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Plusquamperfekt

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Дель Брюкер знакомое лицо14.09.06 18:25
Дель Брюкер
14.09.06 18:25 
Zuletzt geändert 14.09.06 19:16 (Дель Брюкер)
Als Ausländer mit mangelhaften bzw. gar fehlenden Deutschkenntnissen mussten wir als anerkannte Kontingentflüchtlinge einen 6-monatigen Deutschkurs absolvieren. In Köln nahm die Fortbildungsakademie für Wirtschaft Ausländer-Akademiker in ihre Obhut. Diejenigen, die in dem Vorstellungsgespräch bei der Kursleiterin mindestens einmal einen bestimmten oder unbestimmten Artikel verwendeten, wurden in die Mittelstufe-Gruppe geschickt. Die anderen mussten sich mit der Grundstufe abfinden.
Unsere Mittelstufe-Gruppe bestand aus 25 Akademikern. Das Durchschnittsalter lag bei ca. 50 Jahren. Ein gutes Dutzend der Kursteilnehmer besaß Doktortitel. Zwei ehemalige Uni-Professoren für Physik und Biologie bildeten das geistige Zentrum der Gruppe.
Der größte Wert bei unserer Fortbildung für Wirtschaft wurde auf die deutsche Grammatik gelegt. Wir füllten Lückentexte mit Pronomen aus und vertieften uns in die Besonderheiten des Gebrauchs des Akkusativs und Dativs. Bei selbstständigen Aufgaben diskutierten wir stundenlang miteinander (natürlich auf Russisch), ob an der fraglichen Stelle "an" oder "auf" angebracht sei. Dabei begründete der Professor für Physik seine Auffassung mit einem dicken DUDEN in der Hand, während ihn der Biologieprofessor mit einem noch dickeren Langenscheidt auf dem Schoß immer wieder revidierte.
Als wir unsere Übungshefte mit den fertigen Aufgaben, die durch DUDEN und Langenscheidt abgesegnet waren, unserer Dozentin still vorlegten, fehlten auch ihr die Worte. Denn alles war zu schön, um wahr zu sein. In sehr seltenen Fällen war die Dozentin selbst nicht ganz sicher; dann schaute sie in ihrem kleinen Langenscheidt nach. Dann war auf dem Gesicht des Biologieprofessors, der zuvor einen flüchtigen Blick auf seinen Schoß geworfen hatte, ein mildes Lächeln zu sichten.
Eines Tages meinte mein Kurskamerad Dima, dass es soweit sei: Endlich hätte er einen tiefliegenden Sinn des Plusquamperfekts und des Konjuktivs zwei, die für das tägliche Leben in Deutschland offensichtlich unentbehrlich seien, komplett begriffen. Damit betrachtete er seine sprachliche Ausbildung im Großen und Ganzen als abgeschlossen. Er entschied sich, seine Deutschkenntnisse durch einen praktischen Einsatz auf den Prüfstand zu stellen und forderte mich auf, ihn zu begleiten, um zum Zeugen seines Triumphs zu werden.
Dima durfte die Auffassung der alten chinesischen Philosophen Laozi vertreten haben, nach welcher ein Edelmann nicht nach einfachen Wegen suchen sollte. Sein Plan sah vor, nach Unterrichtschluss in einer U-Bahn in der Stadt so lange zu fahren, bis uns ein Kontrolleur über den Weg läuft. Dann käme Dimas Sternstunde, in der er dem Kontrolleur eine extrem kompliziert formulierte Frage stellen würde. Inhaltlich sollte sich die Frage damit befassen, ob ein Köln-Pass-Besitzer (ja-ja, damals gab es noch welche!) mit seiner zum ermäßigten Preis erworbenen Fahrkarte noch vor 9 Uhr in die U-Bahn unter dem Vorbehalt einsteigen dürfte, dass sie die nächste Haltestelle erst nach 9 Uhr erreicht. Auch den Fahrgästen sollte dabei beigebracht werden, wie viel Gehalt ein einziger deutscher Satz haben kann.
Ich erklärte mich bereit, ihn moralisch beizustehen. Nach einer mehrstündigen Fahrt nach Köln-Chorweiler über Köln-Porz hatte Dima endlich den ersehnten Kontrolleur geortet. Wie ein Finanzamtbeamter auf einen Steuersünder stürzte Dima auf ihn zu, die Fahrkarte in der Hand. Der Kontrolleur musste seine Eile anders interpretiert haben und winkte Dima, dass er aussteigen dürfte. Das war aber nicht im Sinne des Erfinders. Dima wollte den Kontrolleur nicht aus seiner Verantwortung entlassen und wandte sich an ihn. Dimas ohnehin große Augen wurden noch größer und schienen aus den Augenhöhlen herausspringen zu wollen, sein Mund öffnete sich, seine Brust bebte. Es fehlten, wie üblich, nur die Worte. Der Kontrolleur wies Dima gutmütig auf die noch offene Tür hin und wollte sich schon einem anderen Fahrgast widmen, der mit seiner Fahrkarte ganz ruhig neben ihm stand. Aber Dima schien fest entschlossen, den Kontrolleur auf den Pfad der Tugend zurück zu führen. Der Vulkan in seinem Mund kam zum Ausbruch: "Ich hätte ... könnte ... Köln-Pass ... zulässig ...". Danach schnappte er nach Luft und fügte bedeutend hinzu: "Gewesen worden sei".
Der friedlich wartende Fahrgast zuckte zusammen und ließ seine Fahrkarte auf den Fußboden fallen. Der Kontrolleur blieb dagegen ganz cool und knöpfte sich Dimas Fahrkarte vor. Dabei stellte er fest, dass Dima zwar einen gültigen Köln-Pass habe, aber seine Wochenfahrkarte vor einem Tag abgelaufen sei. Als der Kontrolleur daraufhin 40 DM Bußgeld verlangte, wurde Dimas Gesicht dunkelrot. Zwar erreichten seine Augen schon ganz unrealistische Ausmaße, es kam jedoch zu keinem weiteren Vulkanausbruch. Auf jeden Fall war Dima nicht bereit, das Thema Bußgeld eingehend zu diskutieren...
Am nächsten Tag kam Dima nicht zum Unterricht. Und am übernächsten Tag auch nicht. Nach ein paar Tagen sagte uns die Dozentin, dass Dima den Deutschkurs abgebrochen hätte.
Fünf Jahre später musste ich ein Taxi rufen, um von einer Geburtstagsparty nach Hause zu fahren. Am Steuer des Wagens saß Dima. Es war dunkel und er soll mich nicht wieder erkannt haben. Er sprach fließend Deutsch. Seine Ausdrücke waren kurz und präzise. Es schien so, dass das Thema Plusquamperfekt für ihn an Bedeutung etwas verloren hätte.
#1 
  Larisonka постоялец14.09.06 18:34
NEW 14.09.06 18:34 
in Antwort Дель Брюкер 14.09.06 18:25
Klasse!
----des Infinitivs II------meintest du vielleicht Konjuktiv zwei?
#2 
Дель Брюкер знакомое лицо14.09.06 19:13
Дель Брюкер
NEW 14.09.06 19:13 
in Antwort Larisonka 14.09.06 18:34
Danke! ...Klar - siehst du, ich vergesse es auch langsam... wird korrigiert.
#3 
gadacz Нободы ис перфецт14.09.06 19:54
gadacz
NEW 14.09.06 19:54 
in Antwort Дель Брюкер 14.09.06 19:13
Na so ein Mist! Nein, nicht der Beitrag, der ist hervorragend!
Ich stelle fest, ich muss auch einmal einen Deutschkurs besuchen. Mensch, was ist denn das? Plus..trallala und und Infini-weiß-der-Gott-was? Grundschule und Gymnasium sind ewig lange her.
Die deutsche Grammatik ist sicherlich nicht einfach, nicht einmal für die Deutschen. Perfektes Deutsch ist sicherlich auch ein erstrebenswertes Ziel - manchmal sogar für Deutsche.
Aber was soll der Unfug, Menschen mit diesen Ansprüchen an Orthopädie (oder wie wr das gleich?) und Grammatik zu quälen? Ich stelle immer wieder fest, dass das mit sadistischem Vergnügen eingepaukt wird.
Mein Schwager (Engländer, inzwischen Moderator bei "Deutsche Welle") hat mir nach seinem Deutschkurs Regeln beigebracht, die ich nicht einmal kannte! Seine Fragen zu Regeln waren mir fast peinlich -- ich kannte sie nicht! Ich konnte ohne diese Segnungen lange Zeit unbeschwert leben und mich verständlich ausdrücken, habe Vorträge gehalten, Artikel geschrieben und Prospekttexte verfasst. Alles wurde gelesen, verstanden und .... gekauft.
Ja ja, und Euch quält man damit, Ihr sollt perfekter als die Deutschen sein.
Was kommt dabei heraus? Viele sehen ihre Fehler und .... leiden darunter. Es verunsichert sie und sie vermeiden es, sich in Deutsch zu unterhalten. Man will sich ja nicht blamieren. Also ... das große Schweigen. Na das ist ein Erfolg!
Unfug, großer Unfug! Redet wie ihr wollt, schreibt, wie ihr wollt, aber redet und schreibt! Das ist allemal besser als perfekte Rechtschreibung, Aussprache und .... klar, Grammatik. Übung macht dem Meister und mit der Zeit bekommt man das Gefühl dafür, wie es richtig klingt - wenn man auch mit vielen Fehlern sich unterhält.
Na aber, die Deutschen sind nicht besser! Alle haben in der Schule mindestens Englisch gelernt (in der DDR Russisch). Und? Was ist dabei heraus gekommen? Wenige sprechen es, wenn es darauf an kommt. Perfekt kann man es nicht, blamieren will man sich nicht, also Klappe zu und durch. Sollen die Anderen doch Deutsch lernen!
Sie fahren in alle Welt in den Urlaub und erwarten, dass das Zimmermädchen, der Kellner, der Taxifahrer Deutsch kann - "Für mein Geld müssen die ...." Dann prahlen sie, wo sie waren - Türkei, Spanien, Florida, Tunesien - was sie alles kennen. Schei..., nichts kennen sie, nur die deutschsprachige Hotelexklave dort und vielleicht haben sie einen Busausflug mit Besuch des Teppichbazars gemacht. Klar, das Ergebnis liegt im Salon, denn der Verkäufer konnte ja perfekt Deutsch (incl. Grammatik). Das merkt man dann auch am satten Preis!
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
#4 
Дель Брюкер знакомое лицо14.09.06 20:30
Дель Брюкер
NEW 14.09.06 20:30 
in Antwort gadacz 14.09.06 19:54
Du sagst es... Weißt du, was ich in den Pausen bei dem Deutschkurs machte? Ich ging zu einer Telefonzelle in der Nähe und rief Professoren diverser Unis an: Hört mal, Leute, ich will bei Euch der deutschen Wissenschaft dienen... Mein Wortschatz betrug 30, vielleicht 40 Wörter, 20 davon waren Fachbegriffe... Nach 2-minutigem Telefonat veror ich 1 Kilo... Dann Nervennahrung (Bananen, Schokolade...). PLus 2 Kilo... Aber gerade diese Telefonate, die in meinem Gedächtnis als echter Alptraum verblieben sind, brachten mich (v.a. sprachmäßig) weiter...
#5 
gadacz Нободы ис перфецт14.09.06 21:02
gadacz
NEW 14.09.06 21:02 
in Antwort Дель Брюкер 14.09.06 20:30, Zuletzt geändert 14.09.06 21:04 (gadacz)
Telefonieren ist ja nun eine ganz üble Übung.
Mimik und Gestik kann man am anderen Ende nicht interpretieren und im Wörterbuch blättern fällt quasi auch aus.
Wir hatten einen fantastischen Englischlehrer (Ali Khan war Ägypter!) Deutsch sprach er in unserer Gegenwart nie.
Der hatte eine Lieblingsübung: 2 saßen Rücken an Rücken und mussten sich unterhalten. Ein Thema wurde vorgegeben.
Schlimme Fehler korrigierte er dezent, tadelte sie aber nicht. Deutsche Worte waren natürlich verboten.
Sinn der Übung, man sollte in Englisch denken lernen, nicht nur übersetzen, sich mit anderen Worten aushelfen, sich durch schummeln.
Das war der Trick! Alle hatten Freude daran und der Erfolg sprach für seine Methode.
Wir konnten Englisch, nicht perfekt, nicht korrekt, aber wir konnten uns mit Engländern und Amerikanern (davon gab es in Berlin genug) unterhalten.
Die Amis und Tommis haben nie etwas bemängelt, die freuten sich nur, dass wir mit ihnen plauderten.
Unser persönlicher Erfolg? Wir konnten durch diese "Beziehungen" ab und zu im PX einkaufen. Wenn das nichts ist?
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#6 
  Taro2005 старожил14.09.06 22:44
NEW 14.09.06 22:44 
in Antwort Дель Брюкер 14.09.06 18:25, Zuletzt geändert 14.09.06 22:45 (Taro2005)
Ich bin schon müde, Dich ständig zu loben.
Genial! Besonders der Abschnitt, in dem Dima Konjunktiv und Plusquamperfekt benutzt. Einfach geil!
Nein, im Ernst, hast Du dich schon en einen Verlag gewandt? Bei euch in Köln gibt es einen für Belletristik. Ich glaube, er heißt "Dumont".
#7 
Дель Брюкер знакомое лицо15.09.06 00:03
Дель Брюкер
NEW 15.09.06 00:03 
in Antwort Taro2005 14.09.06 22:44
Hast du nicht selbst quasi gesagt, dass es im Lande nur einen Kaminer geben kann?
#8 
Дель Брюкер знакомое лицо15.09.06 00:24
Дель Брюкер
NEW 15.09.06 00:24 
in Antwort gadacz 14.09.06 21:02
Moment mal... Sind Sie ein ECHTER Deutscher mittleres Alters? Ich dachte, Sie wären ein jünger russischer Kerl (Ihr kleines Logo war daran schuld!) mit sehr gutem Deutsch... Aber Ihr Deutsch war zu gut und frei... dann noch die Geschichte über den Englischlehrer... Dann habe ich mir Ihr Profil angeschaut... Sorry für "Du".
"Echte" Deutsche haben diese Geschichten noch nicht gesehen... finden Sie wirklich, dass diese aus Sicht eines Muttersprachlers OK sind?
#9 
gadacz Нободы ис перфецт15.09.06 07:21
gadacz
NEW 15.09.06 07:21 
in Antwort Дель Брюкер 15.09.06 00:24
Ich bin ein echtes Fossil!
Deutscher? Na ja, ich bin in Deutschland geboren und in Berlin aufgewachsen. Dann war ich überall und nirgends.
Aber was heißt das? Ich bin Europäer, Weltbürger, ein Staubkorn im Universum.
Das DU sehe ich als normal an.
1. Im Internet hat es sich durchgesetzt, vielleicht durch den großen anglo-amerikanischen Einfluss.
2. Sätze mit SIE sind länger und komplizierter. Verständlicher werden sie dadurch nicht.
3. Mit SIE rede ich ganz bewusst nur Ausländer mit erheblichen Sprachmängeln an. Nicht aus Ablehnung, keinesfalls. Ich hasse es, wenn man sie durch eine Primitivanrede degradiert ("Du, rabotti, aber fix - DU verstehn?")
Dazu:
Der ehemalige Außenminister Genscher (konnte anfangs kaum Fremdsprachen, lernte sie aber fleißig) gab einen Empfang für ein afrikanisches Staatsoberhaupt.
Am Abend das große Festessen, die beiden Politiker saßen natürlich nebeneinander.
Genscher erkundigte sich höflich: "Ham-Ham gut?"
Der Gast: "Ja, gutt!"
Dann kam der Trinkspruch und Genscher fragte: "Gluck-Gluck gut?"
- "Ja, gutt!"
Bald erhob sich der Staatsmann aus Afrika und hielt eine blendende Rede in perfektem Deutsch - ohne Maniskript und Suffleur.
Danach zu Genscher: "Bla-Bla gutt?"
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#10 
Дель Брюкер знакомое лицо15.09.06 08:35
Дель Брюкер
NEW 15.09.06 08:35 
in Antwort gadacz 15.09.06 07:21, Zuletzt geändert 15.09.06 08:36 (Дель Брюкер)
...das heißt für mich "in Deutschland geboren und ... aufgewachsen"... Dann hast du entsprechende cultural relations - du verstehn, was ich meine .
Die Genschers Story ist Klasse, ich hoffe sehr, dass das Ganze wahr ist... Dies macht das Leben bunter... und ist gut für Seele und Moral.
#11 
gadacz Нободы ис перфецт15.09.06 08:55
gadacz
NEW 15.09.06 08:55 
in Antwort Дель Брюкер 15.09.06 08:35
Die Genscher-Story ist eher ein Witz, ich kann mich dafür nicht verbürgen.
Tatsache ist, dass der Außenminister am Anfang nur minimale Sprachkenntnisse hatte; nicht gerade ideale Voraussetzungen. Er hat aber bald intensiv gelernt und den Mangel behoben. Als Außenminister war er sehr angesehen und erfolgreich.
Seine mangelnden Sprachkenntnisse gaben aber Anlass zu solchen Witzen. So primitiv war er aber nicht, dass er solchen Blödsinn von sich gegeben hätte.
Wir hatten einen Politiker, Bundespräsident Heinrich Lübke, ein ehemaliger Oberlehrer, der ist oft durch sehr dämliche Äußerungen aufgefallen. Davon wurden eine Schallplatte mit originalen Ausschnitten seiner Reden produziert (... redet für Deutschland) und es gab ein kleines Buch mit Zitaten "Worte des Vorsitzenden Heinrich". Wir hatten damals viel darüber gelacht. Siehe dazu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_L%C3%BCbke
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
#12 
моргана фея15.09.06 13:37
моргана
NEW 15.09.06 13:37 
in Antwort Дель Брюкер 14.09.06 18:25, Zuletzt geändert 15.09.06 13:38 (моргана)
Erinnert etwas an die neugebildeten Witze über die Russlanddeutsche, wie z.B über einen Mann der die Frageform nicht besonders gut beherrschte und in der Metzgerei, anstatt zu fragen, festgestellt hat dass die Verkäuferin Schweineohren hat.
Oder wie Einer Wörter "Verzeihung" und "Verschwinde" verwechselt hat und als er im Geschäft eine alte Frau versehentlich geschubst hat, sie auch noch mit solcher Entschuldigung in die Panik versetzt hat.
Aber das ist eben unsere Art, mit dem sprachlichen Problem fertig zu werden.

#13 
Дель Брюкер знакомое лицо15.09.06 14:29
Дель Брюкер
NEW 15.09.06 14:29 
in Antwort моргана 15.09.06 13:37
Du sagst es... Unser Markenzeichen tragen wir ganz hoch... Aber das Beste, was ich persönlich gehört hatte: Dimas 5-jähriger Sohn wurde auf dem Hof von einem gleichaltrigen deutschen Jungen geschubst. Es gab einen kleinen Streit. Dima kam. Der kleine Deutsche meinte, Dimas Sohn hätte ihn zuerst geschubst. Daraufhin fragt Dima den deutschen Jungen: "A du warum?" (Schade nur, dass unsere deutschen Freunde dies nicht wie wir verstehen werden können).
#14 
Катрин ..пишу, снимаю, порчу15.09.06 15:35
Катрин
NEW 15.09.06 15:35 
in Antwort Дель Брюкер 15.09.06 14:29
Klasse!
Mich hat es an den anderen Witz erinnert.
Ein Aussiedler besuchte den Sprachkurs und endlich kam der große Tag der Prüfung.
Der Arme hat die ganze Nacht Grammatik studiert, dann kurz eingeschlafen, mußte feststellen, daß er schon spät dran ist,
und wurde gezwungen, Taxi zu nehmen. Der Taxifahrer fragt ihn "Wohin?", und der fleißige Schüler antwortet sofort:"Akkusativ!"
(Auf die Frage "Wo?" hätte er bestimmt "Dativ" gesagt.)
Erlebnissuchmaschine www.wonderzeit.de
#15 
  kisa777 местный житель15.09.06 18:26
NEW 15.09.06 18:26 
in Antwort Катрин 15.09.06 15:35

Meine ersten Tage in Deutschland...die Kassiererin bei Aldi sagt mir -- bitte schon,und ich antworte : Guten Tag... warum? weiss ich nicht, aber es war für mich so ännlich : Salam allejkum!--Allejkum salam...
und mein Mann hat irgendwo gehört , wie man ein Gespräch beendet hat und er hat sich entschieden, auch so höfflich und freundlich zu sein. Am nächsten Tag hatte er eine passende Möglichkeit und sagte zu einem älteren Herr aus unserem Chor: "Gute Besserung, Adolf"...der arme Adolf war sehr überrascht , weil er nicht krank war , aber mein Mann war sehr zufrieden, weil er dachte , dass Adolf seine Höfflichkeit bewundert... In 1 Minute aber hat Adolf mit schwacher Stimme gefragt: "Wie so denn?" darauf hat mein Mann keine Antwort gewusst, weil er solche Frage auch nicht erwartete...
#16 
Natalia_L постоялец26.09.06 13:32
Natalia_L
NEW 26.09.06 13:32 
in Antwort Дель Брюкер 14.09.06 18:25
Großartig!!!!!!!!!!!
#17 
Tatarin. постоялец27.09.06 10:47
Tatarin.
NEW 27.09.06 10:47 
in Antwort Дель Брюкер 14.09.06 18:25
Der Text is absolut klasse!!!
Habe aber noch einen Tippfehler gefunden:
ihn moralisch beizustehen
ihM moralisch bezustehen
--------Ne bela estas amata, sed amata estas bela...
#18 
Odeesi прохожий27.09.06 17:48
NEW 27.09.06 17:48 
in Antwort Tatarin. 27.09.06 10:47
Die deutsche Sprache ist eh der Hammer. Für mich scheint sie relativ einfach zu sein, da ich Deutscher bin... aber ich kenne superviele Menschen, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind, und wenn wir dann mal auf die deutsche Sprache zu sprechen kommen (meistens in Französisch oder Englisch), dann kommen immer wieder die gleichen Fragen:
Wieso ist eine Frau weiblich, ein Mädchen nicht, dafür aber ein Junge männlich. Oder, warum kleben wir Wörter ohne Ende aneinander, anstatt wir daraus mehrere machen.
Lustig wird es dann aber, wenn Deutsche versuchen, "englische" Wörter zu benutzen.
Bestes Beispiel... den Deutschen zweitliebstes Kind, das Handy.
Im Englischen gibt es dieses Wort nicht in diesem Kontext, da heisst es mobile phone, aber letztens musste ich mal Bus fahren, und was ich da gelesen habe, schoss den Vogel ab. Handy's bitte abstellen.
Apostroph-S gibt es im Deutschen eigentlich eher selten, und wenn, dann nur, weil was ausgelassen wurde.
Im Englischen allerdings gibt es diese Form... und zwar dann, wenn z.B. es Andy sein Handy ist -> Andy's mobile phone...
(Nur so am Rande für den lieben Busfahrer... So es denn das Wort Handy im Englischen geben würde als Begriff für ein Telefon geben würde, wäre der korrekte Plural Handies ;) )
#19 
il pirato прохожий03.12.06 00:43
il pirato
NEW 03.12.06 00:43 
in Antwort Дель Брюкер 15.09.06 00:03
Also wenn man diese Geschichte so liest, dann bin ich mir nicht mehr so sicher ob es nur einen Kaminer gibt. Ich kann mich nur einer der Vorrednerinen anschließen, wende dich mal an einen Verlag!
#20