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Zentralasien
Die Unabhängigkeit von Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan war Folge des Zusammenbruchs der UdSSR und nicht Ergebnis eines inneren demokratischen Aufbruchs. Demzufolge werden die Staaten dieser Region von mehr oder weniger stark autokratisch geprägten Präsidial-Regimen regiert. Für Turkmenistan z.B. bedeutete die Unabhängigkeit daher lediglich die Ablösung eines unfreiheitlichen Systems durch ein anderes.
Turkmenistan
Das gesamte politische Leben in Turkmenistan bestimmt der im Dezember 1999 auf Lebenszeit "gewählte" autokratisch regierende Präsident Nijasow. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind kaum entwickelt. Oppositionsparteien sind nicht zugelassen. An den Parlamentswahlen im Dezember 1999 nahmen nur Kandidaten der turkmenischen Einheitspartei "Demokratische Partei Turkmenistans" teil.
Die Menschenrechtslage hat sich in den letzten Jahren, trotz Gründung eines Menschenrechtsinstituts im Oktober 1996, eher verschlechtert.
In den letzten beiden Jahren starben zwei politische Gefangene unter ungeklärten Umständen in der Haft. Derzeit befinden sich zwei politische Gefangene im Hochsicherheitsgefängnis von Turkmenbashi, die trotz Demarchen europäischer Staaten, der OSZE und der USA in einem nicht rechtsstaatlichen Verfahren zu 8 bzw. 18 Jahren Haftverurteilt wurden. Die Familien wurden von wirtschaftlichen und administrativen Maßnahmen durch turkmenische Behörden nicht verschont.
Folter und Misshandlungen sind in den Gefängnissen Turkmenistans an der Tagesordnung. Es gibt glaubwürdige Berichte über die Überwachung von Oppositionellen durch den Geheimdienst und auch Fälle von nicht aufgeklärten, aber vermutlich politisch motivierten Gewalttaten zur Einschüchterung der Opposition.
Obwohl die Religionsfreiheit in der turkmenischen Verfassung in Artikel 11 zugesichert wird, kam es Ende 1999 verstärkt zu Übergriffen auf Vertreter christlicher Religionsgemeinschaften. So wurden eine Kirche ohne Gewährung von Rechtsmitteln abgerissen und zwei Pastoren ohne Haftbefehl festgenommen.
Mit Wirkung vom 1. Januar 2000 wurde die Todesstrafe abgeschafft, nachdem ihre Vollstreckung bereits durch ein Moratorium seit dem 1. Januar 1999 ausgesetzt worden war.