidet
nur zwischen Deutschen, zu denen auch die Aussiedler gehören, und
Ausländern.
Die Aussagen bezüglich der Kriminalitätsbelastung von Aussiedlern
gehen weit auseinander. So gehen einige regionale punktuelle
Untersuchungen von einer überproportionalen Kriminalitätsbelastung von
Aussiedlern aus, während andere wiederum von einer zu
vernachlässigenden Größe sprechen.
Vor dem Hintergrund der bisher unzureichenden Informationslage zur
Aussiedlerkriminalität habe ich mit Interesse zur Kenntnis genommen,
dass das Bayerische Landeskriminalamt eine Untersuchung zur
Kriminalität von Aussiedlern durchgeführt hat, die im April 2000
abgeschlossen wurde.

Sie kommt zu folgendem Ergebnis:
- Die Aussiedler insgesamt sind nicht kriminalitätsbelasteter als die
einheimischen Deutschen.
- Bei den jugendlichen Aussiedlern ist aber in den Jahren 1997 und
1998 ein starker Anstieg festzustellen.

Zu vergleichbaren Ergebnissen kommt das Bundeskriminalamt in seinem
jüngsten Bericht zur Drogenbelastung von Aussiedlern. So weist die
Falldatei Rauschgift, in die die Kennzeichnung tatverdächtiger
Aussiedler seit dem 01.01.2000 aufgenommen ist, aus, dass von der
Gesamtzahl aller Tatverdächtigen im Jahr 2000 ca. 5 % und im Jahr 2001
ca. 6 % Aussiedler waren. Für 2002 liegen keine wesentlichen
Änderungen vor. Der Anteil der Aussiedler an allen Tatverdächtigen
beträgt bisher ca. 5 %.
Außerdem ging nach neuesten Erhebungen des BKA
die Zahl der Rauschgifttodesfälle bei Aussiedlern im Jahr 2002
gegenüber dem Vorjahr um 8,4 % auf 130 Drogenopfer zurück. Bereits
zwischen den Jahren 2000 und 2001 war eine rückläufige Entwicklung zu
verzeichnen, die mit rd. 19 % allerdings wesentlich deutlicher
ausfiel.
Damit kann folgendes festgestellt werden
- Es gibt im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil von rd. 5 % keine
signifikant höhere
Beteiligung der Aussiedler an der
Rauschgiftkriminalität in Relation zu anderen Bevölkerungsgruppen.

- Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Rauschgifttodesfälle bei
Aussiedlern zwar stark zurückgegangen, allerdings lag sie - gemessen
an ihrem Bevölkerungsanteil - über dem Durchschnitt.
- Das Durchschnittsalter der Aussiedler, die an den Folgen ihres
Rauschgiftkonsums starben, nahm 2002 zu, lag jedoch unter dem aller
Rauschgifttoten.
Die Ursache für die Probleme liegt in einer mangelnden Integration
insbesondere bei jugendlichen Aussiedlern. Dies ist nicht zuletzt
Ausdruck ihres Migrationschicksals, d.h. sie sind aus ihrer
Herkunftsgesellschaft herausgerissen und in der Aufnahmegesellschaft
noch nicht integriert. Zusätzlich werden hier Versäumnisse der
Vergangenheit offenkundig, die dem Aspekt einer wirksamen
Eingliederung eine zu geringe Bedeutung beigemessen haben. Dabei ist
vor allem nicht hinreichend beachtet worden, dass sich seit Mitte der
90ziger Jahre der Anteil der nichtdeutschen Familienangehörigen
, die
in den Aufnahmebescheid eines Aussiedlers einbezogen werden können,
erheblich erhöht hat. So liegt heute das Verhältnis der Aussiedler zu
ihren mitreisenden Familienangehörigen bei 21 zu 79 Prozent. Diese
Familienangehörigen haben wenig oder gar keine Deutschkenntnisse und
sind deshalb nur schwer integrierbar. Außerdem gefährden sie
Sozialverträglichkeit und Akzeptanz des weiteren Spätaussiedlerzuzugs.
Hier setzt der Entwurf unseres neuen Zuwanderungsgesetzes an, von dem
ich hoffe, das er im zweiten Anlauf geltendes Recht werden wird.
Danach wird die Einbeziehung nichtdeutscher Ehegatten oder Abkömmlinge
von Spätaussiedlerbewerbern in deren Aufnahmebescheid nur zulässig
sein, wenn diese über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Für
nicht in den Aufnahmebescheid einbezogene Angehörige von
Spätaussiedlern gelten die Regelungen des Ausländerrechts für den
Familiennachzug von Ausländern zu Deutschen, der im wesentlichen auf
Ehegatten und minderjährige unverheiratete Kinder beschränkt ist.

#1 
Agnitum старожил17.05.03 20:02
17.05.03 20:02 
in Antwort shrink 17.05.03 19:14
Доброе утро
<
http://foren.germany.ru/arch/discus/f/489028.html
Переселенцы в нем.тюрьмах: 20% от общ.числа заключенных
http://foren.germany.ru/arch/discus/f/601431.html
http://foren.germany.ru/arch/discus/f/607533.html
Aussiedler - ein Gewinn f?r Deutschland
Ответ Умке
>
|Lex salus populi suprema
#2 
Agnitum старожил17.05.03 20:23
17.05.03 20:23 
in Antwort shrink 17.05.03 19:14
чего ж вы интервью кастировали?
<
http://www.wormser-zeitung.de/region/thema/familie/objekt.php3?artikel_id=1146195
Sprache als Schl?ssel zur Integration"
Der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Jochen Welt, zu dem langwierigen Prozess
Jochen Welt
Vom 10.05.2003

KIRN/BERLIN - Integration von Aussiedlern gelingt nicht von heute auf morgen. Doch der Schl?ssel f?r Integration ist die Sprache, betont der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Jochen Welt. Vor dem Hintergrund der Serie ?ber die Aussiedlerfamilie Wolf aus Kirn f?hrte die AZ ein Gespr?ch mit ihm.
FRAGE: Worauf f?hren Sie nach den Erfahrungen aus Ihrer Arbeit die zunehmenden Integrationsprobleme zur?ck?
WELT: Die Integration der Aussiedler und ihrer Familienangeh?rigen verlief bis Mitte der neunziger Jahre weitgehend unproblematisch. Bis dahin sind drei Millionen Aussiedler integriert worden. Seitdem ist die Integration trotz zur?ckgegangener Zuzugszahlen schwieriger geworden. Zum einen wird die Eingliederung erschwert aufgrund fehlender Sprachkenntnisse.
AZ-InterviewSo liegt heute das Verh?ltnis der Sp?taussiedler zu ihren Familienangeh?rigen bei 21 zu 79. Diese Familienangeh?rigen haben wenig oder gar keine Deutschkenntnisse. Zum anderen sind die Probleme auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt sind gr??er geworden, die Akzeptanz bei der einheimischen Bev?lkerung von Zuwanderern hat abgenommen.
Die Integrationsprobleme kommen bei jugendlichen Aussiedlern unter anderem in steigender Gewaltbereitschaft und wachsendem Alkohol- und Drogenkonsum zum Ausdruck. Dies ist nicht zuletzt Ausdruck ihres Migrationsschicksals. Sie sind aus der Herkunftsgesellschaft herausgerissen und in der Aufnahmegesellschaft, nicht zuletzt aufgrund mangelhafter Sprachkenntnisse, die der Schl?ssel zur Integration sind, noch nicht integriert.
FRAGE: Die Bundesregierung unterst?tzte die Sprachf?rderung im Jahr 2002 mit 430,7 Millionen Euro. Doch die Sprachkurse geraten oft in die Kritik, da sie nicht nach Kenntnisstand unterteilt werden. W?re hier nicht eine Neuregelung sinnvoll?
WELT: Mit dem Entwurf des Zuwanderungsgesetzes hat die Bundesregierung auch die Grundlage f?r eine Verbesserung der Sprachf?rderung gelegt. Im Entwurf des Zuwanderungsgesetzes ist geregelt, dass auch die Familienangeh?rigen bereits im Herkunftsland eine Sprachpr?fung ablegen, die wiederholbar sein wird. Somit kann das F?rdern und Fordern schon im Herkunftsgebiet beginnen. Die Sprachf?rderung der Sp?taussiedler soll nun an die Integrationsma?nahmen f?r Ausl?nder angepasst werden. K?nftig sollen f?r beide Zuwanderungsgruppen gleiche Kurse angeboten und eine gemeinsame Beschulung durchgef?hrt werden. Die nach dem Zuwanderungsgesetz vorgesehenen Integrationskurse umfassen einen Basis- und einen Aufbausprachkurs von gleicher Dauer. Dar?ber hinaus sollen in einem Orientierungskurs Kenntnisse der Rechtsordnung, der Kultur und der Geschichte in Deutschland vermittelt werden. Der Integrationskurs dauert bei ganzt?gigem Unterricht l?ngstens sechs Monate. Ein modularer Aufbau der Kurse sowie Einstufungs-, Zwischen- und Abschlusstests sollen die Bildung homogener Lernergruppen erm?glichen. Dar?ber hinaus sind einheitliche Qualit?tsstandards und regelm??ige Qualit?tskontrollen vorgesehen.
FRAGE: Welche M?glichkeiten gibt es, jugendliche Aussiedler vor dem Absturz in die Kriminalit?t zu bewahren?
WELT: Es ist richtig, dass ein Teil der Jugendlichen erhebliche Integrationsprobleme hat. Wir bem?hen uns, dem entgegenzuwirken. Dabei kann der m?glichst rasche Spracherwerb nicht hoch genug eingesch?tzt werden. Ich habe aber auch immer postuliert, dass Integration keine Einbahnstra?e ist. Die Sp?taussiedler haben sich auch selbst aktiv an diesem Integrationsprozess zu beteiligen. Wegen der Integrationsprobleme hat das Innenministerium die Mittel f?r diesen Zweck von 16 Millionen Euro in 1998 auf 26,907 Millionen Euro in 2002 aufgestockt. In diesem Jahr sind 28,08 Millionen Euro vorgesehen. Mit diesen Mitteln f?rdert das BMI schwerpunktm??ig wohnumfeldbezogene Integrationsma?nahmen vor allem f?r jugendliche Aussiedler. Hierbei ist insbesondere das Projekt "Integration durch Sport" hervorzuheben, das gemeinsam mit dem Deutschen Sportbund seit nunmehr 14 Jahren durchgef?hrt wird. Gerade Sport ist eine regelrechte "Schutzimpfung" vor Gef?hrdungen jedweder Art. Daneben wird die Bildung von Netzwerken f?r Integration gef?rdert, an denen Sp?taussiedler aktiv beteiligt werden. Au?erdem werden Modellprojekte f?r suchtgef?hrdete jugendliche Aussiedler durchgef?hrt. Dabei ist zu ber?cksichtigen, dass Integration ein langj?hriger Prozess ist und kurzfristig Erfolge nicht zu erreichen sind.
Die Fragen stellte Katja Hink
>
|Lex salus populi suprema
#3 
Wuerfel посетитель17.05.03 21:40
17.05.03 21:40 
in Antwort shrink 17.05.03 19:14
На этом же медиенфоруме выступила
Irene Tröster
SWR International
Stuttgart
i.troester@gmx.de
Wann ist man integriert?
Das Integrationsverständnis der Medien und Russlanddeutscher im
Vergleich
Ich bin Russlanddeutsche. Und ich bin voll integriert, sagen meine einheimischen Freunde und Bekannte. Sie sagen es als Kompliment und meinen damit, dass man mir meine Herkunft eigentlich nicht mehr anmerkt. Und das stimmt. Ich habe einen deutschen Namen und spreche gut Deutsch. Meine Nachbarn wissen nicht, dass ich Russlanddeutsche bin. Meine Freunde und Bekannte sind fast ausschließlich Einheimische. Selbst das Essen ist bei mir Schwäbisch. Wenn Gäste kommen, backe ich Träubleskuchen und zum Abendessen gibt es handgemachte Kässpätzla mit Kartoffelsalat. Ich gebe zu, ich habe einen Samowar im Wohnzimmer stehen. Aber so ein bisschen Nostalgie schadet nicht. Und meine einheimischen Gäste sind ganz wild auf Samowartee. Ich spreche in der Öffentlichkeit nicht Russisch, ich gehe zur Wahl, bin Mitglied in einem Verein und besitze Goethes gesammelte Werke. Wie gesagt, ich bin voll integriert.
Und Olga und Waldemar Krenzke? Sind die auch voll integriert. Sie sprechen leidlich Deutsch, aber eben mit Akzent. Olga trägt immer noch diese typisch russischen Rotgoldohrringe. Die beiden arbeiten, nicht gerade in ihrem Traumjob. Aber immerhin konnten sie sich vor zwei Jahren ein Haus bauen. Sie fühlen sich wohl in Klein-Kasachstan, wie die Anwohner das Russenviertel ihrer Stadt nennen. Langweilig wird ihnen nie. Sie haben viel Kontakt zu den russlanddeutschen Nachbarn. Am Wochenende kommen Verwandte und alte Freunde zu Besuch. Und über Satellit empfangen sie mehrere russischsprachige Fernsehprogramme. Über das Leben in der alten Heimat informieren sie sich über eine russische Wochenzeitung. Privaten Kontakt zu Einheimischen haben sie nicht. Und auch ihre Kinder haben ausschließlich russlanddeutsche Freunde.
Sind die Krenzkes integriert? Na klar, sagen sie. Nein, sagen die Einheimischen an ihrem Wohnort. Und auch dem Integrationsverständnis der Medien zufolge sind die Krenzkes keineswegs als integriert zu bezeichnen.
Der Medienberichterstattung liegt ein Integrationsverständnis zugrunde, das hohe Anforderungen an Zuwanderer stellt. Neben guten Deutschkenntnissen und der Achtung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Deutschlands wird von Zuwanderern erwartet, dass sie sich im öffentlichen Leben unauffällig verhalten und dass sie möglichst rasch in der Aufnahmegesellschaft aufgehen Als wichtigste Kennzeichen gelungener Integration gelten soziale Kontakte zu Einheimischen und vollständige Assimilation. Dass Zuwanderer sich auch in der zweiten und dritten Generation noch in └erschreckenden Parallelwelten⌠ abschotten, so der SPIEGEL, oder sich weigern, └Gleiche⌠ zu werden, wie es in der ZEIT heißt, wird als eindeutiges Zeichen fehlender Integrationsbereitschaft gewertet.
Gemessen an diesem Integrationsverständnis sind, denke ich, die meisten Russlanddeutschen als nicht integriert zu bezeichnen. Sie haben wenig Kontakt zu Einheimischen, leben in separierten Wohngegenden, sprechen nicht unbedingt gut Deutsch und fallen durch ihr Verhalten und ihr Äußeres auf.
Was ist los mit den Russlanddeutschen? Wollen sie sich einfach nicht integrieren, wie ihnen vielfach unterstellt wird? Sicher gibt es Russlanddeutsche, bei denen das Fall ist. Die meisten Russlanddeutschen aber wollen sich integrieren. Und viele dieser Russlanddeutschen, die nicht perfekt Deutsch können, die in sogenannten Russenghettos leben und keinen Kontakt zu Einheimischen haben, fühlen sich tatsächlich auch integriert. Warum eigentlich? Weil sie ein anderes Verständnis von Integration haben als die deutsche Gesellschaft.
Wann ist man integriert? war eine der zentralen Fragen meiner Untersuchung zum Integrationsverständnis Russlanddeutscher, die ich an der Universität Hohenheim durchgeführt habe. Die Ergebnisse basieren auf intensiven Gesprächen mit 19 erwachsenen Russlanddeutschen, die zum Befragungszeitpunkt teilweise seit einigen Monaten in Deutschland lebten, teilweise seit über 20 Jahren.
Ich konnte bei diesen Befragten drei verschiedene Auffassungen von Integration finden:
1. Man ist integriert, wenn man im Alltag selbständig zurechtkommt.
2. Man ist integriert, wenn man mit den Einheimischen mithalten kann.
3. Man ist integriert, wenn man den Einheimischen gleicht.
Unter Verallgemeinerung meiner natürlich keineswegs repräsentativen Ergebnisse kann man folgenden Integrationsziele Russlanddeutscher formulieren:
1. Das Integrationsziel └Zurechtkommen⌠ oder, um in der Fachterminologie zu bleiben, die Eingliederung.
2. Das Integrationsziel └Mithalten⌠ bzw. Partizipation.
3. Das Integrationsziel └Gleichen⌠ bzw. Assimilation.
Für jedes dieser Integrationsziele lassen sich zwei Zieldimensionen unterscheiden, die ich im Folgenden darstellen will.
Die meisten Befragten und meiner Einschätzung nach auch die meisten Russlanddeutschen streben das Integrationsziel └Zurechtkommen⌠ an. Integrationsziel ist das Wiedererlangen von Selbständigkeit. Selbstständigkeit gilt als erreicht, wenn man selbständig lebt und sich selbst versorgt, d.h. wenn man über alltagstaugliche Deutschkenntnisse verfügt, in den Wohnungsmarkt integriert ist, selbst für seinen Lebensunterhalt sorgen kann und über so viel Alltagskompetenz verfügt, dass man sein Leben ohne fremde Hilfe meistern kann. Für einige Befragte gehört zum Zurechtkommen, dass sie auch mit den Einheimischen in ihrem Umfeld zurechtkommen. Das heißt, dass die soziale Interaktion im Wohnumfeld und bei sonstigen Alltagsbegegnungen reibungslos klappt.
Dieses Integrationsziel zu erreichen, dauert nach Erfahrung der Befragten unter günstigen Umgebungsbedingungen, das heißt, bei ausreichend Sprachförderung und sonstiger Eingliederungshilfe und einer passablen Arbeitsmarktlage, ein bis zwei Jahre.
Das zweite Integrationsziel ist ⌠Mithalten⌠. Auf dem Weg zur Integration lassen sich zwei Etappen unterscheiden: An erster Stelle steht wieder das Erreichen von Selbständigkeit. Als voll integriert gilt man aber erst, wenn man entweder so gut leben kann wie die Einheimischen, also in der Terminologie von Hartmut Esser ausgedrückt, strukturell assimiliert ist. Oder wenn man fachlich mitziehen kann, das heißt über das gleiche Alltagswissen und die gleiche berufliche Kompetenz verfügt wie einheimische Kollegen, also kognitiv assimiliert ist.
Auch das Integrationsziel └Mithalten⌠ kann nach Ansicht der Befragten innerhalb von zwei bis vier Jahren erreicht werden. Wer es in dieser Zeit nicht schafft, den gleichen Lebensstandard oder den gleichen Wissensstandard zu erreichen wie die Einheimischen, wird ihn der Erfahrung meiner Befragten zufolge auch in Zukunft nicht erreichen.
Die Betrachtung dieser beiden Integrationsziele bestätigt meine anfängliche Behauptung: Russlanddeutsche haben ein anderes Verständnis von Integration als die Aufnahmegesellschaft. Der in Medien und Gesellschaft geforderte Kontakt zu Einheimischen, Unauffälligkeit und das vollständige Aufgehen in der deutschen Gesellschaft, spielen bei der Formulierung dieser beiden Integrationsziele keine Rolle.
Erst das dritte Integrationsziel └Gleichen⌠ kommt dem Integrationsverständnis in Medien und Öffentlichkeit näher. Die Russlanddeutschen, die dieses Integrationsziel anstreben, gehen davon aus, dass man erst dann in Deutschland integriert ist, wenn man sich nicht mehr von den Einheimischen unterscheidet. Sie streben die Angleichung an die Aufnahmegesellschaft nicht deswegen an, weil sie ihre Herkunftskultur nicht schätzen, sondern weil sie merken, dass sie in Deutschland einfach nicht als Deutsche akzeptiert werden, so lange ihnen ihre Herkunft anzumerken ist. Auch hier lassen sich wieder zwei Dimensionen des Integrationsziels unterscheiden: Die einen gehen davon aus, zur Integration bedürfe es zusätzlich zur äußerlichen Angleichung der Übernahmen der Werte der Aufnahmegesellschaft, ihrer Traditionen und ihrer Kultur, der sogenannten identifikativen Assimilation. Integriert ist man diesem Verständnis zufolge, wenn man ganz so ist wie die Einheimischen. Die anderen halten äußerliche Angleichung für ausreichend. Integriert ist man, wenn den Einheimischen nicht gleich auffällt, dass man nicht hier geboren ist. Die Aufgabe der mitgebrachten Kultur, der Werte und Traditionen ist dazu nicht erforderlich. Wer hier Übernehmenswertes vorfindet, kann dies in das mitgebrachte Wertesystem und die mitgebrachte Kultur integrieren. Geschwindigkeit und Umfang bleibt jedem Russlanddeutschen selbst überlassen.
Die Befragten mit Integrationsziel └Gleichen⌠ haben alle schnell bemerkt, dass sie ihr Integrationsziel trotz aller Bemühungen nicht erreichen können. Wer als Erwachsener nach Deutschland kommt, wird schon allein wegen seines Akzents immer als Fremder erkennbar bleiben. Und sie reagieren auf diese Erkenntnis, indem sie ihren Wunsch, den Einheimischen zu gleichen, auf ihre Kinder oder Enkel übertragen, die jung nach Deutschland kamen. Sie gehen davon aus, dass Kindergarten und Schule die zweite und dritte Generation zu └richtigen⌠ Deutschen machen, die sich von ihren einheimischen Gleichaltrigen nicht mehr unterscheiden. Ihren eigenen Integrationsprozess halten auch Russlanddeutsche mit Integrationsziel └Gleichen⌠ mit Erreichen von Selbständigkeit für beendet.
Unter Verallgemeinerung meiner Forschungsergebnisse bleibt also festzuhalten:
Russlanddeutsche lassen sich von einem anderen Integrationsverständnis leiten als die Aufnahmegesellschaft. Ein Hauptunterschied liegt in der Beurteilung der Bedeutung sozialer Kontakte zu Einheimischen. Während Russlanddeutsche sich diese zwar häufig wünschen, sie jedoch nicht für unerlässlich halten, wird soziale Separation in der öffentlichen Integrationsdiskussion als einer der Hauptindikator misslungener Integration bezeichnet. Das von der Aufnahmegesellschaft vehement geforderte Aufgehen von Migranten in der deutschen Gesellschaft strebt ein Teil der Russlanddeutschen zwar an, schafft es jedoch nicht. So markiert das Erreichen von Selbständigkeit für Russlanddeutsche in der Regel das Ende ihrer Integrationsbemühungen - sei es aufgrund ihres Integrationsziels oder aufgrund der Erkenntnis, die eigenen Integrationsmöglichkeiten damit ausgeschöpft zu haben.
Diese unterschiedlichen Vorstellungen von Integration können zu Spannungen und Mißverständnissen führen. Während Russlanddeutsche nicht verstehen, warum die Einheimischen sie trotz ihres Integrationserfolges nicht als integriert bezeichnen, wirft die Öffentlichkeit den Russlanddeutschen zu geringes Integrationsbemühen oder gar fehlende Integrationsbereitschaft vor.
Entschärfen läßt sich dieses Spannungsfeld durch die Beseitigung beidseitiger Informationsdefizite, insbesondere durch die Klärung des Schlüsselbegriffs der Integration. Denn erst wenn die Einheimischen die Integrationsauffassung Russlanddeutscher kennen und Russlanddeutsche wissen, welche Integrationsleistungen die Gesellschaft von ihnen erwartet, wird gegenseitiges Verständnis möglich. Den Medien kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu.
Die Berichterstattung über Russlanddeutsche ist, wie wir bereits gehört haben, geprägt von hoher Negativität und fehlender Normalität. Da Russlanddeutsche meist im Zusammenhang mit Kriminalität oder Arbeitslosigkeit erwähnt werden, erscheinen sie den Einheimischen zwangsläufig als faul, kriminell und fremd, als wenig integrationsbereit, als gesellschaftliches Problem. Dass die meisten Russlanddeutschen hier recht gut zurechtkommen, bleibt ebenso außen vor wie die Probleme, mit denen sie bei ihrer Integration zu kämpfen haben. Eine objektivere Berichterstattung in den Medien könnte sicherlich dazu beitragen, das Image der Russlanddeutschen zu verbessern. Neben der Unterbindung von ethnischen Vorurteilen haben die Medien noch einen anderen Auftrag zu erfüllen: Sie sollten in Einheimischen mehr Verständnis für und mehr Geduld mit Zuwanderer wecken. So könnten sie dazu beitragen, dass Einheimische die für eine Zuwanderungsgesellschaft zwingend erforderlichen angemessene Maßstäbe zur Beurteilung des Integrationserfolgs von Migranten entwickeln. Beispielsweise indem sie ausführlicher über den Alltag und die Schwierigkeiten von Russlanddeutschen in der deutschen Gesellschaft berichten. Oder indem sie aufzeigen, wie schwierig es für Russlanddeutsche angesichts der Verschlossenheit Einheimischer ist, mit diesen in Kontakt zu treten.

Und auch die Russlanddeutschen brauchen meiner Ansicht nach Integrationshilfe durch die Medien. Ich halte es für beispielsweise für gefährlich, wenn Russlanddeutsche den Stellenwert sozialer Integration nicht erkennen. Integration ist meiner Meinung nach auch ohne Kontakt zu Einheimischen möglich. Dennoch halte ich Kontakt zwischen Russlanddeutschen und Einheimischen für äußerst wichtig. Denn selbst oberflächliche Kontakte können zu gegenseitigem Verständnis und zur Ausmerzung oder Relativierung ethnischer Vorurteile beitragen. Nehmen Russlanddeutsche ihre fehlende soziale Integration nur als ihr persönliches, nicht aber als gesellschaftliches Problem wahr, erkennen sie nicht, dass ihre geringe soziale Integration auch die soziale Integration ihrer in Deutschland geborenen Kinder und Enkel gefährden kann. Anstatt sich darum zu bemühen, die deutsche Gesellschaft kennen- und verstehen zu lernen oder wenigstens die Kinder dazu zu ermuntern, geben sie sich der trügerischen Hoffung hin, die zweite und dritte Generation werde ganz automatisch zu gleichwertigen, sozial integrierten Mitgliedern der Gesellschaft. Die Medien könnten sie für diese Gefahr sensibilisieren. Gefragt sind hier in erster Linie die russischsprachigen Medien in Deutschland. Denn einer Untersuchung von Prof. Barbara Pfetsch von der Universität Hohenheim zufolge lesen Russlanddeutsche kaum deutsche Zeitungen oder Zeitschriften. Bei der Nutzung des deutschsprachigen Fernsehprogramms steht Unterhaltung im Vordergrund. Sachinformationen holen sich Russlanddeutsche dieser Untersuchung zufolge eher aus russischsprachigen Zeitungen und Zeitschriften. Diese greifen Fragen beispielsweise der sozialen Integration jedoch nicht auf.
Den Integrationsprozess der Russlanddeutschen als gesamter Zuwanderungsgruppe voranzutreiben, ist Aufgabe von Einheimischen, Russlanddeutschen, Politik und Medien zugleich. Die Medien scheinen das vielfach leider noch nicht so ganz begriffen zu haben.
#4 
Wuerfel посетитель17.05.03 21:53
17.05.03 21:53 
in Antwort shrink 17.05.03 19:14
Для меня остается загадкой, как геноссе Вельт попал на этот пост и чем он занимается пятый год.
#5 
  shrink посетитель17.05.03 23:52
17.05.03 23:52 
in Antwort Wuerfel 17.05.03 21:40
Очень хорошая статья.
Спасибо!
С моей точки зрения интеграция в западногерманское общество затруднено в связи с тем, что это общество подверглось после войны "перевоспитанию" и американизации.
Западная Германия является с культурной точки зрения карликом. Американец, первый раз приезжающий в Германию, с умилением замечает, что 90% немецких песен исполняется на английском языке. Германия не имеет не только немецкоязычной эстрады, но и не имеет собственного кинематографа (не считая Lindenstrasse & Derrick ;-), не имеет хороших писателей итд.
То есть, экономический гигант Германия была и есть культурный карлик.
Поэтому даже восточным немцам, у которых все же был свой кинематограф и своя немецкоязычная эстрада, неинтересно общаться с западными немцами.
Это также инстинктивно чувствуют подростки из СНГ, которые выросли в стране, которая имела свою собственную культуру.
Местным конечно будет обидно это слышать, но социальные контакты с людьми, выросшем на американском суррогате, очень затруднительны.
Дело не в знании языка! Я прекрасно говорю по-немецки, никаких языковых барьеров.
Мне скучно общаться с уроженцами западной Германии! Мне намного интереснее общаться с восточными немцами.
Но, с другой стороны, я все же больше доверяю западным немцам и охотнее вступаю с ними в деловые контакты, чем с восточными немцами или моими земляками.
Что мне нравится в западных немцах - это дистанция, которую они соблюдают. Западный немец никогда не навяжет вам своего мнения. Он скорее скажет: Ich würde an Ihrer Stelle das und das machen.
Восточный же человек намного безответственнее: он может навязать вам свое мнение, дать вам необдуманный совет, залезть вам в душу.
Такие отношения поддерживать намного труднее, хотя может быть и интереснее.
#6 
TheUmka местный житель17.05.03 23:59
TheUmka
17.05.03 23:59 
in Antwort shrink 17.05.03 23:52
Здравствуй, дружок!
Мне вот интересно - вы с кубиком так хорошо знаете, "что такое хорошо и что такое плохо". Знаете, что правильно, а что нет. Вот и вопрос возникает - а чем вы по жизни собственно занимаетесь? К тому, что у половины форума три высшых образования и две диссертации, уже собственно привыкли. А что вы нам расскажете?
#7 
Kelly2003 старожил18.05.03 00:36
Kelly2003
18.05.03 00:36 
in Antwort shrink 17.05.03 23:52
что это общество подверглось после войны "перевоспитанию" и американизации.
Америка виновата во всем,,,у#е и Германия американизирована...
NO LIMITS,,,,
AGNITUM,ALEX - you nave been banned out of my vision for eternity,,,
Кино, Вино и Домино Kino, Vino i Domino
#8 
Agnitum старожил18.05.03 09:50
18.05.03 09:50 
in Antwort TheUmka 17.05.03 23:59
В ответ на:

К тому, что у половины форума три высшых образования и две диссертации, уже собственно привыкли.


Мовчы,с т у д е н т. Не видишь - общение происходит у них (И главное при цитировании дЭнГИ на интеграцию не указывать)
|Lex salus populi suprema

#9 
TheUmka местный житель18.05.03 11:18
TheUmka
18.05.03 11:18 
in Antwort Agnitum 18.05.03 09:50
Эээ, дарагой! Какие дэнги?!
А вообще прикольно читать, как ширинка с пафосом жалуется, какая все-таки ненемецкая Германия.
#10 
Аlex старожил18.05.03 21:30
Аlex
18.05.03 21:30 
in Antwort shrink 17.05.03 23:52
При кинематографию:
Американские фильмы доминируют во всём мире- это факт. Hollywood переснимает все европейские фильмы которые пользовались успехом.
Independence Day - Режиссёр Roland Emmerich - немец. Spacial Effects делала Filmakademie Lundwigsburg. Артисты из Америки.
Так что не всё что к нам пришло из Америки является американским.
Art. 5 Abs. 1 GG:Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten
#11 
TheUmka местный житель19.05.03 09:15
TheUmka
19.05.03 09:15 
in Antwort Аlex 18.05.03 21:30
Спецэффекты ID4 делала фирма Centropolis. За что и получили (незаслуженный) Оскар. Но действительно, в фирме тогда работало много немцев из Filmakademie, Volker Engel, например.
Пример еще огного известного немецкого режиссера в Америке - Волфганг Петерсен (Das Boot, In The Line Of Fire, Air Force One, Der Sturm, Troj). А что касается местного кинорынка - такие суперхиты, как Der Schuh des Manitu или Good Bye, Lenin! были вполне немецкого производства.
Просто ширинка ничего про современное кино не знает, но "сужденя имеет", вот и в лужицу изволил сесть.
#12 
  shrink посетитель19.05.03 13:44
19.05.03 13:44 
in Antwort TheUmka 19.05.03 09:15
Uwe Boll, Filmproduzent Boll KG:
"Es ist nahezu absurd, dass Jahr für Jahr deutsche
Steuergelder in Milliardenhöhe nach Hollywood fließen,
um da Filme wie 'Herr der Ringe' oder 'Mission Impossible'
zu finanzieren, wo kein Deutscher irgendeinen Anteil dran hat.
Es würde viel mehr Sinn machen, der daniederliegenden deutschen Filmindustrie, die
kaum noch Aufträge hat, mit zumindest einem Teil der Gelder
zu helfen und hier dadurch auch Arbeitsplätze zu schaffen."
http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/030213d_hollywood.pdf
#13 
  Finder2002 Think different19.05.03 14:02
19.05.03 14:02 
in Antwort shrink 19.05.03 13:44
На создании рабочих мест помешались просто все.
Что тут плохого, что киноиндустрия сконцентрирована в Голливуде? Те, кто хочет делать карьеру в киноидустрии едут в Голливуд - нормальное следствие глобализации.
И пока голливудская продукция будет в народе приоритетной, это положение вещей сохранится. Германская киноиндустрия сама себе отводит второстепенную роль. Аналогичная ситуация и в области высоких технологий.
Зато Германия задает мировые стандарты для пива (даже в Японии пиво по германским лицензиям делают). Почему бы не захватить мировую монополию в этой области?
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Корпорация Микрософт снова приветствует вас у ваших голубых экранов
#14 
  Finder2002 Think different19.05.03 14:08
19.05.03 14:08 
in Antwort shrink 17.05.03 23:52
И насчет культуры вы, дорогой товарищ, заблуждаетесь. Культура есть, причем вовсе не суррогатная. Просто вы сами не хотите к ней приобщатся, а ждете что вам ее принесут на блюдечке с голубой каемочкой. Потому и лопаете ширпотреб.
Западный немец не лезет тебе в душу, но и свою откроет неохотно. Потому и начинается обшение с ничего не значащих разговоров о погоде и ценах на бензин.
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Корпорация Микрософт снова приветствует вас у ваших голубых экранов
#15 
Shурик знакомое лицо19.05.03 14:26
19.05.03 14:26 
in Antwort shrink 17.05.03 23:52
Шринк, ей-богу, что это было? Если лично вам по каким-то причинам недоступны достижения современной немецкой культуры, то не стоит сваливать это на саму культуру. То же самое, кстати, касается и культуры американской. Те, для кого она состоит из голливудских блокбастеров, Микки-Мауса и Макдональдса все равно не смогут заглянуть за этот горизонт. Немецкая массовая культура несомненно американизирована, да. Как и во всем мире. Что ж с того? Не этой ее частью все исчерпывается и не всегда это есть зло.
Фраза "Это также инстинктивно чувствуют подростки из СНГ, которые выросли в стране, которая имела свою собственную культуру". меня особо умиляет. Зачем выдавать желаемое за действительное? Если мы об одних и тех же подростках (а я подразумеваю - да, большого простора для выбора нет), то им вообще плевать на такие вещи.
#16 
  shrink посетитель19.05.03 14:40
19.05.03 14:40 
in Antwort Finder2002 19.05.03 14:02
Что тут плохого, что киноиндустрия сконцентрирована в Голливуде?
"
Weder Harry Potter noch Der Herr der Ringe, laut Eigenwerbung die "Filmereignisse des Jahres", werden es in den verbleibenden Tagen noch verändern können: Die einheimische Filmproduktion in Frankreich feiert für das Jahr 2001 ihren Marktanteil von knapp 50 Prozent. Was zunächst wie eine trockene Wirtschaftsnachricht klingt, ist in Wahrheit die Meldung eines Etappensiegs in einem lange währenden Kulturkampf - mit diesem in Europa einzigartigen Ergebnis hat Frankreich der mächtigen Hollywood-Industrie "die Stirn geboten", sie "in ihre Schranken verwiesen" und was dergleichen Schlachtmetaphern mehr sind. Neidvoll blickt derzeit das übrige Europa, wo die kulturelle Überfremdung sich in 80 bis 90-prozentigen Marktanteilen von Hollywoodproduktionen niederschlägt, aufs Hexagon und fragt sich, was man von Frankreich lernen könnte...
Unter dem Etikett der "kulturellen Ausnahme" nämlich betreibt Frankreich seine protektionistische Filmförderung, die vor allem eine Wirtschaftsförderung für den eigens zum "Kulturgut" erklärten, "nationalen" Film ist. Eine spezielle Abgabe pro Kinokarte, die um einiges höher liegt als in Deutschland und die bindende Verpflichtung der Fernsehsender, prozentual zu ihrem Umsatz in die Filmproduktion zu investieren, führt dazu, dass in Frankreich die höchste Fördergeldmenge in Europa den Filmemachern zur Verfügung steht. Die "Bösen" der Branchen, sei es nun das Hollywoodspektakel im Kino oder Big Brother im Fernsehen, finanzieren auf diese Weise die einheimische Filmproduktion mit. In Frankreich einen Film zu machen, sei fast schon wieder zu einfach, kritisieren die Ökonomen - von den annähernd 150 jährlich produzierten französischen Filmen spielen nämlich in der Regel lediglich ein bis drei ihre Produktionskosten an der Kinokasse wieder ein.
...
Immer wieder gibt es Umfragen, die belegen sollen, dass die Sache der "kulturellen Identität" nicht von "oben" diktiert wird, sondern einem Bedürfnis von "unten" nach Identifikation entspricht. Dass die deutschen Zuschauer deutsche Filme bevorzugen würden, so diese "Gleichwertiges" zu bieten hätten, wird zum Beispiel ermittelt. "
http://www.freitag.de/2001/51/01511101.php
#17 
  shrink посетитель19.05.03 14:53
19.05.03 14:53 
in Antwort Shурик 19.05.03 14:26
Schurik und Finder,
es hat mich sehr amüsiert, Ihre Beiträge zu lesen.
Wollen Sie mir wirklich erklären, was deutsche Kultur ist und wollen Sie mir wirklich beibringen, wie man zu den Deutschen ein Hintertürchen findet? War das ernst gemeint?
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, verkehren Sie schon ganz souverän in auserwählten Kreisen.
Mit Ihren Deutschkenntnissen?
Ich verkehre mit Deutschen in verschiedenen deutschsprachigen Foren und bin auf Germany.ru nicht angewiesen.
Aber ich bin sicher, dass Germany.ru der einzige Platz ist, in dem Sie zuhause sind, da hier Russisch gesprochen wird.

#18 
d i p местный житель19.05.03 14:56
19.05.03 14:56 
in Antwort shrink 17.05.03 23:52
Ну насчет музыки вы погорячились. Die Aerzte, Toten Hosen, Rammstein, Xavier Naidoo, Scooter, 2raumwohnung - это только то, что я могу сейчас назвать навскидку. Включите канал типа Viva и смотрите. Немецкая эстрада существует и поклонники у нее есть. Пример тому - мой друг - фанат немецкой музыки
#19 
TheUmka местный житель19.05.03 15:02
TheUmka
19.05.03 15:02 
in Antwort shrink 19.05.03 14:53
НАКОНЕЦ-ТО!!!!
Ich verkehre mit Deutschen in verschiedenen deutschsprachigen Foren und bin auf Germany.ru nicht angewiesen.
Вот как оказывается происходит "общение" с местными немцами у шринка: через ВИРТУАЛьНЫЕ ФОРУМЫ! и он еще с гордостью об этом сообщает...
#20 
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